Camille Saint-Saens: Symphonien (Vol. 1, Symphonien Nr. 1 & 2, Phaéton op. 39); Malmö Symphony Orchestra, Marc Soustrot; 1 CD Naxos 8.573138; 8/2013 (66'06) – Rezension von Remy Franck

Unmöglich, diesen phänomenalen Aufnahmen nicht zu verfallen! Marc Soustrot dirigiert Saint-Saëns als sei es ein Stück von ihm selber. Alles stimmt hier, Tempi, Dynamik, der Verlauf der Musik, und es kommen so Stimmungen zustande, die den Hörer gefangen halten. Read More →

Anton Bruckner: Symphonien Nr. 6 & 7; Royal Concertgebouw Orchestra, Mariss Jansons; 2 SACDs RCO Live 14005; 2012 (116') – Rezension von Remy Franck

Die Partitur von Bruckners Sechster Symphonie wurde am 3. September 1881 in St. Florian abgeschlossen. Im Gegensatz zu vielen anderen Werken, hat Bruckner die Sechste – wie übrigens auch die Siebte – nie revidiert und es gibt nur eine Fassung davon. Er selber nannte sie wegen ihrer kompositorischen Kühnheit scherzhaft « die Keckste ». Sie ist bis heute sozusagen ein Stiefkind im symphonischen Schaffen Bruckners, denn sie wird weit weniger oft aufgeführt als andere Symphonien des Meisters. Gut also, das Mariss Jansons sie mit der populären Siebten koppelt und alles Mögliche tut, um sie wirkungsvoll werden zu lassen. Read More →

Piotr I. Tchaikovsky: Symphonie Nr. 5, Romeo & Julia-Ouvertüre; San Francisco Symphony Orchestra, Michael Tilson Thomas; 1 SACD SFS Media 0062; Live 2014 (70'58) – Rezension von Remy Franck

Eines kann man Michel Tilson Thomas nicht vorwerfen: Tchaikovskys Musik für rasante und überdynamische Show-Symphonik zu benutzen. Den ersten Satz der 5. Symphonie baut er konsequent auf und nimmt sich Zeit, Details zu pflegen und mit klug dosiertem Rubato sowie anregender Dynamik Spontaneität zu erzielen. Read More →

Ermanno Wolf-Ferrari: Die neugierigen Frauen (Le donne curiose); Agnete Rasmussen (Rosaura), Viktoria Kaminskaite (Colombina), Violetta Radomirska (Eleonora), kathrin Göring (Beatrice), Andres Weller (Florindo), Jörg Schörner (Leandro), Kay Stiefermann (Pantalone), Peter Schöne (Lelio), Jürgen Linn (Ottavio) Hans-Christoph Begemann (Arlecchione), Mitglieder des Madrigalschors der Hochschule für Musik und Theater München, Münchner Rundfunkorchester, Ulf Schirmer; 2 CDs cpo 777 739-2; 2011 (117’09) – Rezension von Manuel Ribeiro

1903 wurde Ermanno Wolf-Ferraris Oper ‘Die neugierigen Frauen’ in deutscher Sprache in München uraufgeführt und erwies sich als einer der ersten und größten Erfolge des deutsch-italienischen Komponisten. Die erste Aufführung auf Italienisch fand am 3. Januar 1912 in New York statt. Es ist eine Oper ohne Wagner- Pathos und ohne bombastische Orchestrierung, ganz im Geist des wiederentdeckten Rokoko! Das auf einer Komödie von Carlo Goldoni basierende Werk ist die ideale Kombination von subtilem Opera Buffa-Humor und dramatischer Handlung im Parlando-Stil. Read More →

Orient-Occident; Jaan Rääts: Konzert für Trompete, Klavier und Orchester op. 92; Arvo Pärt: Concerto piccolo über B-A-C-H, Cantus in memoriam Benjamin Britten, Orient & Occident; Dmitri Shostakovich: Konzert Nr.1 für Klavier, Trompete und Orchester op. 35; Eric Aubier, Trompete Roustem Saïtkoulov, Klavier, Orchestre des Pays de Savoie, Nicolas Chalvin; 1 CD Indésens INDE070; 4/14 (58'10) – Rezension von Remy Franck

Fünf Kompositionen, entstanden zwischen 1933 und 2000, bilden das Programm dieser CD, die es uns zunächst erlaubt, das fanfarenhafte Trompetenkonzert des Esten Jaan Rääts kennen zu lernen, in dem Eric Aubier höchst virtuos agiert. Read More →

