Ohne Effekte, dafür aber mit sehr viel Stil begegnet das ‘Armida Quartett’ Mozarts Streichquartetten KV 169, 463 & 589. Ja, manchmal klingen die Interpretationen sogar recht minimalistisch und schüchtern. Lässt man sich aber als Hörer auf dieses für heutige (Markt-)Verhältnisse doch sehr nüchterne Spiel ein, entdeckt man schnell einen äußerst authentisch wirkenden Mozart, dessen Wirkung nicht unbedingt aus einem forcierten Spiel der Interpreten, sondern vielmehr aus der Musik selbst heraus wächst. Read More →
In kaum einem anderen Werk von Sergei Rachmaninov muss die Seele derartige Gefühlssprünge in Kauf nehmen wie in des Komponisten letzter Symphonie, die im Jahr 1936 vom Philadelphia Orchestra unter Leopold Stokowski uraufgeführt wurde. Fast schüchtern leitet die Klarinette den ersten Satz ein, der aber immer wieder von nostalgischer Idylle zu manchmal heiteren Zwischenrufen oder gar barschem Aufbrausen wechselt. Ich kenne keine andere Aufnahme, die diese Stimmungswechsel so deutlich macht wie diese hier. Read More →
Wenn ich mir eine CD mit Tänzen für Violine und Akkordeon anhöre, mit Musik von Bartok, Dvorak, Brahms…. dann erwarte ich, gerade wegen des zweiten Instruments, einen Schritt in Richtung Volkstümlichkeit und Urwüchsigkeit, also dorthin, wo sich Komponisten wie Bartok und Kodaly sehr inspirierten. Read More →
Rolando Villazon reduziert sein Repertoire: Weil er anstrengende Rollen nicht mehr singen kann, wechselte er mehr oder weniger erfolgreich zu Mozart. Seine neueste CD ist der italienischen Romanze gewidmet, wenn sie auch von Opernkomponisten stammt und nicht aus der traditionellen Musik. Read More →
Mozart-Sonaten zu spielen ist ein gar schwieriges und gefährliches Unterfangen. Die Grenzen zwischen ‘zu viel’ und ‘zu wenig’ sind schnell überschritten, und dann landen wir im Pathos, im Kühlraum oder auf dem Spielfeld der Manieriertheit. Read More →
Kaum ein anderes Werk zeigt die in ihrem Inneren zerrissene Persönlichkeit Leonard Bernsteins besser als seine Dritte Symphonie, für die er einen langen gesprochenen Text geschrieben hat, einen viele Fragen stellenden, manchmal sehr verärgerten Monolog mit Gott, der von religiösen Juden als Gotteslästerung angesehen wurde. Read More →
Mit kräftigen Akzenten und brennender Intensität fesseln Noé Inui und Mario Häring den Zuhörer gleich zu Beginn der Szymanoweski-Sonate. Im Booklet steht bezüglich dieser Komposition etwas von ‘akademisch’. Genau das Gegenteil zeigt die Interpretation der beiden Musiker. Read More →
Wenn die Joyce mit dem Tony…
‘Joyce & Tony’, das ist der Live-Mitschnitt eines Recitals von Joyce DiDonato und Antonio Pappano in der Londoner Wigmore Hall. Auf 2 Cds zeigt die amerikanische Mezzosopranistin zunächst, dass sie als Klassik-Interpretin nach wie vor zu superben Leistungen fähig ist. Ihre Haydn-Ariadne und ihre Rossini-Stücke vergehen einem im Ohr! Der größte Teil des Recitals ist freilich dem amerikanischen Song-Repertoire vorbehalten, und den beherrscht die Sängerin meisterhaft. Read More →
Nach den hervorragenden Aufnahmen der Symphonien von Johannes Brahms überzeugt Mariss Jansons nun auch mit dem Deutschen Requiem. Er dosiert Gefühl und Musikfluss in nahezu idealer Weise und erzielt eine optimale Balance zwischen dem sehr transparent klingenden Orchester und dem exzellenten Niederländischen Radiochor, dessen geschmeidigen, homogen Klang man nicht genug loben kann. Read More →
Noch vor einigen Jahren hätte diese Einspielung der Goldberg-Variationen von J.S. Bach wirkliche Furore gemacht. Inzwischen ist aber in Sachen Goldberg so viel passiert – immerhin hatten wir in den letzten Jahren fast jeden Monat einen neuen Interpretationsversuch auf CD vorliegen –, dass es immer schwieriger wird, neben all den wirklich guten Einspielungen einige herauszufinden, die noch näher an der Wahrheit dran sind und uns als Hörer auf eine neue Reise mitnehmen. Read More →