Am 21. Mai 1358 greifen rund hundert Bauern die Schlösser in der Region Beauvais an, töten die Bewohner und setzen alles in Brand. Der Aufstand dehnt sich bald auf ganz Frankreich aus, und die Revolte ist als ‘Jacquerie’ in die Geschichte eingegangen, weil die Aristokratie die Bauern als ‘Jacques Bonhomme’ bezeichnete. Solche ‘Jacqueries’ gab es bis ins frühe 18. Jahrhundert hinein. Read More →
Mehr als 700 Liebesbriefe schrieb Leos Janacek an die von ihm leidenschaftlich geliebte Kamila Stösslova. Das Zweite Streichquartett mit dem Titel ‘Intime Briefe’ hängt damit zusammen. Nun hat das ‘Lyris Quartet’ vier amerikanische Komponisten beauftragt, ‘Reaktionen’ auf dieses Werk zu komponieren. Read More →
Zwei große Künstler widmen sich hier den ‘Vier ernsten Gesängen’, den Heine-Liedern und den Liedern und Gesängen op. 32 von Johannes Brahms. Matthias Goerne gehört unbestritten zu den prägnantesten Lied-Interpreten der Gegenwart. Und was er schon bei Schubert bewiesen hat, nämlich ein untadeliges Gefühl für Stil, Nuancen und Text, das zeichnet auch diese Brahms-CD aus. Read More →
Wenn zu Beginn dieses Sets das Vorspiel zu ‘Parsifal’ erklingt, glaubt man, es sei ein musikalisch-bengalisches Feuer angezündet worden. Und die Freude ist entsprechend groß, denn allzu oft haben wir bei den Wagner-Opern unter Janowskis Leitung die stimmlichen Leistungen beanstanden müssen. Jede Kette ist eben nur so stark wie ihr schwächstes Glied, und daher war letztlich im Vergleich zu früheren Einspielungen keine der Wagner-Aufnahmen aus Berlin für mich akzeptabel. Read More →
Vor kurzem habe ich in einer Rezension Evgeny Mravinsky den Vorwurf gemacht, mit zu schnellen Tempi am Sujet der Sechsten Symphonie von Serge Prokofiev vorbeizurasen. Marin Alsop geht, was die Tempi anbelangt, sehr bedächtig mit der Materie um. Verglichen mit der schon bei Mravinsky herangezogenen Aufnahme von Dmitrij Kitajenko kommt allerdings nicht mehr Bedeutsamkeit zustande. Das Klangliche wird nicht ausgereizt und die Klangformung kratzt nur an der Oberfläche der Musik. Read More →
Mozarts ‘La Clemenza di Tito’ erklingt hier nicht im Original, sondern in der Fassung des Wiener Hoftheaters am Kärntnertor aus dem Jahre 1804 mit einer neuen Arie und einem neuen Duett von Joseph Weigl (1766–1846) und einer neuen Arie von Johann Simon Mayr (1763–1845). Read More →
Der von Brahms selber empfundene Druck, den der, wie er es sah, hinter ihm marschierende Riese Beethoven auf ihn ausübte, wurde dadurch, dass Robert Schumann in ihm dessen Nachfolger sah, nur noch größer. Das hatte zur Folge, dass Brahms auf den Gebieten der Symphonie und des Streichquartetts, den beiden Formen, in denen Beethovens Vorbild und Meisterschaft besonders eminent sind, lange mit sich selber zauderte und wohl unzählige Entwürfe nicht weiter führte. Ein Quartett, das Schumann bereits einem Verleger empfohlen hatte, vernichtete er sogar wieder. Read More →
Diese CD ist in der Hinsicht bemerkenswert, als sie zum ersten Mal Rossinis ‘Stabat Mater’ nicht in der üblichen Kurzfassung präsentiert, sondern inklusive der Teile, die der viel beschäftigte Komponist seinem Schüler und Freund Giovanni Tadolini anvertraut hatte und die nur als Klavierreduktionen überliefert sind. Rossini selbst vervollständigte sein ‘Stabat Mater’ 1841, aber er übernahm nicht alles von Tadolini, sondern komponierte einige Stücke neu. In dieser Fassung ist das Werk meistens zu hören. Read More →
Neos hat sich der Verbreitung der Werke zeitgenössischer Komponisten verschrieben und legt dabei besonderen Wert auf hochrangige Interpreten. Diesmal stellt uns das Label zwei sehr unterschiedliche, aber recht aufregende Klavierkonzerte des Schweden Bengt Hambraeus (1928-2000) und des Luxemburgers Claude Lenners (*1956) vor. Read More →
Dies ist ein typisch amerikanischer Mahler, sehr klangorientiert, manchmal etwas übertrieben schön und spieltechnisch perfekt. Thomas Dausgaard hätte wohl noch einige Proben mehr gebraucht, um das Orchester so zu trimmen, dass es dem Gehalt des Werkes in allen Punkten hätte gerecht werden können. Read More →