Debussy: Noël des enfants qui n’ont plus de maison, Berceuse héroïque, Sonate pour flûte, alto et harpe; Gurney: In Flanders, Sleep; Granados: Auszüge aus Goyescas; Eisler: Dunkler Tropfe…, Tanzlied der Rosetta, Der Tod hat die Menschen müde getrieben, Nun ist ein Tag zu Ende; De Falla: Siete canciones populares espanolas; Ravel: Trois beaux oiseaux du paradis, Deux mélodies hébraïques; Revue Blanche; 1 CD Klara 5054196726355; 2015 (79'16) – Rezension von Remy Franck
‘Revue Blanche’, ein junges belgisches Ensemble in der eher ungewöhnlichen Besetzung Sopran, Flöte, Bratsche und Harfe, hat sich nach der Zeitschrift benannt, die in Paris von 1889 bis 1903 zweimonatlich herausgegeben wurde. Zur Redaktion gehörten Félix Fénéon, Lucien Muhlfeld und Léon Blum. Claude Debussy schrieb darin Kritiken unter dem Namen ‘Monsieur Croche’. ‘La Revue blanche’ war eine sehr engagierte Zeitschrift, die u.a. 1898 den zu Unrecht angeklagten und verurteilten Alfred Dreyfus verteidigte.
Die neue CD des Ensembles nennt sich ‘Shelter’ und enthält ausschließlich Kompositionen, die während des Ersten Weltkriegs geschrieben wurde. Einige beziehen sich direkt auf die Schrecken und Leiden des Kriegs, andere nicht. In allen aber zeigt das perfekt zusammen agierende Ensemble ‘Revue blanche’ eine grosse Sensibilität für die verschiedenartigen Gefühlswelten der Kompositionen, von denen die meisten vortrefflich von Frederik Neyrinck oder den Ensemblemitgliedern selbst arrangiert wurden.
Zwischen Trauer, Schmerz, Revolte, Melancholie und leidenschaftlichem Elan durchstreift diese empfehlenswerte CD viele Stimmungen. Die Balance im Ensemble wird gut realisiert, die Sängerin fügt sich bestens ins Instrumentale ein, auch wenn oft der Text unverständlich bleibt.
Eine gelungene Debüt-CD!
