Der Pianist Florian Uhlig setzt seinen Schumann-Zyklus mit dem Vol. 6 und dem kompletten Album für die Jugend op. 68 fort. Dabei besticht seine Interpretation der ‘Ersten Abteilung: Für Kleinere’ mit einer wunderbaren Naivität und Schlichtheit, während die ‘Zweite Abteilung: Für Erwachsenere’ durch eine weitaus subtilere und reifere Interpretation genau den richtigen Ton trifft. Zudem sind wir froh, endlich einmal das gesamte op. 68 auf einer CD zu haben. Uhligs Schumann ist jetzt schon eine Referenz (Hänssler Classic  98.013). Read More →

Ludwig van Beethoven: Kantate auf den Tod Kaiser Josephs II. WoO. 87, Symphonie Nr. 2; Sally Matthews, Sopran, Tamara Mumford, Mezzosopran, Barry Banks, Tenor, Andrew Foster-Williams, Bassbariton, San Francisco Symphony Chorus, San Francisco Symphony Orchestra, Michael Tilson Thomas; 1 SACD SFS Media 821938-0058-2; Live 5/13 (73'24) – Rezension von Remy Franck

Als Beethoven zwanzig Jahre alt war, wurde er beauftragt, eine Kantate des Bonner Dichters Severin Anton Averdonk zu vertonen, die bei einer Trauerfeier für den 1790 verstorbenen Kaiser Joseph II. aufgeführt werden sollte. Allerdings kam die Aufführung nicht zustande, « aus mehreren Ursachen », wie ein Zeitdokument besagt. Und sie wurde auch zu Beethovens Lebzeiten nicht gespielt. Beethoven recycelte das Material teilweise in seiner Oper ‘Leonore’ (Fidelio), weswegen die Kantate dem Hörer von heute recht bekannt vorkommt. Read More →

Andrzej Dobber: Arias; Verdi: Son io, mio Carlo... Io morro (Don Carlo), Perfidi!…Pietà, rispetto, amore (Macbeth), Di Provenza il mar (La Traviata), Cortigiani, vil razza dannata (Rigoletto), Son pur queste mie membra? Ah! fra le selve…Dio di Guida! (Nabucco); Borodin: Ni sna, ni otdikha izmuchennoi dushe (Fürst Igor); Moniuszko: Kto z mych dziewek serce ktorej (Straszny Dwor); Mussorgsky: Oy, dušno, dušno! - Prošcay, moy sïn (Boris Godunov); Tchaikovsky: Vy mne pisali…Kogda by zhizn domashnim krugom (Eugene Onegin); Wagner: Wehe. Wehe mir der Qual! (Parsifal); Andrzej Dobber, Bariton, Warsaw Philharmonic Orchestra, Antoni Wit; 1 CD Dux 0959; 5/13 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

Der polnische Bariton Andrzej Dobber sang zuerst Basspartien, später das dramatische Baritonfach. 1990 wurde er ins Ensemble des Frankfurter Opernhauses berufen, 1994 wechselte er ins Ensemble der Komischen Oper Berlin. Heute ist Andrzej Dobber einer der führenden Verdi-Interpreten in seinem Fach und auf den großen Bühnen der Welt zu Gast, an der ‘Metropolitan Opera’, dem ‘Teatro alla Scala’, der ‘Opéra Bastille’, der ‘Staatsoper Berlin’… Read More →

Eric Zeisl: Little Symphony After Pictures of Roswitha Bitterlich, November: Six Sketches for Chamber Orchestra, Concerto Grosso for Cello and Orchestra; Antonio Lysy, Cello, UCLA Philharmonia, Neal Stulberg; 1 CD Yarlung Records 16968-2; 11/12 (74') – Rezension von Remy Franck

Und noch einer der Geächteten, die sich zwar vor den Nazis ins Exil retten konnten, deren durch die Barbarei zerbrochene Karriere aber nie wieder ihrem Talent entsprechend weitergeführt werden konnte. Eric Zeisl wurde 1905 im antisemitischen Brutkasten Wien geboren. Er war der Sohn eines jüdischen Kaffeehausbesitzers. Mit 14 Jahren begann er gegen den Widerstand seiner Eltern am Wiener Konservatorium zu studieren, zwei Jahre später wurden drei seiner Lieder bereits veröffentlicht. Der ‘Anschluss’ Österreichs 1938 bereitete der Karriere des Komponisten ein jähes Ende. Read More →

Tikhon Khrennikov: Symphonien Nr. 1-3, Violinkonzerte Nr. 1-2, Cellokonzerte Nr. 1-2, Klavierkonzerte Nr. 1-4; Tikhon Khrennikov, Klavier, Vadim Repin, Violine, Valentin Feigin & Mikhail Khomitser, Cello, Tikhon Khrennikov & Anatoly Sheludyakov, Klavier, USSR State Academic Orchestra, Moscow Radio Symphony Orchestra, Academic Symphony Orchestra of the Moscow Philharmonic Society, Evgeny Svetlanov, Maxim Shostakovich, Dimitrij Kitajenko; 3 CDs Melodiya 1002086; 1973-1993 (219') – Rezension von Remy Franck

