Sergei Rachmaninov: Klavierkonzert Nr. 3; Sergei Prokofiev: Klavierkonzert Nr. 2; Yuja Wang, Simón Bolívar Symphony Orchestra of Venezuela, Gustavo Dudamel; 1 CD Deutsche Grammophon 4791304; Live 2/13 (71'49) – Rezension von Remy Franck

In diesem Programm und mit diesen Musikern wird es ja wohl ein Maximum an brillanter Symphonik geben, sagte ich mir, ehe ich die CD in den Player legte. Und dann kam es nur teilweise so. Denn im Rachmaninov-Konzert gibt sich die Pianistin anfangs sehr zurückhaltend, und ihr Hang zum Unterbetonen, unerwartete Pianissimo-Effekte zu produzieren, ganze Phasen nebensächlich werden zu lassen, um dann ganz kurze Glitzereffekte zu setzen, grenzt an Manierismus. Offensichtlich war das Motto Delikatesse eine Leitlinie für Frau Wang. Read More →

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 7; London Philharmonic Orchestra, Stanislaw Skrowaczewski; 1 CD LPO 0071; 10/12 (68’56) – Rezension von Alain Steffen

Stanislaw Skrowaczewski gehört noch zu jenen Dirigenten, die die Bruckner-Linie eines Jochum, Celibidache und Wand weiterführen. Neben Bernard Haitink dürfte Skrowaczewski somit der letzte lebende Dirigent einer Tradition sein, welche musikalische Tiefe und religiös-philosophisches Empfinden mit einer klangintensiven und episch breiten Interpretation zu verschmelzen versucht. Skrowaczewskis 2012 mitgeschnittene 7. Symphonie lässt noch einmal diesen langsam aussterbenden Musizierstil in all seiner Pracht aufleben. Read More →

Eduard Franck: Klaviertrios op. 22, op. 53, E-Dur WoO; Schweizer Klaviertrio; 1 CD Audite 97.690; 5/13 (74’21) – Rezension von Guy Engels

Eduard Franck war ein Schüler und Freund von Felix Mendelssohn Bartholdy, bekannt mit Clara und Robert  Schumann. Die musikalische Nähe zu diesen prominenten Romantikern ist in seinen Kompositionen nicht zu überhören. Als purer Nachahmer darf er denn noch nicht abgestempelt werden. Read More →

Josef Suk: Klavierquintett op. 8; Antonin Dvorak: Klavierquintett Nr. 1 op. 81; Ensemble Syntonia; 1 CD Syntonia SYN 001; 2013 (72'13) – Rezension von Remy Franck

Mit zwei energetischen Interpretationen wartet das Quintett Syntonia, laut eigener Angabe das einzige Klavierquintett Frankreichs, auf dieser CD auf. Die Streicher Stéphanie Moraly, Thibault Noally, Anne-Aurore Anstett, Patrick Langot und ihr Pianist Romain David spielen die schnellen Sätze beider Werke kraftvoll und zupackend, aber auch mit großem Klangempfinden und sind in den langsamen Sätzen ganz bewegend. An Dynamik, Nuancierungskraft und an kommunikativer Leidenschaftlichkeit ist hier gewiss alles vorhanden, was in diesen Kompositionen einen Musikgenuss allerersten Ranges garantiert. Read More →

PETRASSI MIT KÜHLER ELEGANZ
Goffredo Petrassi (1904-2003) hatte eine blühende Einfallskraft. Das zeigt eine Naxos-CD, die mit seinem flatterhaften Flötenkonzert beginnt, nicht unbedingt das attraktivste Werk für den Anfang, denn diese Musik kann den Hörer ganz schön nervös machen. Würde er aber gleich im ersten Track aufgeben, käme er nicht in den Genuss des nachfolgenden, reizvollen Klavierkonzerts. Dieses halbstündige, dreisätzige Werk zeigt den Einfluss Prokofievs. Read More →

Ludwig van Beethoven: Streichquartette op. 18/4, op. 95, op. 18/2; Minetti Quartett; 1 CD Hänssler Classic 098.029; 5/13 (66’59) - Rezension von Guy Engels

