Mit einem sehr flexiblen Spiel voller feinster und manchmal überraschender Nuancen spielt Vincent Larderet in dieser frühen Produktion für das Debussy-Jahr 2018 zunächst die 1. Serie der ‘Images’.
Den zweiten Band der so suggestiven ‘Préludes’ spielt er ebenfalls mit konstant changierenden Farben, hier viel Poesie, dort mit dramatischem Ausdruck. So kommen Dynamik und Vielschichtigkeit des Zyklus wunderbar zum Ausdruck, ohne dabei die Modernität und Architektur der Musik zurückzustellen.
Eine Weltpremiere gibt es dann zum Abschluss des Programms: die ‘Fragments Symphoniques’ aus Debussys 1910/11 entstandener dramatischer Ballettmusik für Solisten, Chor und Orchester ‘Le Martyre de Saint-Sébastien’. André Caplet hatte aus dem 5-stündigen Ballettmusik eine symphonische Suite gezogen und diese auch für Klaviert transkribiert. Vincent Larderet hat diese Transkription überarbeitet und aufgenommen. In diesem Stück gibt es ebenfalls sehr dramatische und hinreißend poesievolle Passagen. Larderets Spiel bleibt immer von bestechender Klarheit und, wie im übrigen Programm,, scheint er in seinen Debussy-Interpretationen sehr am Klang interessiert zu sein. Die Tontechnik hat ihn dabei wirkungsvoll unterstützt mit einem angenehmen Surround-Klangbild, das unmittelbare Präsenz mit Räumlichkeit verbindet. So überzeugend ist dieser Spagat nicht oft gelungen.
An der Basis dieses Klangwirkens steht natürlich das extrem klare Spiel des Pianisten mit seiner lebendigen Transparenz. Samtene Klänge wechseln sich mit strahlendem hellem Klang ab, ohne dass je die geringste Aggressivität auftauchen würde. Es ist ein quasi symphonisches Klangempfinden, auf das Klavier reduziert.