Die Geigerin Antje Weithaas und der Pianist Denes Varjon setzen ihre Beethoven-Reihe fort mit vier Sonaten, die auf dem Cover als Violin Sonatas, auf dem Backcover richtig als Sonatas for Piano and Violin bezeichnet werden. Welche wichtige Rolle dem Klavier zukommt, ist in den Interpretation zu hören, in denen sofort der echte, gleichberechtigte Dialog auffällt.
Aber es ist nicht das allein, das diese Aufnahme so außergewöhnlich macht: Nein, es sind die Inspiration, die Vorstellungskraft und die Energie, die die Musik so spannend werden lassen. So ist nach dem frischen ersten Satz der 5. Sonate, der Frühlingssonate, das Adagio molto espressivo ein erster unvergesslicher Höhepunkt, ein unbeschreiblich zartfühlender Moment der Ruhe und Verinnerlichung. Dass das Scherzo danach eine so frohen und beschwingte Allüre annimmt und dann regelrecht im Freudentaumel explodiert, macht diese Programmsonate zu einem tollen Erlebnis. Auch im Rondo ist das Rhythmische Ausdruck von Freude und Aufbruch.
Eingebettet in zwei schnelle Sätze ist auch das zarte Adagio der Sechsten Sonate ein weiterer Moment der Gefühlssublimierung zwischen Friede und Schmerz. Das ist genau wie das Adagio der 10. Sonate ein Musterbeispiel innerer Anteilnahme an den Interpretationen ein, bei denen man ständig das Engagement und das Verständnis für die Werke spürt. Ob in der ersten Sonate oder der letzten (und hier insbesondere im ersten Satz), die Nuancen, die Weithaas ihrem Instrument entlockt, sind der Expressivität der Musik auf Feinste angepasst, und Varjons Spiel, seine Kunst, auf den Partner zu hören, die Führung zu übernehmen und wieder zurückzugeben, ist ganz außergewöhnlich, da alles mit größter Natürlichkeit und Spontaneität geschieht.
Violinist Antje Weithaas and pianist Denes Varjon continue their Beethoven series with four sonatas labeled on the front cover as violin sonatas and on the back cover correctly as sonatas for piano and violin. The important role of the piano can be heard in the interpretations, in which the real, equal dialogue is immediately apparent.
But it is not this alone that makes this recording so exceptional: No, it is the inspiration, imagination and energy that make the music so exciting. After the fresh first movement of the Fifth Sonata, the Spring Sonata, the Adagio molto espressivo is the first unforgettable climax, an indescribably tender moment of calm and introspection. The fact that the Scherzo then takes on such a joyful and lively appeal, literally exploding in a frenzy of joy, makes this program sonata a fantastic experience. The rhythm in the Rondo is also an expression of joy and departure.
Embedded in two fast movements, the delicate Adagio of the Sixth Sonata is another moment of emotional sublimation between peace and pain. Like the Adagio of the 10th Sonata, it is a prime example of the inner involvement in the interpretations, in which one constantly senses the commitment and understanding for the works. Whether in the first sonata or in the last (and here especially in the first movement), the nuances that Weithaas elicits from her instrument are finely attuned to the expressiveness of the music, and Varjon’s playing, his art of listening to his partner, taking the lead and returning it, is quite extraordinary, as everything happens with the greatest naturalness and spontaneity.