Nach den Beethoven-Symphonien haben sich Jan Willem de Vriend und sein ‘Netherlands Symphony Orchestra’ nun dem symphonischen Schaffen von Felix Mendelssohn-Bartholdy zugewandt. Ein kurzer Rückblick: De Vriends Beethoven-Interpretationen entpuppten sich schnell als kleine Sensation. So vollblütig, dynamisch, so spannend und ausgeglichen hatten wir die Symphonien seit den Einspielungen von Harnoncourt mit dem ‘Chamber Orchestra of Europe’ oder erst kürzlich von Osmo Vänskä mit dem ‘Minnesota Orchestra’ nicht mehr gehört. Read More →
Zum 300. Geburtsjahr von Carl Philipp Emmanuel Bach hat der niederländische Pianist See Siang Wong entschieden, nicht nur dessen Musik, sondern auch die Werke seiner Brüder zu spielen: Wilhelm Friedemann, Johann Christian und Johann Christoph Friedrich, der wohl am wenigsten bekannte Bach-Sohn. Read More →
Wenn Sie nicht wirklich wissen, was mit Ihnen geschieht, wenn Ihnen die Noten wie ein Feuerwerk um die Ohren fliegen, dann sollten sie sich gleich mal aus diesem Set den ersten Satz von Prokofievs Drittem Klavierkonzert anhören. Vladimir Krainev und Dimitrij Kitajenko bringen den Satz zur Implosion. Und die zwingende Kraft, die der Dirigent im zweiten Satz aufbaut, ist nicht weniger packend. Denn hier ist es eindeutig Kitajenko, von dem die gestalterische Kraft ausgeht, auf der Krainev wie ein Balletttänzer seine Pirouetten drehen kann. Read More →
Das vom Label Naxos her bekannte ‘Seattle Symphony’ veröffentlicht seine Aufnahmen jetzt auf dem neu gegründeten Hauslabel ‘Seattle Symphony Media’. Unter den ersten Veröffentlichungen befindet sich eine unter dem französischen Chefdirigenten Ludovic Morlot entstandene Platte mit rein französischem Programm, in der Morlot seinerseits sein interpretatorisches Können in diesem Repertoire unterstreicht, während die Musiker seines Orchesters ihr hohes Niveau beeindruckend unter Beweis stellen. Read More →
Das Fagott ist eines jener Instrumente, die eine lange Geschichte haben, immer dabei sind, ohne jedoch groß in Erscheinung zu treten. Auftritte mit Solo-Fagottisten sind eine Seltenheit im Konzertbetrieb. Am ehesten erlebt man sie noch in schönen, markanten Orchesterpassagen. Der portugiesische Fagottist Rui Lopes zeigt uns die vielen Gesichter seines Instrumentes, das lyrisch, zart besaitet sein kann, sich als Charmeur hervortut oder auch neckisch, unbeschwert auftritt. Read More →
MEHR SCHUMANN MIT HOLLIGER
Das WDR Sinfonieorchester und Heinz Holliger setzen ihre Reihe der Einspielungen aller Orchesterwerke von Robert Schumann mit den Symphonien Nr. 2 und 3 fort. Wie schon in den beiden anderen Symphonien (Pizzicato-Rezension hier) sind Holligers Interpretationen sehr ausgefeilt. Kräftige Farben, sehr spontan wirkende Akzente und anregende Rubati kennzeichnen die Aufnahmen, die zwar keinerlei neuen Aspekte vermitteln, aber durchaus attraktiv sind. Am spannendsten finde ich das lustig torkelnde Finale der Rheinischen Symphonie, das sicherlich das eigenartigste Stück dieser CD ist. Read More →
Ralph Vaughan Williams komponierte seine beiden Quintette 1998 und 1903. Beide wurden von der Witwe des Komponisten der ‘British Library’ übergeben, mit der Auflage, sie nicht vor 1990 zu veröffentlichen. Von den beiden Stücken ist das Klavierquintett eindeutig das bessere Werk, und das Andante ist in der stimmungsvollen Interpretation des Londoner Ensembles ein echter Hit, das ganze Werk aber schon ein richtiges Meisterwerk. Die Aufnahme ist wunderschön und leidenschaftlich! Read More →
Johannes Brahms: Die Schöne Magelone; Daniel Behle, Tenor, Sveinung Bjelland, Klavier, Hans-Jügen Schatz, Erzähler; 2 CDs Capriccio 5203; 3/13 (o.A.) – Rezensionen von Alain Steffen
Ohne Medienrummel, dafür aber konsequent und wohlüberlegt baut der junge Tenor Daniel Behle seine Karriere auf. Stimmlich ist er so manchem seiner Kollegen überlegen, weil er den wundervollen Lyrismus eines Klaus Florian Vogt ebenso besitzt wie das Metall und die Durchschlagskraft eines Jonas Kaufmann. Mit diesen stimmlichen Atouts ist er natürlich für ein breites Repertoire prädestiniert. Read More →
Diese CD stellt Musik aus der Zeit Farinellis vor, genauer, aus der Zeit, als der berühmte Kastrat Impresario am spanischen Königshof war. Der französische Musikwissenschaftler Olivier Fouré stellte das Programm zusammen, in dem nur zwei Arien enthalten sind. Seine Archivforschung förderte immerhin zwölf Partituren vor die Mikrophone, die hier zum ersten Mal auf CD zu hören sind. Read More →
Wenn ich auch öfters nicht mit Heinz Holligers kühlen und analytischen Interpretationen einverstanden bin, so muss ich zugeben, dass diese Debussy-CD sicherlich zu den besten gehört, die in den letzten Jahren veröffentlicht wurden. Die beiden im Repertoire oft vernachlässigten Rhapsodien für Klarinette und für Saxophone, die hier in zwei hervorragenden Einspielungen vorliegen, machen die Platte besonders interessant. Read More →