Der russische Komponist und Politiker Tikhon Nikolayevich Khrennikov war menschlich gesehen eine dubiose Figur. Als Generalsekretär des sowjetischen Komponistenverbands, Mitglied der KPdSU und Abgeordneter war er an vielen Aktionen beteiligt, die Komponisten und Musiker unterjochten und zur Verfolgung freigaben. Auf der anderen Seite soll er auch einige andere Musiker beschützt haben. Fakt ist, dass er ein unbelehrbarer Kommunist war, der nach 1991 die Perestroika und die Aufgabe des Kommunismus heftig kritisierte. Read More →

Morton Feldman: Violin and Orchestra; Carolin Widmann, Violine, RSO Frankfurt, Emilio Pomàrico; 1 CD ECM New Series 2283; 10/09 (50'39) – Rezension von Remy Franck

Wenn es einen Preis für eine Filmmusik ohne Film geben würde, müsste Morton Feldmanns unkonventionelles Violinkonzert ihn bekommen. Fünfzig Minuten lang fasziniert der Komponist mit den raffiniertesten Klangformen und den packendsten Klangstimmungen. Ein musikalischer Fantasy-Film, eine Reise mit Cousteau ins Innere der Meere oder mit dem Spaceship in entfernte Galaxien. Die Musik zieht wie rätselhaft schöne Gesteinsformationen, Korallenhaine oder Fischgruppen an uns vorbei. Read More →

Franz Schubert: Symphonie Nr. 6 in C-Dur, Rosamunde: Zwischenaktmusiken 2-3-1, Ballettmusiken 3-2; Swedish Chamber Orchestra, Thomas Dausgaard; 1 SACD BIS 1987; 2012 (62'46) – Rezension von Guy Wagner

Als Thomas Dausgaard die erste SACD mit Schuberts beiden berühmtesten Symphonien (8 und 9) veröffentlichte, wünschten wir uns, dies sei der Anfang einer neuen Integrale, da der Dirigent und das überragende Schwedische Kammerorchester Beachtliches zu bieten hatten, sowohl was neue Einsichten in die Werke als was die gestalterische Vertiefung betrifft. Wir begrüßten ebenfalls, dass dank der SACD-Technik ein Klangbild geschaffen wurde, das an Transparenz nichts zu wünschen übrig lässt. Read More →

Piotr Tchaikovsky: Symphonie Nr. 4, Capriccio Italien; Gürzenich Orchester Köln, Dmitrij Kitajenko; 1 SACD Oehms Classics OC 671; 2010/11 /62'12) - Rezension von Remy Franck

Was Tchaikovsky im Jahre 1877 durchmachte, lässt sich nur annähernd erfassen. Es war nicht nur der Umstand, dass seine Ehe mit Antonina Miljukowa nur wenige Wochen dauerte und den Komponisten in Depressionen stürzte, sondern der Fakt, dass er überhaupt – um seine persönliche Sexualität zu übertünchen – diese Ehe einging, die gesellschaftlich wohl ‘richtig’, für ihn, den Menschen Tchaikovsky aber falsch sein musste. Das ließ seine Psyche in ein Gefühlschaos ohnegleichen stürzen. Zumindest einen Teil seiner inneren Aufruhr teilt er uns im ersten Satz der Vierten Symphonie mit. Read More →

Johan Svendsen & Max Bruch: String Octets; Tharice Virtuosi; 1 CD Claves 50-1207; 8/11 (67’38) – Rezension von Guy Engels

Ein Oktett ist ein schwieriges Unterfangen: für den Komponisten, der nicht einfach ein banales, doppeltes Streichquartett schreiben möchte, und auch für die Interpreten, die in kleiner Orchesterbesetzung auftreten. Über den Zugang zum Notentext hinaus, muss die Kommunikation unter den acht Musikern stimmen. Unter der Leitung des Konzertmeisters vom Concertgebouw Orchester aus Amsterdam, haben die ‘Tharice Virtuosi’ keine Kommunikationsprobleme, weder untereinander noch mit dem Zuhörer. Read More →

Engelbert Humperdinck: Königskinder; Daniel Behle (Königssohn),Amanda Majeski (Gänsemagd), Nikolay Borchev (Spielmann), Julia Juon, Hexe, Magnús Baldvinsson, Holzhacker, Martin Mitterrutzner, Besenbinder, Chiara Bäuml, Töchterchen, Franz Mayer, Ratsälteste, Dietrich Volle, Wirt, Nina Tarandek, Wirtstochter, Beau Gibson, Schneider, Katharina Magiera, Stallmagd, Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Chor der Oper Frankfurt, Sebastian Weigle; 3 CDs Oehms Classics OC 943; Live 10/12 (166') - Rezension von Remy Franck

Die 1910 an der ‘Metropolitan Opera’ in New York uraufgeführte Märchenoper ‘Königskinder’ von Engelbert Humperdinck ist eine musikalisch anspruchsvolle Komposition und verlangt von den Sängern wie auch vom Dirigenten und dem Orchester Konzentration und Hingabe. Read More →

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