The London Connection; Beethoven: Klavierkonzert op. 61a nach dem Violinkonzert op. 61; Muzio Clementi: Klaviersonate h-Moll op. 40 Nr. 2; Johann Baptist Cramer: Klaviersonate E-Dur op. 62 (Le retour à Londres); Dejan Lazic, Klavier, Netherlands Chamber Orchestra, Gordan Nikolic; 1 CD Onyx 4187; Aufnahme 10/2017, Veröffentlichung 18/05/2018 (78') – Rezension von Remy Franck

Der kroatische Pianist Dejan Lazic hat auf seiner neuen CD ‘The London Connection’ die Beethovensche Bearbeitung seines eigenen Violinkonzerts op. 61 sowie Sonaten von Muzio Clementi und Johann Baptist Cramer vereint. Das macht Sinn, denn Muzio Clementi, der damals in London lebte, bestellte die Klavierfassung des Violinkonzerts bei Beethoven. Und diese hat man selten so geigerisch gehört wie in dieser Aufnahme. Dejan Lazic empfindet am Klavier die Bewegungen des Geigenbogens nach und gibt so seinem Klavierspiel viel Wendigkeit, viel Kantabilität und klanglichen Reichtum. Lazics Anschlagskunst ist phänomenal. Der Kroate spielt natürlich Beethovens Originalkadenzen, die ihrerseits total pianistisch sind und sich durch den Einsatz der Pauken auszeichnen.

Außerhalb dieser originellen Kadenzen begleitet das niederländische Kammerorchester unter Gordan Nikolic sehr zupackend und spielfreudig.

Die zweite Sonate des dreiteiligen Opus 40 ist die bekannteste des Sets. Dejan Lazic spielt sie leidenschaftlich und virtuos drängend, im Largo-Teil des 2. Satzes auch reflektiv und zartfühlend. Die zweite Sonate stammt von Muzio Clementis Schüler Johann Baptist Cramer. Cramer, der als Dreijähriger mit seinen Eltern nach London kam, war einer der berühmtesten Pianisten seiner Zeit. Auf einer seiner Konzertreisen durch Europa lernte er auch Beethoven kennen. Seine virtuose Sonate wird von Dejan Lazic ungemein effektvoll dargeboten.

Dejan Lazic’s ‘London Connection’ reunites Beethoven’s own piano version drawn from the Violin Concerto, as well as sonatas by the transcription’s commissioner, Muzio Clementi, and this one’s pupil Johann Baptist Cramer. The performances are passionate and virtuoso, and in the Concerto, Lazic successfully tries to let the piano playing remind the violin’s lines.

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