Die legendäre Gesamtaufnahme der Tchaikovsky-Symphonien unter Evgeny Svetlanov wird bei Melodiya neu aufgelegt. Sie begeistert die Musikfreunde in aller Welt seit Jahrzehnten durch die schier unfassbare Intensität, mit der der Dirigent die Musik erklingen lässt. Dass sie zu den Monumenten der Schallplattengeschichte gehört, steht außer Zweifel, auch wenn ein etwas sorgfältigeres Einstudieren den Interpretationen – auf technischer Ebene – sicher gut getan hätte.
Immerhin kann man heute feststellen, dass dieser Tchaikovsky für viele russische Dirigenten eine Wegweiserfunktion annahm, und sie alle beeinflusste, bis hin zu Dmitrij Kitajenko, der jedoch Svetlanovs Intensität mit einem raffinierteren Farben- und Schattierungsspiel, ausgeglicheneren Tempi sowie einem präziseren Musizieren verbindet. Svetlanov – darin Mravinsky ähnlich – wählt oft schnelle Tempi, und in den Allegro-Sätzen ist die Spannung entsprechend gross, wobei man gerade das Moment der Entspannung manchmal etwas zu kurz kommt (Kitajenko zeigt beeindruckend, was diese Entspannung der Musik bringt).
Und es gibt noch etwas, weswegen man diese Symphonien unbedingt gehört haben soll: um festzustellen, welchen Atem Svetlanov beim Dirigieren entwickeln konnte. Gerade dieser lange Atem ist etwas, was den meisten jungen Dirigenten von heute fehlt – und mögen sie noch so gefeiert sein.
Die Aufnahmen stammen aus dem Jahre 1967 und sind von guter Qualität. Das Klangbild ist räumlich und wohl proportioniert, sehr präsent und dicht.
Reissue, in a superb remastering of Svetlanov’s much praised Tchaikovsky cycle from 1967. You will hardly find a more intense, passionate and powerful Tchaikovsky. Even though the technical quality of the orchestra’s playing lacks precision, and sometimes tempi are too fast, the immense breath which the conductor brings to the music is awesome.