Das Zusammentreffen von Maria Joao Pires und Sir John Eliot Gardiner hätte man sich etwas wagemutiger gewünscht. Pires spielt das Schumann-Konzert bestechend schön und mit viel Sinn für Dynamik und Virtuosität. Gardiner und das ‘London Symphony Orchestra’ begleiten engagiert und hellhörig. Read More →
Nein, so richtig warm werden wir mit Naganos Beethoven nicht. Weder die bisher erschienenen Symphonien noch die Klavierkonzerte konnten uns vollends überzeugen. Interpretatorisch ist in den letzten Jahrzehnten zuviel passiert, als dass uns ein derart harmloser Beethoven noch begeistern könnte. Read More →
Die Hälfte dieses Programms aus der Zeit der Stilwende von der Renaissance zum Barock besteht aus Werken von Andrea Falconieri, einem italienischen Lautenspieler, Sänger und Komponisten, der 1585 geboren wurde und 1656 bei einer Pestepidemie umkam. Falconieri wie auch die anderen Komponisten, deren Musik wir zu hören bekommen, wirkten an italienischen und spanischen Adels- oder Königshöfen und schrieben viel Gelegenheitsmusik, darunter besonders viele Kompositionen für höfisches Tanzen, die hier abwechselnd mit Sonaten, Toccaten, Fantasien und Ricercares gespielt werden. Read More →
Die Pianistin Mari Kodama geht in ihrem Einführungstext ausführlich auf das Interpretationskonzept ein, das dieser Gesamteinspielung der Beethoven-Konzerte zugrunde liegt. Es ging ihr darum, so heißt es, einen warmen, humorvollen und leichten Beethoven vorzustellen. Dieses Konzept geht dann auch größtenteils auf, wenngleich ich im 4. Konzert die Poesie und im Fünften die vorwärtsdrängende Dramatik vermisse. Read More →
Von Wilhem Furtwängler existieren etliche Aufnahmen von Beethovens 9. Symphonie, und alle sind auf allerhöchstem interpretatorischem Niveau. Welche man letztendlich vorzieht, ist Geschmackssache. Der hier vorliegende Mitschnitt aus Luzern hat den Vorteil, dass er klanglich gut restauriert wurde. Allerdings werden hier auch keine Wunder vollbracht, so dass die Einspielungen aus Bayreuth (1951, EMI und Naxos) und Wien (1953, DGG) klanglich vorzuziehen sind. Read More →
Dass er ein genuiner Brahms-Interpret ist, braucht der Brite Jonathan Plowright nicht mehr zu beweisen. Diese CD ist daher eine überzeugende Bestätigung. Die Clara Schumann gewidmete Zweite Sonate, die mitten in die Arbeit der erst ein Jahr später beendeten Ersten Sonate fiel, hat andere Pianisten zu rein auf Virtuosität ausgerichteten Interpretationen geführt. Plowright aber differenziert das hoch komplexe Werk sehr gut und bringt dessen zarte und zum Teil auch melancholischen Stimmungen sehr gut zum Ausdruck. Read More →
Seit der Aufnahme der Beethoven-Sonaten durch Friedrich Kleinhapl und Andreas Woyke habe ich diese Werke nicht mehr mit so viel Freude gehört wie in dieser Neueinspielung mit dem französischen Cellisten Jean-Guihen Queyras und dem russischen Pianisten Alexander Melnikov. Auch sie sorgen für erlebnisreiches Hören, mit viel Virtuosität und, darin eingebettet, wunderbar zärtlichen langsamen Sätzen und immer wieder unerwarteten Akzenten und dynamischen Delikatessen. Read More →
Cyprien Katsaris gibt nicht auf und ist nie verlegen um neue Ideen. Auf seinem eigenen Label Piano 21 hat er jetzt ein Album mit nicht weniger als 5 prall gefüllten CDs herausgebracht, die, wie der Titel besagt, 111 Klavierstücke vom Barock bis zum 20. Jahrhundert enthalten, quasi nur Solostücke im Original oder sehr oft auch in Transkription. Die meisten haben weniger als 5 Minuten, das längste Werk ist die Bearbeitung des letzten Satzes aus Beethovens 9. Symphonie. Read More →
Der heute 44-jährige Italiener Antonello Manacorda, ehemaliger Konzertmeister des ‘Mahler Chamber Orchestra’ und Chefdirigent des ‘Gelders Orkest’, legt mit seinem Orchester eine fulminante Interpretation der 4. Symphonie Gustav Mahlers vor. Er durchleuchtet die Partitur bis ins letzte Detail und gibt dem ersten Satz viel federnden Schwung sowie begeisternden Antrieb, ohne sich im Tempo gegen Mahlers ‘Nicht eilen’ zu versündigen. Die kurze Infragestellung der Lust vor der Coda geht wirklich in den Bauch. Read More →
Diese sehr gelungene Einspielung der beiden Streichsextette von Johannes Brahms durch das ‘Quatuor Sine Nomine’, François Guye, Cello und Nicolas Pache, Bratsche wirft die Frage auf, wieso diese herrlichen Werke eigentlich so wenig gespielt, resp. aufgenommen werden. Dank einer exzellenten Klangtechnik und des hervorragenden Spiels der Musiker wird diese CD zu einem wirklichen Erlebnis, wo man als Hörer den Eindruck hat, mitten im Geschehen zu sitzen. Read More →