Joseph Haydn: Symphonien Nr. 92, 93 & 97-99; London Symphony Orchestra, Sir Colin Davis; 2 SACDs LSO Live 0702; 5/10, 6/11, 10/11 & 12/11 (76’49 & 56’05) – Rezension von Alain Steffen

« Probier’s mal mit Gemütlichkeit, mit Ruhe und Gemütlichkeit“, singt Balu im ‘Dschungelbuch’. Dieses Motto scheint sich auch Sir Colin Davis zu Herzen genommen zu haben, als er diese fünf live eingespielten Haydn-Symphonien vorbereitete. Den explosiven Interpretationen eines Fischer oder Fey diametral gegenübergesetzt, beeindruckt Davis interpretatorisches Konzept durch eher getragene Tempi und eine ja fast meditative Ruhe. Read More →

Jean Cras: Streichtrio; Max Reger: Streichtrio op. 77 b; Ernst von Dohnanyi: Serenade für Steichtrio op. 10; Zoltan Kodaly: Intermezzo für Streichtrio; Jacques Thibaud String Trio - Burkhard Maiß (Violine), Hannah Strijbos (Viola) und Bogdan Jianu (Violoncello); 1 CD Audite 97.534; 2/14 (73'17) – Rezension von Remy Franck

Nach Admiral La Motte-Piquet wurde nicht nur eine Pariser Metrostation benannt, sondern auch ein Kreuzer der französischen Marine, der unter der Führung von Kapitän Jean Cras stand, einem begnadeten französischen Komponisten. Und auf eben diesem Schiff entstand das Streichtrio, welches das Thibaud-Trio auf dieser CD spielt.
Cras war kein ausgeglichener Mensch, er hatte seine Launen und bekam seine Zustände. Das spiegelt sich immer auch in seiner Musik, und ganz besonders in diesem Trio, das von zärtlichst bis harsch viele Stimmungen durchmisst, die das Thibaud Trio mit einem tollen Gespür fürs innere Drama wiedergibt. Read More →

Philippe Gaubert: Werke für Flöte & Klavier (Suite; Berceuse; Sur l'eau; 2 Esquisses; Madrigal; Sicilienne; Romanzen; Nocturne & Allegro scherzando; Fantaisie; Ballade; Sonaten Nr. 1-3; Sonatine); Vincent Lucas, Flöte, Laurent Wagschal, Klavier, Bastien Pelat, Flöte); 2 CDs Indésens 059; 2013 (122'44) – Rezension von Remy Franck

Philippe Gaubert, Herrscher über das Pariser Musikleben in der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, hat sich als Komponist mit vielen verschiedenen Werken abgegeben, aber als einer der besten Flötisten Frankreichs – er errang schon als fünfzehnjähriger Virtuose am Pariser ‘Conservatoire’ den Ersten Preis für Flöte – komponierte er ganz besonders viel für sein Instrument. Das erlaubte es dem Ersten Flötisten des ‘Orchestre de Paris’, Vincent Lucas, zwei CDs mit Musik von Gaubert zu füllen. Read More →

Johannes Brahms: Drei geistliche Chöre op. 37; der 13. Psalm op. 27; 12 Lieder und Romanzen; 4 Gesänge op. 17; Kvindelige Studenters Sangforening; 1 CD Lawo LWC 1054, 02/13 (51’12) – Rezension von Guy Engels

‘Kvindelige Studenters Sangforening’, der Damenchor der Universität Oslo, hat in seinen Brahms-Interpretationen vor allem mit der deutschen Sprache zu kämpfen. Eine stimmlich durchaus ordentliche Leistung wird durch unverständliche Textbrocken geschmälert. Die sprachlichen Probleme bleiben natürlich auch nicht ohne Auswirkungen auf die Interpretationen, die kaum den Kern der Werke treffen, oberflächlich und steril bleiben. Ein verschleiertes, distantes Klangbild rundet diese wenig gelungene Brahms-CD ab. Read More →

Joseph Ignaz Schnabel, Missa in As (Belagerungsmesse), Gitarrenquintett; Ewa Biegas, Sopran, Ewa Marciniec, Mezzosopran, Krystian Krzeszowiak, Tenor, Grzegorz Piotr Kolodziej, Bariton, Konzertchor Darmstadt, Beethoven Akademie Orchester Krakau, Wolfgang Seeliger; 1 CD Dux 1108; 10/13 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

Beim Festival ‘Musica Sacromontana’ in der polnischen Stadt Gostyn (ca. 60km nördlich von Breslau) sang der Konzertchor Darmstadt in der eindrucksvollen barocken Wallfahrtskirche ‘Swieta Gora’ die Erstaufführung einer rekonstruierten Messe des deutsch-polnischen Komponisten Joseph Ignaz Schnabel (1767-1831). Die Messe wurde auch von Dux aufgenommen. Read More →

