Der 1939 in Havanna geborene Leo Brouwer ist bekannt als Dirigent, als Komponist von Filmmusik und als Komponist von sogenannter ‘Ernster Musik’. Sein Stil kann in drei Perioden unterteilt werden. Zuerst komponierte er traditionell mit nationalem Einschlag. Dann wurde seine Musik avantgardistisch. Brouwer beschreibt seine dritte Phase als Rückkehr zu seinen afrokubanischen Wurzeln mit zum Teil minimalistischem oder auch neoromantischem Einschlag. Letzteres gilt für sein Doppelkonzert (Book of Signs). Es wurde am 27. Januar 2004 im Megaron in Athen von John Williams und Costas Cotsiolis uraufgeführt.
Das ‘Brasil Guitar Duo’ (Joao Luiz und Douglas Lora) und das ‘Delaware Symphony Orchestra’ unter seinem ‘Music Director’ David Amado führen dieses Konzert mit großem Sound auf.
Jeder der drei Sätze dauert ca. eine Viertelstunde. Der erste ist ebenso opulent wie komplex, mitunter sogar aggressiv in seiner Wirkung. Danach kommt ein sehr kantabler Mittelsatz mit einem ‘tema sentimental’. Das Finale Allegro ist ein virtuoses Rondo. Es ist ein substantielles Werk, das in einer spannenden Aufführung zu hören ist.
Neben diesem starken Stück wirkt Paulo Bellinatis ‘Concerto Caboclo’ mit dem Charme leichter Unterhaltungsmusik etwas unterernährt, ist aber gut für einen sanften Ausklang nach Brouwers herausfordernder Musik.