Stürmisch vorwärtsdrängend beginnt Nicholas Angelich die Liszt-Sonate, und damit kontrastieren die sehr ruhigen und verträumten langsamen Passagen, die immer zum Akkuaufladen dienen, denn sie sind Teil der Gesamtarchitektur, die Angelich sehr wohl im Auge behält. Read More →
Das ‘Percussion Duo Joint Venture’ besteht aus der Chinesin Rachel Xi Zhang und dem Luxemburger Laurent Warnier, die sich während ihrer Studienzeit am Amsterdamer Konservatorium kennengelernt haben. Weitere Studien haben die beiden nach Boston zu Professorin Nancy Zeltsman geführt, die diese Aufnahme produziert hat. Read More →
Pentatone hat aus früheren Alben ein neues gemacht und koppelt die von Todesahnungen gezeichnete Arpeggione-Sonate mit dem Streichquintett D. 956, das mein verstorbener Kollege Guy Wagner einmal « Musik für eine andere, bessere Welt » genannt hat. Read More →
Wer Martha Argerich solo hören will, muss auf jahrzehntealte Aufnahmen zurückgreifen. Auch zu ihrem 75. Geburtstag gibt es nichts Neues von ihr, aber immerhin Aufnahmen, die bislang nicht verfügbar waren, und zum Teil gar nicht in ihrer Diskographie vertreten waren. Die Aufnahmen entstanden für den NDR und den WDR in 1960 und 1967. Read More →
Mit ‘Cold Mountain’ nach dem berühmten Roman von Charles Frazier schuf die amerikanische Komponistin Jennifer Higdon ihre erste Oper. Higdon gehört in Amerika zu den meistgespielten Komponisten der Gegenwart. Sie hat viele Orchesterwerke und sehr viel Kammermusik geschrieben. Diese handwerkliche Sicherheit kommt ihr in ihrer Oper ‘Cold Mountain’ zu Gute. Higdon setzt das Orchester sehr präzise ein und bringt immer wieder kammermusikalische Momente mit ein, was in erster Linie den Sängern entgegenkommt. Read More →
Ausdrucksvolle Laute
Ausdruck ist das wichtigste Anliegen des Lautenisten Bernhard Hofstötter auf seiner neuesten CD ‘Ich ruf zu Dir’ bei Querstand. Er spielt darauf Werke von Silvius Leopold Weiss, David Kellner und Johann Sebastian Bach, von letzterem eine eigene Bearbeitung der zweiten Cellosuite (BWV 1008) für Barocklaute, wobei es Hofstötter darum ging « mithilfe der Mittel der Laute das scheinpolyphone Geflecht so klar und durchhörbar wie möglich zu machen. » Read More →
Alle vier Oboenkonzerte dieser CD enthalten Musik von Komponisten unserer Zeit, aber die Stücke können definitiv nicht zur Avantgarde gezählt werden. Die Konzerte von Valeri Kiktas (*1941) und auch jenes vom Andrey Rubtsov (geb. 1982) enthalten folkloristische Elemente und sind sehr effektvoll, gleichzeitig aber auch so melodisch und charakteristisch, dass sie eine nachhaltige Wirkung haben. Read More →
Die vier Violinsonaten von Charles Ives wurden noch nicht oft eingespielt, und etwas bekannter wurden sie erst 2012 durch die Aufnahme mit Hilary Hahn bei DG. Dennoch bleiben die komplexen Werke wohl zu sperrig, um ein breites Publikum anzusprechen. Charles Ives war ein Komponist, der seiner Zeit weit voraus war, und die zwischen 1901 und 1940 komponierten Sonaten wirken auch heute noch extrem modern. Read More →
Mieczyslaw Weinbergs Solosonaten sind keine leichte Kost, weder für den Zuhörer noch für den Interpreten. Allein die höllisch schwierige, einsätzige Dritte Sonate op. 126 aus dem Jahre 1978 ist mit ihren 27 Minuten ein in allen Hinsichten herausforderndes Werk, das der Komponist seinem Vater Shmuil Weinberg gewidmet ist, der zusammen mit anderen Mitgliedern der Familie im Holocaust sein Leben verlor. Read More →
Der italienische Pianist Christian Leotta spielt Ludwig van Beethovens 33 Diabelli-Variationen op. 120 mit dem hohen künstlerischen Anspruch, den das Meisterwerk verdient. Er fügt eine Variation nahtlos an die andere, erzeugt also ein geschlossenes Ganzes, und der Hörer nimmt dennoch jede Zäsur wahr, weil der Pianist jeder Variation ihren ganz eigenen Charakter gibt, so, dass die einzelnen Teile deutlich voneinander abgehoben werden. Read More →