Themes and Variations; Robert Schumann; Symphonische Etüden op. 13; Sergei Rachmaninov: Corelli-Variationen op. 42; Nikolai Kapustin: Variationen op. 41; Anna Kavalerova, Klavier; 1 CD Solo Musica SM 324; Aufnahme 05/2019, Veröffentlichung 11/2019 (57'42) - Rezension von Remy Franck
Warum geht Anna Kavalerova so unbarmherzig hart mit Schumann um? Die Etudes symphoniques werden sehr sachlich und trocken, streng und schmucklos gespielt, eigentlich nicht besonders inspiriert und schon gar nicht inspirierend. Rachmaninovs Corelli-Variationen profitieren von mehr Farben, aber manchmal findet sich auch in diesem Stück eine etwas starre Rhythmik. Boris Giltburg hat in dieser Komposition viel mehr aus der Musik herausgenommen, mehr Fantasie, mehr Erregung einerseits, mehr Poesie andererseits. Kavalerovas Spiel ist mir einfach zu ernst.
Das Beste sind noch Kapustins Variationen op. 41, aber auch hier bleibt die Pianistin weit hinter dem zurück, was die ungleich reichere und spontanere Interpretation des Komponisten zu bieten hat.
Vielleicht wäre unser Eindruck von dieser CD nicht ganz so negativ, wenn die sehr direkte Tonaufnahme etwas mehr Ambiente und Wärme hätte.
Why is Anna Kavalerova so mercilessly harsh with Schumann’s Etudes symphoniques? Her account is very rational and austere, actually not particularly inspired and certainly not inspiring. Rachmaninov’s Corelli Variations benefit from more colours, but sometimes there is also a somewhat rigid rhythm. In his recent recording, Boris Giltburg has got much more out of this music, with more fantasy, more excitement, more poetry and less boring seriousness.
The best thing about the CD are Kapustin’s Variations op. 41, but here too the pianist is far from what the composer’s own, much richer and more spontaneous performance has to offer. Perhaps our impression would not have been so negative if the very direct piano sound had more ambience and warmth.