Zu Lebzeiten war er sehr bekannt und sein Ruf eilte ihm sogar bis nach Russland und in die USA voraus, Länder, die er in seiner Karriere bereiste: Joseph Gung’l, 1810 in Zsámbék, Komitat Pest-Pilis-Solt-Kiskun geboren und 1889 in Weimar gestorben. Zunächst war er Militärkapellmeister und leitete dann bis 1870 eine eigene Kapelle in München. 1868 gründete der ‘Ungarn-deutsche Walzerkönig’ für die Kurmusik das bis heute bestehende Orchester in Bad Reichenhall – die heutige ‘Bad Reichenhaller Philharmonie’.
Gung’l komponierte über vierhundert Walzer, Polkas, Mazurken und Märsche, und wenn auch vielleicht keine Schlager darunter sind, wie es sie von der Strauß-Dynastie gibt, so hat er doch viel geschrieben, was so gut ist wie die vielen Strauß-Kompositionen, die wie Gung’ls Werke nur wenig bekannt sind. Das alles ist eher das Resultat von zuviel Material als von Qualität.
Strauß stand natürlich Modell für Gung’l und er warb für seine Veranstaltungen sogar mit dem Slogan « Konzert à la Strauß ».
Die Auswahl, die Christian Simonis schwungvoll und zupackend auf dieser CD dirigiert, zeigt uns die Musik eines unbeschwert komponierenden Musikers, dessen gute Laune in so manchen Stücken keck und üppig zum Ausdruck kommt.
Music ‘à la Strauß’, very humorous and played with great panache by the Nürnberg Symphony Orchestra under Christian Simonis.