Das Gürzenich-Orchester aus Köln spielt die vierte Symphonie unter Chefdirigent François-Xavier Roth spannungsvoll, kontrastreich und ohne Pathos. So gewinnt Bruckners Romantische an Unmittelbarkeit, an Weltlichkeit. Besonders bewegend sind die wehmütigen langsamen Teile im ersten Satz, auf einem Weg, den Roth ganz klar als Weg aus dem Zweifeln zu kraftvoller Selbstüberzeugung anlegt.
Gut gefallen auch das das dunkel gefärbte Andante mit einem Charakter von Sehnsucht und Trauer, der den einsamen Bruckner treffend beschreibt. Und nach dem unkomplizierten Scherzo folgt dann der letzte Satz, den der Komponist als den besten des Werks bezeichnete.
Gerade die Urfassung, die Roth dirigiert, erlaubt es dem Dirigenten, die düstere Welt dieses Finalsatzes zu wahren. Er lässt uns den Eindruck der Ratlosigkeit spüren, die der Satz enthält. Der zerklüftete Satz wird hier mit packender Phantasie gespielt.
The Gürzenich Orchestra from Cologne plays the Fourth Symphony under chief conductor François-Xavier Roth with tension, contrast and without pathos. Thus Bruckner’s Romantic gains immediacy and secularity. The wistful slow sections in the first movement are particularly moving, on a path that Roth clearly sets out as a path from doubt to powerful self-confidence.
I also like the darkly colored Andante, with a character of longing and mourning that aptly describes the lonely Bruckner. And after the light Scherzo comes the last movement, which the composer called the best of the work.
It is the original version, which Roth conducts, that allows the conductor to preserve the somber world of this final movement. He allows us to feel the sense of perplexity that the movement contains. The jagged movement is played here with gripping imagination.