Igor Markevitch Legendary Treasures Vol. 1; Ludwig van Beethoven: Symphonie Nr. 1; Joseph Haydn: Symphonien Nr. 103 & 104; Nikolai Rimsky-Korsakov: Scheherazade op. 25; Carl Nielsen Symphonie Nr. 4; Orchestre de l'Association des Concerts Lamoureux, London Symphony Orchestra, Royal Danish Orchestra, Igor Markevitch; 2 CDs Doremi DHR8077; Aufnahmen 1959-1965, Veröffentlichung 06/2019 (148') – Rezension von Remy Franck
Das kanadische Label Doremi, das auf historische Aufnahmen spezialisiert ist, widmet Igor Markevitch in seiner Reihe Legendary Treasures eine ganze Edition, die mit Aufnahmen aus den Jahren 1959 bis 1965 startet, die bislang noch nie digital verfügbar waren.
Der aus der Ukraine stammende Komponist und Dirigent Igor Markevitch war eng mit den wichtigsten Komponisten und Künstlern seiner Generation verbunden, u.a. mit den Ballets Russes und Serge Diaghilev. Auch als Pädagoge war er aktiv, und so zählen unter anderem Herbert Blomstedt, Wolfgang Sawallisch und Daniel Barenboim zu seinen Schülern.
Die alerten und fein nuancierten Aufnahmen der Symphonien von Beethoven und Haydn entstanden mit dem Orchestre Lamoureux in Paris, das unter Markevitchs präziser Leitung ein selten erreichtes Niveau zeigt. Der Klang dieser alten Philips- Einspielungen ist recht präsent, aber es gibt ein ziemlich starkes Grundrauschen.
Die zweite CD enthält eine gut strukturierte, sorgfältig dirigierte und letztlich etwas kühle und spannungsarme Scheherazade.
Danach folgt etwas wirklich Legendäres, die Einspielung der 4. Symphonie ‘Das Unauslöschliche’ von Carl Nielsen. Neben Markevitchs untrüglichem Sinn für die Architektur der Komposition gibt es hier auch eine packende Dramatik und viel Spannung. So eloquent hat man dieses Werk und insbesondere die beiden heftigen Ecksätze nicht oft gehört.
