Dem Komponisten Heitor Villa-Lobos, Gründervater der brasilianischen Symphonik und eine der herausragenden Persönlichkeiten der Musikgeschichte, fehlte es nie an originellen und abwechslungsreichen musikalischen Einfällen. Davon zeugen die meisten seiner Werke.
Was er alles an Ideen in seine Tondichtung ‘Uirapuru’ über den gleichnamigen mythischen Dschungelvogel gepackt hat, ist phänomenal. Die dem Choreographen Serge Lifar gewidmete Komposition ist typisch für die schillernde Orchestersprache von Villa-Lobos und evoziert musikalisch den brasilianischen Dschungel und seine natürlichen Bewohner – Tiere und Indianer – mit einer beeindruckenden Fülle von Details.
Nicht weniger attraktiv ist die 1939 entstandene, profane Kantate ‘Mandu Sarara’, die auf eine Indianer-Legende zurückgeht. In dem spektakulären, vokal-symphonischen Werk geht es um ausgesetzte Kinder, die dem bösen Waldgeist ausgesetzt sind, ehe sie vom Gott des Tanzes, Mandu Sarara, aufgenommen werden und mit diesem ihre Rettung feiern.
Die 12. Symphonie (1957) ist ebenfalls ein Zeugnis ungewöhnlicher Schöpfungskraft. Der Hörer wird von der ungezügelten Kraft der musikalischen Einfälle wirklich mitgerissen.
Der heute 80-jährige Isaac Karabtchevsky, ein brasilianischer Dirigent russischer Abstammung, dirigiert voller Leidenschaft, und das Orchester erstrahlt in den schönsten Farben. Es gelingen ihm stimmungsvolle, spannungsgeladene und spieltechnisch gute Interpretationen. Das Klangbild ist sehr gut, räumlich und präsent.
This is one spectacular and fascinating CD. Villa-Lobos’s music, deeply rooted in the Brazilian tradition, is so full of imagination that one is stunned by the succession of musical ideas. Conducted by Isaac Karabtchevsky, the Sao Paulo Symphony Orchestra gives us an idiomatic and thrilling reading of the three works.