Nostalgia;  Tōru Takemitsu: Litany. In Memory of Michael Vyner; Arvo Pärt: Für Alina + Variationen zur Gesundung von Arinuschka + Für Anna Maria + Pari Intervallo + Trivium; Oleksandr Opanasiuk: Dyptichon; Valentin Silvestrov: Zwei Dialoge mit Nachwort + Zwei Stücke + Hymne + Nostalgie;  Olena Kushpler, Klavier; # Apple Album 1751469133; Aufnahme 03.2022, Veröffentlichung 21.06.2024 (66'18) - Rezension von Norbert Tischer

Die in der Ukraine geborene und in Deutschland lebende Pianistin Olena Kushpler beginnt ihr Album Nostalgia mit ‘Litany. In Memory of Michael Vyner’ des japanischen Komponisten Toru Takemitsu, das dieser 1989 für den langjährigen Leiter der London Sinfonietta komponiert hatte. Es ist, wie viele Stücke dieses Programms, ein Werk der Stille und der Besinnung. Bei Arvo Pärt finden sich auch verspieltere Klänge, genau wie solche von großer Verhaltenheit.

Während sich bei dahin das Ideenmaterial relativ bescheiden ausnimmt, kommt mit dem Diptychon des ukrainischen Komponisten Oleksandr Opanasiuk mehr Material ins Spiel, er hat einfach mehr zu sagen, und obwohl das Werk von 1997 stammt, ist es nicht falsch, es als einer Vorahnung des Kriegsgeschehens zu hören, weil die Stille durch dramatische Ausbrüche gebrochen wird.

Der ukrainische Komponist Valentin Silvestrov ist mit mehreren Stücken vertreten, darunter, zum Abschluss, Nostalgia, das weitaus weniger melodisch ist als die übrigen Kompositionen. Es ist fragmentiert und führt eigentlich nirgendwo hin. Das ist ein starkes Symbol!

Olena Kushpler spielt das ganze Programm in abgeklärter Ruhe, feinfühlig und ausdrucksvoll.

The Ukrainian-born, German-based pianist Olena Kushpler begins her album Nostalgia with « Litany. In Memory of Michael Vyner’ by Japanese composer Toru Takemitsu, written in 1989 for the longtime director of the London Sinfonietta. Like many of the pieces on this program, it is a work of silence and contemplation. Arvo Pärt also includes more playful sounds, as well as those of great restraint.

While the ideas in Pärt’s work are relatively modest, Ukrainian composer Oleksandr Opanasiuk’s Diptych brings more material into play, he simply has more to say, and although the work is from 1997, it is not wrong to hear it as a premonition of war, as the silence is broken by dramatic outbursts.

The Ukrainian composer Valentin Silvestrov is represented with several pieces, including Nostalgia, which is much less melodic than the other compositions. It’s fragmented and doesn’t really go anywhere. This is a strong symbol!

Olena Kushpler plays the whole program with serenity, sensitivity and expression.

  • Pizzicato

  • Archives