Das Album Quintessence vereint drei Werke in der Quintett-Besetzung, wobei Schwarz-Schilling die, wie es im PR-Text heißt, harmonisch modulierende Brücke von Mendelssohn zu Bruckner bildet.
Nach seiner 12. Streichersymphonie skizzierte Mendelssohn eine 13., die er Symphoniesatz nannte. Dieser Satz, Grave-Allegro molto in c-Moll, bildet den Auftakt des Programms, das Christoph Schlüren auf diesem Album dirigiert. Doch leider vermasselt einem der aufgebauscht hallige Klang die Freude an der Musik. Konturen sind kaum zu erkennen und Instrumentalgruppen bilden ein intransparentes Klanggefüge. Für Mendelssohn ist das tödlich.
Das « sehr ruhig und verhalten » zu spielende ‘Bitten’ von Reinhard Schwarz-Schilling verträgt diese akustischen Gegebenheiten besser und wird in seiner besinnlichen Art zu einem berührenden kurzen Musikerlebnis.
Das Streichquintett Anton Bruckners verträgt die Akustik auch einigermaßen gut und baut das hier von einem größeren Ensemble gespielte Werk symphonisch aus.
Christoph Schlüren betont in einer Interpretation die spirituelle, mystische Dimension des Quintetts. Aber er dehnt das Ganze auch so sehr, dass es einem am Ende sehr, sehr lange vorkommt mit seinen fast 63 Minuten, wohingegen Gazarians Version aus Heilbronn (Stadtmair-Bearbeitung) nur 43 Minuten lang ist und die originalen Quintettaufnahmen zwischen 42′ (Amadeus Quartett/Aronovitz) und 53′ (Altomonte Ensemble) dauern. Und letztlich frage ich mich, ob eine Streichorchesterfassung wirklich Sinn macht, wenn ich mir anhöre, was Schaller in einer Transkription für großes Orchester oder auch Peter Stangel mit der Taschenphilharmonie erreicht haben.
The album Quintessence is presenting three works in quintet formation, with Schwarz-Schilling forming what the press release calls the harmonically modulating bridge from Mendelssohn to Bruckner.
After his 12th string symphony, Mendelssohn sketched a 13th, which he called Symphonic movement. This Grave-Allegro molto in C minor, is the prelude to the program that Christoph Schlüren conducts on this album. Unfortunately, the overblown, reverberant sound spoils the pleasure of the music. Contours are barely recognizable and instrumental groups form an opaque sound structure.
Reinhard Schwarz-Schilling’s ‘Bitten’, which should be played « very quietly and reservedly », tolerates these acoustic conditions better and becomes a touching short musical experience in its contemplative way.
Anton Bruckner’s String Quintet also tolerates the acoustics quite well and expands the work, played here by a larger ensemble, symphonically.
Christoph Schlüren’s interpretation emphasizes the spiritual, mystical dimension of the quintet. But he also stretches the whole thing so much that it seems very, very long at the end, at almost 63 minutes, while Gazarian’s version from Heilbronn (Stadtmair’s arrangement) is only 43 minutes long and the original quintet recordings range from 42′ (Amadeus Quartet/Aronovitz) to 53′ (Altomonte Ensemble). And finally, I wonder if a string orchestra version really makes sense when I listen to what Schaller has achieved in a transcription for large orchestra or Peter Stangel with the Taschenphilharmonie.