Brahms hatte sich schon auf sein Altenteil gesetzt, als er dem herausragenden Klarinettisten Richard Mühlfeld begegnete, dessen künstlerische Klasse ihn wieder in den Komponistenberuf zurückholte. Das Ergebnis sind die beiden Klarinettensonaten. Neben der positiven Stimmung als Folge der Begegnung steht die Trauer um gute Freunde wie Hans von Bülow, die Brahms 1894 verlor. Nur ein Jahr zuvor hatte er die vier Klavierstücke erschaffen, die eine große Breite von Gefühlen abbilden und den privaten Künstler zeigen.
Nicolai Pfeffer ist als Neueditor von Klarinettenliteratur und als Pädagoge an mehreren Musikhochschulen ebenso aktiv wie als aktiver Künstler. Mit seiner Darstellung der Sonaten arbeitet er die persönliche Betroffenheit, die aus den Werken spricht, deutlich heraus. Dabei gelingt ihm die Balance aus tiefer Durchdringung, ohne auch nur in die Anmutung von Übertreibung zu geraten.
In Felix Wahl hat er einen feinfühligen Begleiter und Mitmusiker gewonnen. In den vier Klavierstücken gelingt es dem Pianisten, eine Welt von Empfindungen herauszuarbeiten, die man in diesen kurzen Sätzen gar nicht vermutet hätte.
Clarinettist Nicolai Pfeffer and pianist Felix Wahl unlock the complex musical cosmos of these late Brahms works with accuracy and make the carefully balanced various moods accessible.