Das Zweite Klavierkonzert von Sergei Prokofiev lebt von den Kontrasten zwischen nostalgisch-zarten und hoch virtuosen Passagen. Beides managt Vadym Kholodenko in einer perfekt eingefärbten Interpretation, die ihren Höhepunkt selbstverständlich im quirligen letzten Satz erreicht, der von Kholodenkos Pyrotechnik profitiert.
Das Symphonieorchester von Fort Worth hält tapfer mit, unter der umsichtigen Leitung seines Chefdirigenten Miguel Harth-Bedoya, der in seiner Formation einen beachtlichen Hochdruck züchten kann.
In dem zwar fünfsätzigen, aber kürzeren 5. Klavierkonzert wird Kholodenko ebenfalls tatkräftig von dem kongenial agierenden Peruaner Harth-Bedoya unterstützt. Das Konzept des Pianisten und des Dirigenten läuft auf extreme Leichtigkeit und einen betont schlanken Klang hinaus, jedoch ohne, dass die Musik an Kraft verlieren würden. Sie voltigiert in einer stupenden, atemberaubenden Art, und die Schlagkraft kommt dabei ohne Aggressivität zum Ausdruck, ja sie lässt sogar Platz für eine Spur von Humor.