Der deutsche Komponist Georg Alfred Schumann (1866-1952) war ein sehr aktiver Pädagoge und Musikfunktionär. Dennoch schrieb er über 100 Kompositionen, vor allem Chorwerke, z. B. Oratorien, Kammermusik und Orchesterwerke.
Die Symphonie des mit Robert Schumann nicht einmal entfernt verwandten Spätromantikers hat 4 Sätze, wovon der 3. und 4., Scherzo und Finale, unmittelbar ineinander übergehen.
Die Symphonie ‘riecht’ nach Brahms, ist aber in der Anlage insgesamt monumentaler als die Musik von Brahms. Auch Anklänge an die Musik von Wagner kann man ausmachen, vor allem im langen, grandiosen Adagio, für den der amerikanische Dirigent James Feddeck viel Atem einbringt, um die Steigerungen wirkungsvoll werden zu lassen.
Im Großen und Ganzen ist die 1905 entstandene Symphonie ein dunkel gefärbtes Werk, und selbst das Scherzo ist ein leidenschaftlich düsterer, unruhiger Satz, der in ein erregtes Allegro molto maestoso übergeht.
Die folgende ‘Ouvertüre zu einem Drama’ von 1906 ist hoch dramatisch und bleibt, recht schwergewichtig, dem Geist der Symphonie treu.
Die Ouvertüre ‘Lebensfreude’ hat zwar anfangs auch nichts direkt Leichtes und Beschwingtes, aber sie beinhaltet auch verspieltere und leichter instrumentierte Teile. Insgesamt sind die Farben hell und die Stimmung ist entsprechend gelöst.
In den Ouvertüren zeigt James Feddeck dieselbe sichere Hand, um die Musik Georg Schumanns rhetorisch mit viel Ausdruckskraft zu Gehör zu bringen. Das DSO folgt dem Dirigenten mit viel Engagement.
Fazit: dies ist ein ganz gewiss hörenswertes Programm!