Der spanische, in Pittsburgh lebende und arbeitende Komponist Leonardo Balada gehört sicherlich zu den interessantesten Komponisten der USA, obwohl er einem größeren Publikum in Europa kaum bekannt sein dürfte. Wer seine Musik kennenlernen will, der soll zuerst zu seinen symphonischen Werken greifen. Trotz einer großen Komplexität sind sie einfacher zu hören als beispielsweise die hier vorliegenden Kompositionen für Klavier, Bläser und Schlagzeug. Wer sich aber die Zeit nimmt, Baladas ungewöhnliche Musik zu entdecken, der wird in ‘Cumbres – A Short Symphony for Band’, im ‘Concerto for Piano, Winds and Percussion’ oder im ‘Concerto for Cello and Nine Players’ kleine Juwelen finden. Auch das ‘Viola Concerto’ und die ‘Sonata for ten Winds’ bieten außergewöhnliche Klangerlebnisse, die allesamt die Linie der oft gefälligen amerikanischen Musik der Moderne verlassen.
Was auffällt, das ist das stimmige Timing der Werke, die alle zwischen 14 und 17 Minuten lang sind. Da ist keine Note zu viel und keine zu wenig. Abenteuerlustig und anspruchsvoll, unkonventionell und spannend, wohlausbalanciert und niemals künstlich aufgepäppelt, so kommt Baladas Musik daher und dürfte jeden begeistern, der gerne tolle zeitgenössische Musik hört.
Balada lehrt und arbeitet an der ‘Carnegie Mellon University’ in Pittsburgh; somit scheint es klar zu sein, dass das ‘Carnegie Mellon Wind Ensemble’ ein idealer Interpret für Baladas Werke ist. Und wie toll amerikanische Bläser klingen, das weiß man ja! Die Solisten Enrique Graf, Klavier, David Premo, Cello und Ashan Pillai sind allesamt hervorragend. Das Ensemble wird von Denis Colwell, Stephen Story, Thomas Thompson und George Vosburgh, die alle vier an der Carnegie Mellon University tätig sind, geleitet. Zum Entdecken!!