Xavier Montsalvatge: Manfred, Simfonia de Rèquiem, Bric à brac; Marta Matheu, Sopran, Barcelona Symphony Orchestra, Victor Pablo Perez; 1 CD Naxos 8.573077; 7/12 (61'07) – Rezension von Remy Franck

Diese CD mit Werken des katalanischen Komponisten Xavier Montsalvatge (1912-2002) beginnt mit einer Suite aus dem Ballett ‘Manfred’ von 1945. Wo da der starke Einfluss Stravinskys sein soll, den das Backcover der CD ansagt, weiß ich nicht zu sagen. Wenn schon von Einfluss die Rede sein muss, dann eher von französischer Musik der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts (Gounod, Delibes, Offenbach) vielleicht auch von Tchaikovsky, aber kaum von Stravinsky. Das ändert freilich nichts daran, dass diese sehr klangmalerische Musik überaus attraktiv ist und dem Byronschen Text mit klar zuzuordnender Musik folgt. Read More →

Robert Schumann: His Imaginary World; Milana Chernyavska, Klavier; 1 CD Divox 25256-2; 7/08 (68’58) - Rezension von Alain Steffen

‘His Imaginary World’ –  So heißt diese diskret, ja fast unscheinbar aufgemachte CD mit dem Faschingschwank aus Wien op. 26, den Kinderszenen op. 15 und Carnaval op. 9. Doch horcht man einmal in diese Einspielung mit der ukrainischen Pianistin Milana Chernyavska hinein, ist man sofort von der interpretatorischen Qualität fasziniert. Chernyavska findet sofort den Bezug zu Schumanns doppelbödiger Musik, und es gelingt ihr, sowohl das heiter-virtuose, wie auch das dunkel-zerrissene Element hörbar zu machen. Read More →

Gloria Coates: At Midnight; Holographic Universe, Where the Eagle Flies, Among the Asteroids, Lunar Loops, The Silver Eyed Soul; Peter Sheppard Skaerved, Violine, Alessandro Taverna, Klavier, Ruth Fischer, Stephen Stiens, Gitarre, Christine Hook, Kontrabass, Kreutzer String Quartet, Cambridge Theatre Orchestra, Neil Thompson; 1 CD Tzadik TZ8096; 2007-12 (67’) – Rezension von Remy Franck

« Ich kann nicht komponieren, wenn ich nichts zu sagen habe », sagt die seit vielen Jahren in München lebende amerikanische Komponistin Gloria Coates. Entsprechend aussagekräftig ist denn auch tatsächlich ihre Musik. Doch das ist nur das einzige Merkmal ihrer Kompositionen. Sie gehört auch zu den Komponisten, die man an ihrem Klang identifiziert. Sie gehört sogar zu den ganz leicht Identifizierbaren. Read More →

Supersonic – Ravel - Orchestral & Virtuoso Piano; Maurice Ravel: Gaspard de la nuit; 3 extraits de Daphnis et Chloé, Jeux d’Eau, La Valse, Pavane pour une infante défunte; Vincent Larderet, Klavier; 1 SACD Ars Produktion 38 146; 11/13 (70'06) - Rezension von Remy Franck

‘Je croyais entendre une vague harmonie enchanter mon sommeil’… ‘une vague harmonie’, eine undeutliche Harmonie glaubte ich zu vernehmen…dieses Undeutliche am Anfang des ersten Stückes aus ‘Gaspard de la nuit’ wurde wohl selten in einer Interpretation so deutlich wie bei Vincent Larderet. Er lässt uns in einen Unterwasserfilm eintauchen, zuerst ist das Bild diffus, dann gewinnen die Bewegungen der Meerjungfrau an Klarheit, sie mischen sich mit denen der Ondins, ‘Chaque flot est un ondin qui nage dans le courant’. Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 2; Marlis Petersen, Sopran, Janina Baechle, Mezzosopran, Wiener Singakademie, Wiener Kammerorchester, Gilbert Kaplan; 2 CDs Avie AV2290; 2/13 (86'39) – Rezension von Remy Franck

Die CD mit Mahlers Zweiter Symphonie in einer Bearbeitung von Gilbert Kaplan und Rob Mathes kann nur ein Ziel haben: Werbung zu machen für diese reduzierte Fassung. Doch ist das, was wir hören, eine getreue Wiedergabe dessen, was wir im Saal gehört hätten, oder ist es ein von der Tontechnik aufgeblasenes Klangbild, das möglichst dem nahe kommen soll, das von einem großen Orchester produziert worden wäre? Read More →

