Johann Sebastian Bach: Das Wohltemperierte Klavier Teil 1; Pierre-Laurent Aimard, Klavier; 2 CDs Deutsche Grammophon 479 2784; 3/14 (55’21, 57’14) - Rezension von Alain Steffen

Pierre-Laurent Aimard ist ein begnadeter Bach-Interpret, dessen Spiel sich wohltuend von allen Stilen distanziert und nur der Musik dient. Sein Interpretationsansatz im ‘Wohltemperierten Klavier’ ist eigentlich schwer zu beschreiben. Einerseits hört man die typische Aimard-Kühle, die allerdings nie etwas mit einer wirklich kalten Interpretation zu tun hat, eher mit Verfeinerung, andererseits besitzt Aimards Bach durchaus auch Gefühl. Read More →

HAITINK MIT GUTEN STRAUSS-AUFNAHMEN
Das ‘London Philharmonic Orchestra’ präsentiert auf seinem Hauslabel Strauss-Aufnahmen unter Bernard Haitink aus den Jahren 1992 (Don Juan) und 1986 (Ein Heldenleben). Beide Konzertmitschnitte zeigen den Dirigenten wie auch das Orchester in Topform. Haitink differenziert die Partituren so gut, dass die Orchestertexturen in feinster Art zu Gehör gebracht werden. Und weil die Impulsübertragung zwischen dem Dirigenten und dem Orchester bestens funktioniert, wird auch der Hörer in den Musikfluss einbezogen (LPO-0079). Read More →

Anton Bruckner: Symphonie Nr. 5 (Version 1878); Tapiola Sinfonietta, Mario Venzago; 1 CD cpo 777 612-2; 3/14 (60') – Rezension von Alain Steffen

Venzagos Gesamteinspielung aller Bruckner-Symphonien wird mit dieser wohl aufregendsten, stimmigsten und überzeugendsten Einspielung der Post-Wand-Ära abgeschlossen. Die hier vorliegende Aufnahme der Fünften würde ich zudem noch als besonderen Glücksfall bezeichnen. Diese Symphonie, die von so vielen als sperrig und schwierig angesehen wird, klingt bei Venzago ungemein schlank und – so gewagt der Vergleich auch sein mag – mit Brahmsschem Charakter. Read More →

Jean Philippe Rameau: Pièces de clavecin en concerts; Pablo Gutierrez, Violine, Jordi Comellas, Viola da Gamba, Yago Mahugo, Cembalo) 1 CD CMY Baroque 0003013; 4/14 (74’44) – Rezension von Guy Engels

Zu seinem 250. Todestag erlebt Jean-Philippe Rameau Hochkonjunktur. Zu den besseren Neuaufnahmen, die bei dieser Gelegenheit auf den Markt kommen, darf man getrost diese ‘Pièces de clavecin en concerts’ zählen. Read More →

Charles Gounod: Symphonien Nr.1-3; Orchestra della Svizzera Italiana, Oleg Caetani; 1 CD cpo 777 863-2; 8/12 (67'47) – Rezension von Remy Franck

Charles Gounod komponierte zwei Symphonien. Eine dritte hinterließ er unvollendet, mit nur einem Teil des ersten Satzes und dem zweiten Satz, einem notturnohaften Andante. Oleg Caetani ist mit der Familie Gounod bekannt, und so wurde ihm das Manuskript für eine Aufnahme zur Verfügung gestellt. Die Musik zeigt in ihren achteinhalb Minuten Spieldauer, wie weit sich der Komponist gegenüber seinen beiden ersten Symphonien weiter entwickelt hatte. Read More →

Leos Janacek: Sinfonietta, Taras Bulba, Das schlaue Füchslein-Suite; Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott; 1 SACD Tudor 7135; 10/04 (61’42) – Rezension von Remy Franck

Neues Layout, alte Aufnahmen: obschon es eine Wiederveröffentlichung ist, wollen wir diese SACD besprechen, denn es handelt sich um eine bis heute exzellente Einspielung von beispiellosem Klangraffinement. Read More →

Le belle immagini: Christoph Willibald Gluck: Arien & Orchesterstücke aus Orfeo, Paride ed Elena, Semiramide riconosciuta; Ballettmusik aus Don Juan; Antonio Sacchini: Arien & Rondo aus Il Cid; Valer Sabadus, Countertenor, Hofkapelle München, Alessandro De Marchi; 1 CD Sony Classical 88843019242; 2/14 (74'14) – Rezension von Remy Franck

Auf seiner neuen CD mit Opernarien von Gluck und Sacchini beweist Valer Sabadus einmal mehr, dass er heute der Countertenor mit der schönsten Stimme ist, mehr noch, der sensibelste, der am wahrhaftigsten und genuinsten Emotionale. Nichts Künstliches gibt es in dieser wunderbaren Stimme, die sich die gesungenen Charaktere und die Stimmungen, in den sie sich befinden, aneignet wie kein anderer Sänger dieses Stimmtyps. Read More →

Reinhard Keiser: Pomona; Melanie Hirsch (Pomona), Doerthe Maria Sandmann (Flora), Olivia Vermeulen (Ceres), Magdalene Harer (Vertumnus), Julian Podger (Mercurius), Knut Schoch (Zephyrus), Jan Kobow (Jasion/Jupiter), Capella Orlandi Bremen, Thomas Ihlenfeldt; 2 CDs cpo 777 659-2; 2010 (123’23) – Rezension von Manuel Ribeiro

Reinhard Keiser war einer der Meister der deutschen Barockoper. ‘Pomona’ ist seine letzte Oper auf ein Libretto von Textdichter Christian Heinrich Postel, der das Talent des noch jungen Reinhard Keiser erkannt hatte. Ab 1697 schrieb der Textdichter ausschließlich für Keiser. Pomona ist auch die erste von insgesamt vier Opern, die dem dänischen Königshaus gewidmet wurden. Read More →

Johann Sebastian Bach: 6 Cello-Suiten; Isang Enders, Cello; 2 CDs Berlin Classics 03005528C; 11/12 & 11/13 (74’08, 68’22) – Rezension von Alain Steffen

Dieser Bach irritiert! Und er wird polarisieren! Wer die expressiven Aufnahmen eines Rostropovich, Casals, Starker und anderen kennt, wird mit der zurückhaltenden Interpretation von Isang Enders vielleicht seine Schwierigkeiten haben. Obwohl Bach in seinen Suiten Tanzsätze komponiert hat, wie Allemande, Courante, Sarabande, Menuett oder Gigue, folgt Enders nicht diesen Anweisungen und nimmt die sechs Suiten regelrecht auseinander. Read More →

Igor Stravinsky: Le Sacre du Printemps; Paul Hindemith: Sonate für Klavier zu vier Händen; Maurice Ravel: Rapsodie espagnole; Duo Miho & Masumi Hio, Klavier; 1 CD Odradek 855317003011; 8/11 (65'45) – Rezension von Remy Franck

Dies ist die dritte Aufnahme von Stravinskys ‘Sacre du Printemps’, die uns innerhalb von wenigen Wochen zur Rezension vorgelegt wurde. Nach der extrem guten und farbreichen Interpretation des Duos Dennis Russell Davies – Maki Namekawa,  und der manierierten und substanzarmen Aufführung des Duos Ott-Tristano  haben wir es hier mit einer Version zu tun, die phänomenal transparent ist und die beiden Parts auch rhythmisch sehr gut differenziert. Stravinskys’ archaische Klangwelt kommt dabei auf faszinierende Art zum Ausdruck. Read More →

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