Das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) und die Privatbank Berenberg haben zum dritten Mal nach 2012 und 2014 die 30 größten Städte Deutschlands im Hinblick auf ihr Kulturleben untersucht. Das Ergebnis: Stuttgart kann seinen Spitzenplatz als Deutschlands Kulturmetropole Nr. 1 zum dritten Mal einnehmen. Es folgen München und Dresden mit nur noch geringem Abstand zum Erstplatzierten sowie Berlin und Bonn auf den Plätzen vier und fünf. Nürnberg und Hannover machten beim diesjährigen Ranking den größten Sprung nach vorn und verbesserten sich um jeweils sieben Plätze, während die nordrhein-westfälischen Städte Wuppertal, Gelsenkirchen, Mönchengladbach und Duisburg wieder auf den letzten Rängen zu finden sind.
Das Institut schreibt: « Die Kulturwirtschaft ist in vielen der 30 größten Städte ein bedeutender Arbeitgeber. In den vier deutschen Millionenstädten sind derzeit in Berlin 5,0 %, in Hamburg 5,1 %, in Köln 5,9 % und in München 7,0 % der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in diesem Wirtschaftszweig angesiedelt – Tendenz steigend. Stuttgart liegt mit 7,6 % an der Spitze. Auch der Städte- und Kulturtourismus befindet sich auf einem Wachstumskurs. Durch die Nachfrage von Einwohnern und Touristen ergeben sich oft über die Kulturwirtschaft hinausgehende ökonomische Entwicklungen. »
Im Bericht heißt es ferner: « Stuttgart überzeugt im Städtevergleich erneut mit einem großen Kulturangebot (Platz 1 in der Kulturproduktion) und einer hohen Kulturnachfrage (Platz 3 in der Kulturrezeption). Ob bei den laufenden Ausgaben für Bibliotheken (Platz 1), bei der Zahl der Plätze in Opern und Theatern (Platz 1) oder im Hinblick auf die Theaterbesucher (Platz 2) – Stuttgart erzielt wieder Top-Platzierungen. In Stuttgart ist außerdem der Anteil der Beschäftigten in der Kulturwirtschaft der höchste im Vergleich. Die Umsätze je Einwohner liegen nur knapp hinter denen des erstplatzierten Kölns. »
Für München und Berlin veröffentlicht das Institut interessante Zahlen: « München kann im diesjährigen Ranking den Abstand zu Stuttgart weiter verkürzen. Der Zweitplatzierte ist im Städtevergleich in der Kulturrezeption führend, während in der Kulturproduktion der sechste Platz erzielt wird. Die bayerische Metropole punktet in der Kulturnachfrage vor allem bei den Festivalbesuchern, den Bibliotheksnutzern sowie bei der Anzahl der Galerien und Auktionshäuser (alle Platz 2). Auch beim Anteil der Erwerbstätigen sowie beim Anteil der Unternehmen ist die bayerische Metropole auf dem zweiten Platz zu finden.
Die deutschen Millionenstädte sind für Künstler besonders attraktiv. Das viertplatzierte Berlin verfügt mit über 37.000 Künstlern über die höchste Künstlerdichte (Künstler je Einwohner) im Vergleich, gefolgt von Köln, München und Hamburg. Hinzu kommen weitere 65.000 Beschäftigte in der Kulturwirtschaft. Auch beim Anteil der Unternehmen in der Kulturwirtschaft liegt die Bundeshauptstadt an der Spitze vor München, Köln und Stuttgart. Bei den Umsätzen je Einwohner liegt Berlin allerdings nur im Mittelfeld. »