Halévys ‘Le dilettante d’Avignon’, eine komische Oper aus dem Jahr 1829, war damals ein großer Erfolg, und dennoch geriet die Oper in Vergessenheit. Jetzt legt Klarthe einen schon 5 Jahre alten Livemitschnitt aus der Oper von Avignon vor.
Die Oper spielt im Theater in Avignon. Der Regisseur Casanova (eigentlich ein Franzose) behauptet, nur italienische Musik zu lieben. Tatsächlich ist er ein musikalischer Dilettant und spricht zudem gar kein Italienisch. Nachdem er seine französischen Musiker entlassen hat, lässt er einige italienische Sänger vorsingen, die letzten Endes aber die in Verkleidung auftretenden Franzosen sind. Schließlich wird der Schabernack enthüllt, und alle sind sich einig, dass es das Beste ist, die Vorzüge sowohl der französischen als auch der italienischen Tradition zu nutzen.
Halévy hat für diese Handlung eine wirklich charmante und musikalisch hochwertige Musik komponiert, die sich höchst angenehm anhören lässt und sehr unterhaltsam ist. Da die meisten Sänger gut artikulieren und die Textverständlichkeit hoch ist, lässt sich die Geschichte einigermaßen gut verfolgen, auch wenn man (ohne Libretto) nicht immer weiß, wer gerade singt, denn auch das ist der Track-Liste nicht zu entnehmen. Schande über den Herausgeber!
Die Aufführung mit dem ‘Chœur Régional Provence-Alpes-Côte d’Azur’ und dem ‘Orchestre Régional Avignon-Provence’ ist erstaunlich gut. Offenbar hat sich der Dirigent Michel Piquemal voll dafür eingesetzt diese Wiederentdeckung zu einem brillanten und spritzigen musikalischen Ereignis zu machen.
Auch von den Sängern kommen (abgesehen von einigen dem Livecharakter der Aufnahme zuzuschreibenden kleineren Problemen) durchwegs gute Leistungen, so dass sich das Ohr an guter Musik erfreuen kann.
Das Label hat, aus ökologischen Grüden, wie uns gesagt wurde, das Libretto nicht im Booklet abgedruckt, aber es ist auf der Webseite des Labels als Download zur Verfügung. Graphisch ist das Booklet wegen einer Schriftgröße, die eine Lupe erforderlich macht, ohnehin nur schwer zu lesen.