Johannes Brahms: Ein Deutsches Requiem; Christina Landshamer, Sopran, Florian Boesch, Bass, SWR Vokalensemble Stuttgart, NDR Chor, Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR, Roger Norrington; 1 CD Hänssler Classic 93.327; 02/14 (64’24) - Rezension von Alain Steffen

Mit einer Aufführungsdauer von 64 Minuten ist Roger Norrington im Deutschen Requiem überdurchschnittlich schnell. In ihren Referenzaufnahmen brauchen Klemperer, Abbado und Giulini rund zehn Minuten mehr. Trotzdem gelingt es Norrington, Ruhe und Transparenz in das Klanggeschehen zu bringen, so dass dieses Requiem fast zu schweben scheint. Die Bögen sind weit gespannt, aber nicht so weit, dass die Innenspannung darunter leiden würde. Vielmehr sind es diese ‘getragene Ordnung’ und eine sehr präzise Balance, die einen sehr natürlichen Atem verströmen. Read More →

L'amour et la foi; Olivier Messiaen: 3 Petites liturgies de la Présence Divine, O sacrum convivium, Cinq rechants; Marianna Shirinyan, Klavier, Thomas Bloch, Ondes Martenot, Danish National Vocal Ensemble, Danish National Concert Choir & Danish National Chamber Orchestra, Marcus Creed; 1 SACD Our Recordings 6.220612; 2014 (59'03) – Rezension von Remy Franck

Die ‘Trois petites Liturgies de la Présence Divine’ komponierte Olivier Messiaen in den Kriegsjahren 1943 und 1944. Sie drücken den Glauben des Komponisten in die Gegenwärtigkeit Gottes in allen Dingen aus. Die vorliegende Neuaufnahme bringt diesen naiv-kindlichen Glauben in einem schillernden Farbenspiel und wirbelnder Bewegungsrhythmik zum Ausdruck. Das kurze Stück ‘O sacrum convivium’ bringt introspektive Ruhe, ehe die ‘Cinq Rechants’, ein A capella-Werk, das Messiaens sogenannte Tristan-Trilogie beschließt, uns in eine ganz andere Klangwelt entführen. Read More →

Dmitri Shostakovich: Kammersymphonien op. 49a, op. 110a, op. 118a (Orch. Barshai); The Dmitri Ensemble, Graham Ross; 1 CD Harmonia Mundi HMU907634; 04/14 (65'21) – Rezension von Remy Franck

Zwischen dem heiteren, quasi unbeschwerten Ersten Streichquartett, den Alpträumen des Achten Quartetts und der komplexen Gefühlswelt des Zehnten bestehen große Unterschiede. Das ‘Dmitri Ensemble’ unter Graham Ross spielt sie in der Form von Kammersymphonien, die Shostakovichs Schüler und enger Mitarbeiter Rudolf Barshai erstellte. Read More →

Maurice Ravel: Daphnis et Chloé (Gesamtaufn.), La Valse; Orchestre du Théâtre National de l'Opéra de Paris, Philippe Jordan; 1 CD Erato 0825646166848; 10/14 (68'35) – Rezension von Remy Franck

Philippe Jordan legt mit diesen zwei Aufnahmen hochkarätige Interpretationen beider Werke vor. Es mögen nicht die sensuellsten oder fiebrigsten Einspielungen sein, aber indem der Dirigent ständig die Handlung vor Augen hat, gelingt ihm ein darstellerisch eloquenter musikalischer Ablauf. Dabei lässt er vor allem in den zärtlichen Momenten von Ravels Ballettmusik aufhorchen. Read More →

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 9; Philharmoniker Hamburg, Simone Young 1 SACD Oehms Classics OC 693; Live 10/14 (59'01) – Rezension von Remy Franck

Der erste Satz dieser Aufnahme von Anton Bruckners Neunter Symphonie zeigt Simon Young als Dirigentin, die das Lyrische der Musik maximal herausarbeitet. Das führt zu manchmal neuartig klingenden Klanglinien, die, genau wie andere Interpretationsmerkmale, das Interesse an einer in ihrer Gesamtwirkung freilich nicht besonders eindringlichen Aufführung wachhält. Aber allein ein breiter, großer Brucknerklang ist etwas Schönes. Read More →

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