After Hours; The King’s Men; 1 CD King’s College Cambridge KGS0006; 6/13 (43’36) – Rezension von Guy Engels

Die Ortschaft Cambridge steht nicht nur für eine ausgezeichnete akademische Ausbildung und ein legendäres Ruder-Wettrennen, sie steht – wie viele englische Universitätsstädte – für eine lange und hervorragende Chortradition. Das 14-köpfige Ensemble ‘The King’s Men’ – 7 Stimmlagen doppelt besetzt – verkörpert diese Tradition mit makelloser Intonation und transparenten Klang. Read More →

Wolfgang Amadeus Mozart: Requiem KV 626 (Reconstruction of first performance), Misericordias Domini KV 222, Reconstruction of Requiem Performance at Mozart’s Funeral in 1793; Joanne Lunn, Sopran, Rowan Hellier, Alt, Thomas Hobbs, Tenor, Matthew Brook, Bassbariton, Dunedin Consort, John Butt; 1 SACD Linn Records CKD 449; 2014 (61'41) – Rezension von Remy Franck

Von den ersten Takten an nimmt uns diese Version des Mozart-Requiems durch ihren opulenten Klang und die mitreißende rhythmische Kraft der Musik gefangen. Der Surround-Klang mag zu dieser Präsenz viel beitragen, aber in erster Linie ist die unmittelbare Wirkung auf John Butts charismatische Leitung zurück zu führen. Man spürt hier ganz deutlich den fieberhaften Eifer, mit dem Mozart sein Requiem geschrieben haben dürfte. Read More →

La Lira di Orfeo; Claudio Monteverdi: Operina L'Orfeo; Johann Nauwach: Amarilli mia bella, Tempesta di dolcezza, Jetz und kömpt die Nacht herbey; Francesca Caccini: Dispiegate guancie amate; Giulio Caccini: Sfogava con le stelle; Sigismondo D'India: Ancidetemi pur, dogliosi affani; Francesco Lambardi: O felice quel giorno; Giovanni Trabaci: Toccata Seconda per l'arpa; Girolamo Montesardo: Hor che la nott’ombrosa; Alessandro Ciccolini: Solo et pensoso (2013); Giovanni Camillo Di Primi: Se fama al mondo; Sigismondo D'India: Piangono al pianger mio; Raffaele Pé, Kontertenor, David Miller, Theorbe, Chiara Granata, Harfe; 1 CD Resonus RES10124; 7/13 (56'59) – Rezension von Remy Franck

Der italienische Kontertenor Raffaele Pé hat für diese CD eine Reihe von Kompositionen zusammengestellt, die vom berühmten Kastraten Gualberto Magli gesungen wurden, darunter auch Monteverdis Orfeo, dessen Titelrolle er kreierte
Raffaele Pés sicher geführte, angenehm timbrierte und reine Stimme schimmert hier wie ein edel geschliffener Zirkon. Die mühelose Agilität erlaubt es ihm, Koloraturen problemlos zu bewältigen. Vor allem aber ist Pé ein sehr kommunikativer Sänger. Read More →

Johannes Brahms: Alle Streichquartette, Klavierquintett op. 34; Gringolts Quartet, Peter Laul, Klavier; 2 CDs Orchid Classics 100042; 6/13 (72’05, 68’06) – Rezension von Alain Steffen

Wirklich kühn und sehr modern kommt dieser Brahms daher. Das Gringolts Quartett traut sich, die bekannten Pfade zu verlassen und dem romantischen Gestus wenigstens teilweise den Rücken zu kehren. Read More →

Nachtgedanken; Christian Lahusen: Abendsegen; Komm, Trost der Welt; Harald Banter: 3 Jazzballaden Abendharmonie; Die Galgenlieder von Christian Morgenstern; Georg Kreisler / Krause: 5 Liebeslieder; Dan Dediu: Perla; Elke Heidenreich liest Texte von Heidenreich, Tieck, Bächler, Proust, Kästner, Wohmann; Elke Heidenreich, Calmus Ensemble; 1 CD Carus 83.389; 2/14 (65'15) – Rezension von Remy Franck

Perfektion wird meist nur im Zusammenspiel von mehreren Elementen erreicht. Bei einer Schallplatte sind das Konzept, Programm, musikalische Ausführung mit allem, was dazu gehört, und Aufnahmetechnik. Vervollkommnet werden kann das Ganze durch die Umstände beim Anhören der CD, Ort, Verfassung des Hörers usw. Read More →

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