Seit Kristian Bezuidenhouts Mozart habe ich keine so starke Eindrücke von einer Mozart-Fortepiano-CD mitgenommen wie bei dieser Neuaufnahme mit dem russischen Pianisten und Dirigenten Maxim Emelyanychev (*1988).
Er spielt auf einer von Paul McNulty gebauten Kopie eines Walter-Fortepianos vom Ende des 18. Jahrhunderts. Und Kopie bedeutet, dass das Instrument funktioniert und optimal klingt. Das nutzt Emelyanychev, darin Bezuidenhout nicht unähnlich, für ein sehr expressives Spiel. Nur ist der Russe noch spontaner, noch fantasievoller.
Sein Spiel profitiert von dem scharfen, kernigen Klang des Walter-Pianofortes und gibt der Musik klare, präzise Linien und Konturen. Gewiss, er wählt manchmal überhitzte Tempi und unerwartete Akzentuierungen, aber er spart auch nicht mit Raffinement und Zärtlichkeit, die angenehm mit der an anderen Stellen zu hörenden, unglaublichen Virtuosität kontrastiert.