Gabriel Fauré: Sonate für Violine und Klavier Nr. 1 op. 13; Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 op. 108; Judith Ingolfsson, Violin; Vladimir Stoupel, Klavier; 1 CD Accentus Music ACC303713; Aufnahme 11/2015; Veröffentlichung 09/2016 (53'51) - Rezension von Oliver Fraenzke

Eine besondere Herausforderung stellt die Musik des Franzosen Gabriel Fauré für alle ausführenden Musiker dar. Denn seine Musik protzt nicht mit donnernden Gesten und Prunk, drängt nicht in die vordergründige Virtuosität, sondern sucht die zarten, zurückhaltenden Töne, die Introversion und die Nuancen « dazwischen ». Die Sonaten verlangen nach Geschmeidigkeit, Flexibilität wie diejenigen von Mozart, und fordern zudem ausgereifte Technik mit allen Voraussetzungen des Virtuosentums des 19. Jahrhunderts. Read More →

Abwechslungsreiches Frühbarock-Programm
‘Musica Ficta’, das exzellente kolumbianische Ensemble für Alte Musik, hat bei dem amerikanischen Label Centaur eine CD mit dem Titel ‘Dos estrellas le siguen – 17th Century Xácaras and Dances in Spain and Latin America’ herausgebracht. Es handelt sich hier um ein abwechslungsreiches, teils instrumentales, teils vokales Programm. Lieder und Tänze geben einen guten Eindruck meist frühbarocker Musik der iberischen Halbinsel und der spanischen und portugiesischen Kolonien. Vor allem aber fasziniert ‘Musica Ficta’ mit einem inspirierten, sehr farbigen und vitalen Gesang und Spiel. Ein besonderes Atout sind die Stimmen von Andreas Silva und Antonio Santos, die durch einen sehr klaren und charaktervollen Gesang auffallen (Centaur CRC 3501). Read More →

Encuentro; Manuel de Falla: Seite canciones populares espanolas, El amor brujo (Klaviersuite); Federico Garcia Lorca: Canciones Espanolas Antiguas; Estrella Morente, Flamencosängerin, Javier Perianes, Klavier; 1 CD Harmonia Mundi HMC 902246; Aufnahme 12/2015, Veröffentlichung 08/20916 (69'25) – Rezension von Remy Franck

Beginnen wir mit dem Positiven: Javier Perianes’ Interpretation der Klaviersuite aus Manuel de Fallas Ballettsuite ‘El Amor Brujo’ ist atemberaubend mit stupender Virtuosität, elektrisierender Spannung und einem Farbenrausch, wie ihn Spaniens Blumenregion Extramadura nicht reichhaltiger bieten kann. Read More →

Piotr Tchaikovsky: Geistliche Chormusik; NDR Chor, Philipp Ahmann; 1 CD Carus 83338; Aufnahme 07/2015, Veröffentlichung 05/2016 (58'56) - Rezension von Guy Engels

Mit seinen geistlichen Werken verschaffte Piotr Tchaikovsky seinen Zeitgenossen und nachkommenden Generationen den wichtigen Freiraum, sich auch ungezwungen auf diesem musikalischen Terrain zu bewegen. Es war ihm gelungen, das Monopol der Geistlichkeit auf die Veröffentlichung von liturgischer Musik zu brechen. Darüber hinaus schuf Tchaikovsky Werke von anmutiger Schönheit, die seinen Symphonien, Opern und Kammermusik kaum nachstehen. Read More →

Helper and Protector, Italian Maestri in Poland; Werke von Marenzio, Pacelli, Bertolusi; The Sixteen, Eamonn Dougan; 1 CD Coro COR16141; Aufnahme 11/2015, Veröffentlichung 04/2016 (67’32) - Rezension von Guy Engels

Überall dort, wo Könige und Fürsten herrschten, die nicht nur an der Festigung und Ausweitung ihrer Macht interessiert waren, hatten Kunst und Musik die große Chance einer echten Blütezeit. Polen erlebte eine solche Zeit im 16./17. Jahrhundert unter Sigismund III., der viele italienische  Meister an seine Hof holte und ihnen die bestmöglichen Arbeitsbedingungen bot. Read More →

