Sich auf eine Wolke setzen und sich forttragen lassen in eine andere Welt, schweben und hören, nur hören und immer wieder hören, diesen Schubert, diese herrliche Musik, in dieser herrlichen Interpretation, diese himmlische Längen, hören, alles vergessen, hören, hören, nimmersatt… – So begann meine Rezension der Schubert-Symphonien, die Claudio Abbado 1987 mit dem ‘Chamber Orchestra of Europe’ gemacht hatte. Read More →
Ein eher unausgeglichenes Set mit Schubert-Interpretationen von Nikolaus Harnoncourt legen die Berliner Philharmoniker vor. Es gibt viel Österreichisches und vor allem Ländliches in den Symphonien, und die meisten Trios sind einfach hinreißend. Zu oft aber bleibt der Dirigent mit lahmen Tempi recht schwerfällig, weil er die Rhetorik in Akzenten und Großklang sucht und Schubert mit dem großen Apparat der Berliner Philharmoniker regelrecht erdrückt. Read More →
Mendelssohns ‘Italienische Symphonie’ bekommt Flugkraft unter Andrés Orozco-Estradas magischen Händen. Federleicht gleitet die Musik durch die Lüfte, in ihrer Bewegung perfekt ausbalanciert und mit innerer Rotation stabilisiert. Besonders die beiden con moto-Sätze erlangen Freiheit pur. Mit feinsten Holzkapriolen und zahlreichen Streicher(l)einheiten wird die Musik zu purem Charme. Read More →
Nach der Kitajenko-Box bringt Melodiya nun auch ein Fünfer-Set mit alten Aufnahmen von Evgenyi Mravinsky heraus, auf denen ebenfalls mehrheitlich nicht-russische Musik zu hören ist. Dass wir hier dem genialen Techniker Mravinsky begegnen würden, hatten wir erwartet. Sein Orchester arbeitet wie ein Computer. Read More →
« Was für eine Entdeckung! » schrieb ich, als Naxos 2011 das Violinkonzert des Komponisten Ignatz Waghalter (1881-1941) veröffentlichte. Diese neue CD erreicht nicht ganz das Niveau der ersten, aber sie enthält viel schwungvolle und gehoben unterhaltsame Musik. Read More →
MOLTO CON SENTIMENTO
Von Franz Liszt gibt es Werke für Violine & Klavier auf einer klanglich guten BIS-SACD zu hören, wobei der Geiger Ulf Wallin und der Pianist Roland Pöntinen vom eleganten und brillant schwungvoll musizierten ‘Grand Duo Concertant’ über ‘Die Zelle in Nonnenwerth’, ‘Epithalam’, ‘Rapsodie Hongroise Nr. 12’, ‘Elegie Nr. 2’, ‘Romance Oubliée’ bis zur spröden ‘Lugubre Gondola’ diverse Stimmungen und Gefühlswelten durchqueren, um in der Tragik der düsteren Barcarole aus Venedig zu enden. Read More →
Wenn Sie erleben wollen, wie schlampig man 1983 in Wien eine Puccini-Oper aufführen konnte, dann ist dies ein ideales Corpus delicti. So falsch wie hier gesungen wird, so unpräzise Chöre, Solisten und Orchester sind, so approximativ alles klingt, ist das gleichbedeutend mit tiefster Provinz. Read More →
Man hat Alan Hovhaness (1911-2000) den Vorwurf gemacht, wenig inspiriert zu sein und in seinem über 500 Werken (darunter 67 Symphonien) eigentlich immer die gleiche Musik zu schreiben. Das gilt gewiss nicht für die drei Werke dieser CD. Das ‘Prelude and Quadruple Fugue’ des amerikanisch-armenischen Komponisten geht zurück auf ein Streichquartett von 1936, das 1954 zu diesem Werk umgearbeitet wurde. Es ist, so technisch es im Grunde auch ist, eine durchaus faszinierende Komposition, die von Gerard Schwarz mit viel Drang dirigiert wird. Read More →
Der Südtiroler Geiger Johannes Pramsohler und der französische Cembalist Philippe Grisvard präsentieren ihr zweites Duo-Album, das mit einigen Fragezeichen (siehe oben) Werke von Johann Sebastian Bach und Komponisten aus seinem Umfeld präsentiert, darunter angeblich zwei Weltersteinspielungen von Johann Gottlieb Graun und Johann Ludwig Krebs. Read More →
Der ungarische Trompeter Gábor Boldoczki ist vielleicht nicht der beste Sänger unter den Trompetern, aber er ist der, der am pointiertesten spielt. Kristallklar, gestochen scharf und voller rasanter Leichtigkeit bläst er die Transkriptionen von Vivaldischen Oboen, Flöten und Streicherkonzerten. Read More →