Mittlerweile ist man bei Beethovens Kammermusik eine etwas unkonventioneller, furchtlosere, vielleicht sogar ein wenig burschikose Gangart gewohnt, die durchaus ihre Berechtigung hat. Das österreichische Minetti-Quartett bevorzugt eine eher klassische Lektüre mit einem schmiegsamen Ton, einer abgerundeten Balance und weichen Bogenstrichen. Beethovens Musik wird dabei keineswegs glatt gebügelt, sie bleibt kontrastreich, emotional, aufwühlend und spannend von der ersten bis zur letzten Note. Read More →

Marco Pütz: Conversations; Aaron Copland: Quiet City; Dmitri Shostakovich: Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester; Jean Beers: Konzert für Klavier, Trompete und Streicher; Pierre Kremer, Trompete, Anise Weiler, Jean Beers, Klavier, Jean-Paul Hansen, Englischhorn, Orchestre de Chambre du Luxembourg, Estro Armonico, Lettische Kammerphilharmonie, Carlo Jans; 1 CD PK1113; 2010/13 (62') – Rezension von Remy Franck

Nun gibt es also ein Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester, das man, was die musikalische Attraktivität, die Kunstfertigkeit der Instrumentierung und die Klangphantasie anbelangt, getrost neben jenes von Dmitri Shostakovich stellen kann, und zwar ohne, dass der Luxemburger Komponist Marco Pütz (*1958) vor seinem russischen Kollegen verblassen würde. Read More →

ROSSINI-OUVERTÜREN, DIE LETZTE
Die ‘Prague Sinfonia Orchestra’ unter Christian Benda präsentiert die vierte und letzte CD aus ihrem Zyklus der kompletten Ouvertüren von Gioacchino Rossini. Und wiederum können wir nur das geschmackvolle und stilsichere Musizieren des Orchesters loben, das sowohl in den bekannten Stücken wie ‘Il Barbiere di Siviglia’ und ‘Il Turco in Italia’ als auch in den weniger populären Ouvertüren zu ‘Armida’, ‘Le comte Ory’, ‘Ricciardo e Zoraide’, ‘Torvaldo e Dorliska’ sowie ‘Bianca e Falliero’ beeindruckt. Benda gelingt es einmal mehr, ein inspiriertes, lebendiges Musizieren mit ausgewogener Klanglichkeit zu verbinden (Naxos 8572735). Read More →

Franz Liszt: Grandes Etudes de Paganini; Johannes Brahms: Paganini-Variationen; Witold Lutoslawski: Paganini-Variationen; Serge Rachmaninov: Paganini-Rhapsodie; Tzimon Barto, Klavier, Schleswig-Holstein Festivalorchester, Christoph Eschenbach; 2 CDs Ondine ODE 1230-2D; 2009/10 (85'22) – Rezension von Remy Franck

Auf seiner fünften CD für Ondine spielt der amerikanische Pianist Tzimon Barto Werke, die von Nicolo Paganini inspiriert wurden, die Paganini-Variationen von Liszt, Brahms und Lutoslawski sowie die Paganini Rhapsodie von Rachmaninov. Read More →

Transcendence; Franz Liszt: Mephisto-Walzer Nr. 1 (Arr. Busoni/Horowitz), Etudes d'exécution transcendante; Jean Muller, Klavier; 1 CD JCH Productions; 7/13 (76'19) – Rezension von Remy Franck

Der Luxemburger Pianist hat bei JCH Productions eine sehr anspruchsvolle CD mit dem Mephistowalzer und den ‘Etudes d’exécution transcendante’ von Franz Liszt veröffentlicht. Während der Mephistowalzer vor allem pianistisch eine Herausforderung ist, verlangen die ‘Etudes d’exécution transcendante’ vom Pianisten nicht nur ein extremes technisches Know-how, sondern auch eine außerordentliche interpretatorische Einsicht und Ausdrucksfähigkeit. Und gerade das gelingt Jean Muller auf glänzende Weise. Read More →

  • Pizzicato

  • Archives