Joseph Jongen: Symphonie Concertante mit Orgel op. 81, Passacaille et Gigue op. 90 für Orchester; Orgelsonate op. 94 (Sonata Eroica); Christian Schmitt, Orgel, Deutsche Radio Philharmonie Saarbrücken Kaiserslautern, Martin Haselböck; 1 SACD cpo 777593-2; Aufnahmen 01/2013, Veröffentlichung 07/2016 (68'16) – Rezension von Remy Franck

In Joseph Jongens ‘Symphonie Concertante’ stellt sich die vorliegende Aufnahme der Konkurrenz von zwei hochkarätigen Aufnahmen, der des ‘Flemish Philharmonic’ und vor allem jener des ‘Orchestre Philarmonique de Liège’ unter Pascal Rophé mit Olivier Latry an der Orgel (Cyprès). Und obwohl Haselböck durchwegs schnellere Tempi nimmt als Rophé, wirkt die Komposition in der Cyprès-Aufnahme lebendiger. Das kommt vor allem durch den schlankeren, weitaus transparenteren Ton und die innere Beweglichkeit, die Rophé erzielt. Read More →

Henry Du Mont: O Mysterium. Motets et Elévation pour la Chapelle de Louis XIV; Ensemble Correspondances, Sébastien Daucé; 1 CD Harmonia Mundi HMC 902241; Aufnahme 09/2015, Veröffentlichung 04/2016 (71’18) - Rezension von Guy Engels

Henry Du Mont, ein gebürtiger Flame, war ein Wegbereiter des großen Lully am Hofe Ludwigs XIV. Sehr schnell machte der Musiker Karriere in der Entourage des Sonnenkönigs, die im Posten des Komponisten der Hofkapelle gipfelte. Wer in Versailles Musik zur Ehre Gottes schrieb, komponierte ebenso zur Ehre des Königs, dessen prachtvoller höfischer Lebensstil Ausdruck seiner irdischen Machtfülle war. Read More →

George Gershwin: An American in Paris, Concerto in F, Overture to Of Thee I Sing, Three Preludes; Lincoln Mayorga, Harmonie Ensemble New York, Steven Richman; 1 CD Harmonia Mundi HMU907658; Aufnahme 06/2014, Veröffentlichung 08/2016 (56'19) – Rezension von Remy Franck

Nach den exzellenten Aufnahmen, die Steven Richman mit seinem ‘Harmonie Ensemble’ bei Harmonia Mundi veröffentlichte, hatte ich mich auf diese neue CD gefreut… und wurde leider enttäuscht. Wohl bleibt der Charakter des Nostalgie-Gershwins im Stil der Dreißigerjahre erhalten, und der Band-Sound klingt auch authentischer als Interpretationen mit Symphonieorchester, jedoch fehlt hier die Inspiration, die die vorhergegangenen CDs auszeichnete. Read More →

Wolfgang A. Mozart: Klavierkonzerte Nr. 17 & 27 KV 453 & KV 595; Sophie-Mayuko Vetter, Klavier, Hamburger Symphoniker, Peter Ruzicka, 1 CD Oehms Classics OC 1849; Aufnahme 10/2015, Veröffentlichung 08/2016 (76’54) - Rezension von Guy Engels

Ich mag Interpreten, die sich in ihrem musikantischen Elan nicht beirren lassen, die sich vorab schlicht und einfach nur mit der Musik beschäftigen, die ihnen eine Partitur anbietet. Sophie-Mayuko Vetter spielt zunächst die Musik von Mozart. Read More →

Augusta Read Thomas: Eos, Goddess of the Dawn; Nico Muhly: Control - Five Landscapes for Orchestra; Andrew Norman: Switch; Colin Currie, Schlagzeug, Utah Symphony Orchestra, Thierry Fischer; 1 CD Reference Recordings 719; Aufnahmen 2015, Veröffentlichung 4/2016 (69'31) – Rezension von Remy Franck

Drei zeitgenössische Kompositionen, die das ‘Utah Symphony Orchestra’ zu seinem 75-jährigen Bestehen in Auftrag gegeben hatte, bilden das durchaus interessante Programm dieser CD, das mit dem fünfsätzigen Orchesterballett ‘EON, Goddess of the dawn’ von Augusta Read Thomas beginnt. Es ist ein Stück voller schimmernder Klänge, das wohl recht stimmungsvoll Morgendämmerung und Sonnenaufgang beschreibt, aber nicht genügend musikalische Einfallskraft zeigt, um die nahezu zwanzig Minuten auszufüllen, die das Stück dauert. Read More →

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