Wenn Schumann den ersten Satz seiner Fantasie op. 17 mit ‘Durchaus phantastisch und leidenschaftlich vorzutragen’ überschrieb, dann haben offensichtlich viele Pianisten dies falsch verstanden, weil sie neben dem Leidenschaftlichen keinen Platz lassen für das Verhaltene, das fast Stille, weil sie der Zwiespältigkeit des Charakters von Robert Schumann keinen Raum lassen und die Unruhe nur durch Lautstarke auszudrücken versuchen. Marco Mantovani (*1992) hingegen lässt uns ganz tief blicken in die gespaltene Seele des Komponisten, und für mich ist seine Interpretation der Fantasie eine der besten und packendsten, die ich je gehört habe.
Nicht weniger spannend ist der Zyklus der Davidsbündlertänze. Mantovani stellt die Welten des Florestan und Eusebius perfekt gegenüber und versteht es sehr gut, von der einen zur anderen zu wechseln, wobei ihm seine Technik der Agogik und vor allem der dynamischen Veränderungen, sein Sinn für Klangfarben und seine Kunst, sie dem Instrument zu entlocken, zugutekommen. Der Italiener zeigt sich in den Davidsbündlertänzen als echter, nachfühlender und sehr persönlich vorgehender Gestalter, der Schumann total verstanden hat!
When Schumann entitled the first movement of his Fantasy op. 17 « To be performed quite fantastically and passionately », many pianists have obviously misunderstood this, because they leave no room for the restrained, the almost silent alongside the passionate, because they leave no room for the ambivalence of Robert Schumann’s character and try to express the restlessness only through loudness. Marco Mantovani (*1992), on the other hand, gives us a very deep insight into the divided soul of the composer, and for me his interpretation of the Fantasy is one of the best and most gripping I have ever heard.
The cycle of Davidsbündlertänze is no less exciting. Mantovani perfectly juxtaposes the worlds of Florestan and Eusebius, and knows how to move from one to the other, using his technique of agogics and, above all, dynamic changes, his sense of timbre and his art of eliciting it from the instrument. In the Davidsbündlertänze, the Italian shows himself to be a truly empathetic and personally accessible performer who fully understands Schumann!