Arabella Steinbacher, deren Vorname schon eine Nähe zu Richard Strauss weist, hat dessen Musik sozusagen schon mit der Muttermilch aufgesogen. Ihr Vater hatte als Korrepetitor an der Bayerischen Staatsoper München einen Musikgott, nämlich Strauss. Und im Hause Steinbacher gingen berühmte Künstler ein und aus und musizierten auch dort. Diese lange Verbundenheit hat sie nunmehr zu dem Album bewogen, das neben dem jugendfrischen Violinkonzert sieben kleinere Kompositionen vereint, die vornehmlich aus dem Liedschaffen des Komponisten stammen und teilweise von Strauss, aber auch erst für die Aufnahme für die Violine mit Orchester arrangiert wurden.
Das Violinkonzert zeigt, dass Strauß für die Geige mit Raffinesse und Vertrautheit komponieren konnte, da er dieses Instrument selber spielte. Die Außensätze stellen jeden Solisten auf eine harte Probe und diese Herausforderungen lassen sich auch beim Spiel von Steinbacher verorten. Der Mittelsatz ist eine fließende Gesangslinie, der trotz ihrer einfach erscheinenden Gestalt eine Fundgrube für jeden Geiger und auch den Hörer ist, was auch die Solistin auszukosten weiß.
Die anderen Werke ähneln in ihrem Charakter eher diesem langsamen Mittelteil, so dass das Album zu größeren Teilen diesem ruhigen, liedhaften Duktus folgt.
Arabella Steinbacher spielt diese Musik mit tiefer Hingabe und Verständnis, wie sollte es bei der Vorgeschichte auch anders sein. Das WDR Symphonieorchester wird von Lawrence Foster zu einem engagierten, klaren schnörkelfreien Spiel animiert, das teilweise, auch unterstützt durch die Aufnahme, markant zu der musikalischen Entwicklung beiträgt. In den langsamen Passagen dagegen entwickelt auch der Klangkörper die Melodien zu singenden Preziosen.
Music by Richard Strauss, the violin concerto and seven pieces arranged for violin and orchestra, are a natural compilation for Arabella Steinbacher, who knew this music before she was out of diapers. She shows all her technical skills to perform the virtuoso outer movements of the concerto and her musical sensibility in the slow movements and the shorter pieces.