Diese CD entstand unter ganz besonderen Bedingungen. Tom Beghin benutzte für seine Einspielung von Beethovens Klaviersonaten Opus 109, 110 und 111 nicht nur eine klanglich sehr gute Replik von Beethovens Broadwood-Klavier, das dieser 1818 erhalten hatte und bis zu seinem Lebensende benutzte, sondern er verwendete eine Rekonstruktion der ‘Gehörmaschine’, die André Stein auf das Klavier des Komponisten montierte, damit Beethoven weiterhin Musik machen konnte, als sein Gehör nachließ.
‘Inside the Hearing Machine’ ist wirklich eine ganz spezielle klangliche Erfahrung, die eine Unmittelbarkeit schafft, die ganz neue Aspekte in der Musik aufzeigt.
Doch das alles wäre für den Hörer nicht so bereichernd, wenn der belgische Fortepianist Tom Beghin sich die Sprache dieses Instruments und seines besonderen Klangs nicht so gut zu eigen gemacht hätte und mit seiner Begeisterung die Schwächen des Fortepianos gegenüber dem modernen Flügel minimisieren und die Stärken betonen würde.
Beghin spielt sehr pulsierend, manchmal fieberhaft erregt, in den langsamen Sätzen aber auch sehr reflektiv und er nutzt die speziellen Farben des Instruments, um ungewohnte klangliche Stimmungen zu erzeugen. Die Schärfe des Klangs und die Klarheit des Bass-Registers erlauben es dem Pianisten, eine große Virtuosität an den Tag zu legen. An anderen Stellen vermag Beghin die perkussive Schärfe des Klangs zu schattieren und den Klang irgendwie mysteriöser werden zu lassen.
Das erlaubt es dem Hörer, ganz neue Erfahrungen mit den drei Sonaten zu machen, und selbst diejenigen, die dem Fortepiano skeptisch gegenüberstehen, werden zugeben müssen, dass diese CD bereichernd ist.
With the enhanced mechanism of his Broadway Fortepiano and the hearing machine that André Stein mounted on Beethoven’s instrument, Tom Beghin was able to use very special conditions for his recording. He provides a gripping sound in his elaborated performances. And so, this release offers unique illuminations for the three sonatas and guarantees an enriching experience even for those who normally prefer a modern grand piano.