Mit seinem ‘Magnificat’ steht der argentinische Komponist Martin Palmeri (*1965) in der Nachfolge von Ariel Ramirez, dessen ‘Misa Criolla’ einen wahren Boom lateinamerikanischer Sakralmusik auslöste. Dabei ist es eigentlich nur die Renaissance einer Tradition, die es seit der Conquista vor 500 Jahren gibt.
Palmeris ‘Magnificat’ hat alle Ingredienzien, die einer solchen Komposition zugrunde liegen: Anklänge an die Volksmusik, das rhythmische Kolorit, die hingebungsvoll gelebte Frömmigkeit.
All dies kommt in der vorliegenden Aufnahme jedoch nur teilweise zum Ausdruck. Der Chor könnte durchaus etwas kerniger, kräftiger auftreten und das rhythmische Element weniger formal zur Geltung zu bringen. Auch das Orchester klingt stellenweise etwas dünn, wenig kompakt – vielleicht wäre ein massiverer Orchestersatz die bessere kompositorische Lösung gewesen?
Die Glanzpunkte setzen klar die Solisten, die klanglich hervorragend aufeinander abgestimmt sind. Hervorheben möchten wir den natürlich strahlenden Sopran der Aleksandra Turalska, der dem Titel ‘Magnificat’ – Lobgesang – alle Ehre macht.