Musikalität und Virtuosität, beides zeigt der britische Pianist James Brawn auf dieser CD, die durch einen sehr präsenten, vollen Klavierklang pianistisch ungemein beeindruckend wird. Nach dem in edlem Marmor skulptierten Busoni-Arragement der Bach-Chaconne zeigt der Pianist Persönlichkeit in einer sehr detailreichen Wiedergabe des 1. Mephistowalzers sowie in einer liebevoll nuancierten Interpretation der ‘Consolation Nr. 3’. Read More →
Hans Pfitzner (1869-1949) ist wegen seiner politischen Haltung zur Nazizeit genau so umstritten wie wegen seiner Musik, die oft als zweitrangig und allzu formalistisch angesehen wird. Dass die Musik dieses ‘letzten Romantikers’ aber alles andere als langweilig ist, zeigen Alban Gerhardt und Sebastian Weigle in ihren faszinierenden Einspielungen der drei Cellokonzerte. Dirigent und Solist haben das Schulbuch zugeklappt und dringen frei und vorbehaltlos voll ins Musikdrama ein. Read More →
Audite veröffentlicht eine wirklich wertvolle Hommage an den im Januar verstorbenen Dirigenten Claudio Abbado. Auf der CD zu hören sind drei bislang unveröffentlichte Live-Mitschnitte vom ‘Lucerne Festival’, deren Veröffentlichung Abbado noch selbst zugestimmt hat. Zwei Stücke wurden 1988 mit dem ‘Chamber Orchestra of Europe’ aufgenommen. Read More →
Zugegeben, die Biographie des heute 27-jährigen Iskandar Widjaja, einem Berliner Violinisten mit indonesischen Wurzeln, macht mich besorgt. Er sei mancherorts, beispielsweise in Indonesien, der Heimat seiner Eltern, so etwas wie ein Popstar, heißt es da, und einige Fotos auf seiner Website wecken den Verdacht, der junge Musiker tendiere in Richtung David Garrett. Glücklicherweise beruhigt uns seine neue Bach-CD etwas. Denn Widjaja erzielt da durchaus bewegende und introspektive Momente, die einen wirklichen Musiker zeigen. Read More →
PACIFICAS VIERTE SHOSTAKOVICH-CD
Der hochkarätige Shostakovich-Zyklus mit dem ‘Pacifica Quartet’ geht in die vierte Runde. Auch mit dieser CD begeistert das frische, dynamische Spiel der amerikanischen Musiker, die unbefangener und unvoreingenommener als ihre europäischen und russischen Kollegen an dieses Gesamtwerk herangehen. Andere Phrasierungen, anderer Atem, andere Tempi, dies alles verändert die Perspektive und zeigt doch einen schlüssigen, in allen Punkten glaubhaften Shostakovich, in dem auf einmal auch ganz andere Emotionen deutlich werden. Read More →
Beim australischen Komponisten Malcolm Williamson kam immer alles anders als erwartet. Der 1931 geborene Musiker studierte am Konservatorium von Sydney bei Sir Eugene Goossens, doch als er achtzehn wurde, tauschte er die große Heimatinsel gegen die kleinere britische aus. In England konvertierte er zum Katholizismus (was die Queen nicht daran hindern sollte, ihn 1976 zum ‘Master of the Queen’s Music’ zu ernennen, als ersten und bislang einzigen Nicht-Briten). Read More →
Sehr speziell nimmt sich dieses Kinder-Ballett ‘Le petit elfe Ferme-l’oeil’ neben Florent Schmitts anderen gewichtigen Orchesterwerken aus. Das Orchesterwerk geht zurück auf eine zehn Jahre zuvor komponierte Suite für Klavier zu vier Händen, »Une semaine du petit elfe Ferme-l’oeil’, geschrieben nach Hans Christian Andersens Buch ‘Ole Lukøje’. In diesem Märchen wird der Knabe Hjalmar jeden Abend in der Woche durch den Sandmann Ole Lukøje besucht, der ihm mit seinen Traumgeschichten den Schlaf bringt. Read More →
Sakari Oramo ist nun definitiv in der Riege der großen Dirigenten angekommen. Wie schon seine vorangegangenen Einspielungen, die immer wieder sehr individuelle Wege gingen und bewusst Klischees vermieden, ist auch die Nielsen-CD ein Glücksfall. Read More →
Ich weiß nicht, für welche Geräte diese Aufnahmen abgemischt wurden, aber ich weiß, dass sie auf einer hochwertigen Anlage nicht gut klingen. Sie sind stark komprimiert, dröhnend basslastig, und grenzen im Aranjuez-Konzert das Soloinstrument deutlich vom diffus klingenden Orchester ab, aus dem oft einzelne Instrumente unnatürlich stark herausgehoben werden. Read More →
Nach Valer Sabadus wendet sich jetzt auch sein Kollege Max Emanuel Cencic der Musik von Johann Adolf Hasse zu. Das Repertoire ist völlig komplementär zur Sabadus-Produktion von Oehms Classics und enthält etliche Ersteinspielungen. In den Arien geht es um Liebe, um Betrug, um Mord, um Blutbäder, um Sturmfluten. Das Programm ist mehrheitlich dramatisch und gibt dem Sänger reichlich Gelegenheit, leidenschaftliche Charaktere zu zeichnen und mit phänomenaler Stimmakrobatik zu glänzen. Read More →