Es hat in den letzten Jahren etliche sehr persönliche Aufnahmen von Shostakovichs Erstem Cellokonzert gegeben, die immer wieder neue Aspekte zutage gefördert habe. Das gilt auch für diese Einspielung.
Zunächst einmal ist der Solist mit seinem hell timbrierten Cello ganz im Vordergrund des Klangbilds. Sodann nehmen im Orchester die Holzbläser und die Hörner ebenfalls eine dominante Position ein, was dem Konzert eine ganz besondere Färbung gibt. Im ersten und im letzten Satz ergibt das ganz besondere Aspekte. Im sehr lyrisch musizierten Zweiten kommt eine seltene Intensität zustande, die sich in der sehr verinnerlicht, packend gespielten Kadenz fortsetzt.
Auch die 5. Symphonie hat durchaus Eloquenz, insbesondere in den langsameren und ruhigen Passagen, wo viel Emotion vermittelt wird. Den dramatischeren, aufgewühlten Passagen fehlt es zwar nicht an Intensität, aber sehr wohl an dem, was David Grimal vom Konzertmeisterpult aus dirigierend nicht bewerkstelligen kann, spontanes Rubato. Weil Blech und Schlagzeug sehr weit nach hinten platziert sind, spielen die Holzbläser eine wichtige Rolle, was dem Werk wiederum ungewohnte Farben gibt. Und so ist dies denn eine spannende Einspielung, die insbesondere Anhänger von Shostakovichs Musik kennen sollten.