Supersonic - Ludwig van Beethoven: Diabelli-Variationen, Sonate Nr. 32 op. 11, 6 Bagetellen op.126; Andras Schiff, Bechstein-Klavier & Franz Brodmann-Hammerklavier; 2 CDs ECM 2294795; 7 & 12/12 --- ♪♪ Diabelli-Variationen, 11 Bagatellen op. 119; Edoardo Torbanelli, Hammerklavier; 1 CD Gramola 99016; 11/11 (58’41) - Rezension von Alain Steffen

Lange Zeit wurden Beethovens Diabelli-Variationen von den Pianisten quasi ignoriert. Erst in den letzten beiden Jahrzehnten finden sich immer mehr Interpreten, die sich mit diesem unterschätzten Werk auseinandersetzen und es auf CD einspielen. Ein Grund, warum die Diabelli-Variationen lange Jahre als minderwertig galten, ist wohl der vermeintlich oberflächliche und virtuose Charakter ohne Tiefgang und künstlerischen Anspruch. Diesem Klischee entspricht Edoardo Torbanellis Einspielung auf dem Conrad Graf-Hammerklavier (1827), die wir hier nur kurz erwähnen, zeigt sie doch sehr deutlich, wie schnell man an diesem Stück vorbeinavigieren kann. Read More →

Franz Schubert: Auf dem Wasser zu singen (tr. Liszt); Wanderer-Fantasie; Litanei (tr. Liszt); Der Müller und der Bach (tr. Liszt); 12 Ländler D. 790; Allegretto D. 915; Ländler n°12 D. 366; 3 Klavierstücke D. 946; Kupelwieser-Walzer; Bertrand Chamayou, Klavier; 1 CD Erato 0825 6463707 8 8; 2014 (70'24) – Rezension von Guy Wagner

Man vermeide es, allzu selbstbewusste Grafiker an das Cover einer CD heranzulassen, ansonsten passiert, was mit dieser ersten Einspielung von Bertrand Chamayou für Erato / Warner geschehen ist. Da werden auf der Rückseite die einzelnen Stücke angegeben, aber die Spieldauer wird weggelassen, und die Nummerierung der CD in Weiß auf leichtem Ocker ist kaum zu lesen. Um mir zu helfen, suchte ich im Internet nach und wurde fündig. Absurd… Read More →

Goodbye Astor, Der letzte Tango von Mozart; Trio Neuklang; 1 CD tnk Berlin 634458379549; 2013 (o.A.) – Rezension von Alain Steffen

‘Goodbye Astor’ oder ‘Der letzte Tango von Mozart’ ist eine Hymne, ja sogar eine regelrechte Liebeserklärung an den Tango. Hier darf man nicht von Cross-over sprechen, denn dafür sind die Arrangements viel zu gekonnt und Spiel viel zu perfekt. Die Tango-Variationen der Werke von Tchaikovsky, Rachmaninov,  Rossini, Bach, Vivaldi oder Schumann entpuppen sich als wahre Perlen. Read More →

Alexandre Tansman: Piano Music (Ballades Nos. 1-3, Arabesques, Suite dans le style ancien, 5 Impressions, 8 Cantilènes); Eliane Reyes, Klavier; 1 CD Naxos 8.573021; 5/13 (74'50) – Rezension von Remy Franck

Alexandre Tansman (1897-1986), Neoklassiker mit manchmal scriabineskem Einschlag, ist ein immer noch zu wenig bekannter Komponist. Und doch war er zu Lebzeiten sehr geschätzt und ein Mann von Welt, der mit Herrschern und Politikern (Mahatma Gandhi, Kaiser Hirohito) ebenso Kontakt hatte wie mit Persönlichkeiten wie Charles Chaplin oder George Gershwin. Tansman kam als Sohn einer jüdischen Familie in Polen zur Welt. Er studierte am Konservatorium in Lodz und an der Universität Warschau. Read More →

Max Bruch: Schottische Fantasie op. 46 für Violine & Orchester; Piotr I. Tchaikovsky: Violinkonzert op. 35; Ning Feng spielt Violinkonzerte; Ning Feng, Deutsches Symphonie-Orchester Berlin, Yang Yang; 1 SACD Channel Classics ; 11/12 (71') – Rezension von Remy Franck

Der heute 32-jährige chinesische Geiger, der in seiner Heimat und dann bei Antje Weithaas an der Hochschule für Musik ‘Hanns Eisler’ in Berlin ausgebildet wurde und in der Folge zahlreiche Preise gewann, ist gewiss ein herausragendes Talent. Er beeindruckt nicht nur mit seinen technischen Fähigkeiten, sondern ebenso mit einem warmen, beseelten und stets vollen, lyrischen Ton, der zu großen Emotionen führen kann. Entsprechend romantisch-sensibel spielt er Bruchs Schottische Fantasie, der zudem – nicht zuletzt durch das schwungvolle Orchesterspiel – eine gewisse Grandezza nicht abgeht. Read More →

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