Bach Reflected – Improvisationen über J. S. Bach: Johann Sebastian Bach: Prelude (arr. Schmid / Breinschmid); Sweet'N Loure (arr. Schmid); Let's Gavotte (arr. Schmid); Andante Autonom (Schmid); Adagio c-moll (Schmid); Youkali (Weill); Well-Tempered Extension (arr. Schmid); All the Things You Are (Kern); Brein's Knight (Breinschmid); Biber Extension (Schmid); Caravan (Tizol / Schmid); Nuages (Reinhardt); Benjamin Schmid, Violine, Georg Breinschmid, Kontrabass, Diknu Schneeberger, Gitarre, Stian Carstensen, Akkordeon, Miklos Skuta, Klavier, Emiko Uchiyama, Marimba; 1 CD Oehms Classics OC 1892; Aufnahmen 05/2009 + 08-09/2010; Veröffentlichung 07/2019 (63'58) – Rezension von Uwe Krusch
Nach Jahrzehnten mit Bach im Original hat sich der österreichische Geiger Benjamin Schmid bemüßigt gefühlt, an dessen Musik mit improvisatorischen Mitteln heranzugehen. Da Bach selber diese Kunst ausgezeichnet beherrschte und auch pflegte, ist dieser Ansatz sicher nicht überraschend. Dazu hat sich Schmid mit Freunden zusammen getan, die in der Besetzung Akkordeon, Bass, Gitarre, Klavier und Marimba eine erweiterte Jazzkombination bilden, die diesen Weg mit Finesse und sprühendem Enthusiasmus mitgehen.
Schmid findet sehr persönliche Zugänge, die durchaus variabel bleiben und somit eine abwechslungsreiche Zusammenstellung erlauben. Im Beiheft gibt er zu jedem der Stücke einen Tipp in einem Satz, der eine Idee vermittelt, die man dann hören kann. Einige Stücke anderer Komponisten sind eingestreut, so dass auch von dieser Seite weitere Splitter erklingen, die noch einen weiteren Aspekt eröffnen.
Man mag diese Improvisationen, wie sie seit Jacques Loussier mit seinem Play Bach immer wieder mal auftauchen, begeistert begrüßen, nur mögen oder auch nicht, das ist jedermanns Geschmack überlassen. Wenn man diese Art mag, dann ist man dieser Einspielung mit seiner vielgestaltigen Ausprägung eine bereichernde neue Sicht.
After decades with Bach in the original, the Austrian violinist Benjamin Schmid wanted to approach his music with improvisational means. Since Bach himself mastered and cultivated this art excellently, this approach is certainly not surprising. Schmid has joined forces with friends who form an excellent ensemble and follow his path with finesse and sparkling enthusiasm. Schmid finds very personal approaches in an agreeably varied collection. One may enthusiastically welcome these improvisations, only like them or even dislike them, that’s up to everyone’s taste. If you like it, then you are up for an enriching new view of the genre.