Und wieder Mozart! Das Salzburger Genie ist bis auf den Beweis des Gegenteils auch der Erfinder der Klaviermusik zu vier Händen. Es ist dokumentarisch verbürgt, dass der junge Wolferl und seine Schwester Nannerl als Erste in London gemeinsam an einem Tasteninstrument musizierten und Kompositionen des Wunderkindes spielten. Heute stehen diese Werke etwas abseits im Repertoire. Sie wurden vor allem von den wesentlich virtuoser angelegten Werken des 19. Jahrhunderts überflügelt.
Dem Duo Granat – Tamara Granat & Adrian Kreda – kommt das Verdienst zu, den Werken jetzt wieder etwas mehr Aufmerksamkeit zu verschaffen. Wir haben es hier mit einem eingespielten Duo zu tun, wo die rechten Hände genau wissen, was die linken tun. Die polnischen Pianisten spielen gewissenhaft, präzise, schnörkellos. Diese Gewissenhaftigkeit wird allerdings hier zum Stolperstein, denn Mozarts Musik wirkt allzu kontrolliert und streng. Es fehlen die Unbekümmertheit, die Spritzigkeit und die Frische, die Mozart-Werken so eigen ist.