Der amerikanische Komponist Arnold Rosner (1945-2013) war laut dem Musikwissenschaftler Walter Simmons « ein richtiger Außenseiter-Komponist seiner Generation.“ Er komponierte mehr als 100 Werke, von denen ihrer drei auf dieser CD zu hören sind.
Obwohl es ganz ätherisch beginnt, enthält das Nocturne op. 68 keine gefällig fließende Musik. Rosner, der sich selber mit Astronomie beschäftigt hatte, scheint hier eher ein Sphärenbild zu malen, heftig schillernd und mit kräftigen Eruptionen. Es ist ein oft düsteres und durchgehend höchst eindringliches Werk. Wenn das Nocturne ein später Ausläufer der Romantik
‘Tempus perfectum’ baut auf einem mittelalterlichen Lied auf und entwickelt sich (recht nervös) in einem Neo-Renaissance-Stil mit zum Teil fetter Orchestrierung.
Die 6. Symphonie ist wiederum neo-romantisch und beginnt mit einem turbulenten Allegro Agitato von brachialer Kraft. Das Adagio mutet an wie eine weitgehend desillusionierte Reise durch düstere Unterwelten.
Ein sehr aufgewühlter Finalsatz scheint in mehr als eine Richtung zu tendieren, wirkt letztlich wie ein aufgescheuchtes, total verwirrtes Tier, das ziellos herumirrt, um am Ende sein Leben auszuhauchen.
Starke Musik, engagiert dargeboten und jedem zu empfehlen, der seinen symphonischen Horizont erweitern will.