Auf dem Cover sieht sie aus wie Geraldine Chaplin in David Leans ‘Doctor Zhivago’, aber die Musik, die sie singt, ist nicht von Maurice Jarre, sondern stammt von Komponisten, die am russischen Zarenhof wirkten, alles Italiener mit Ausnahme des Deutschen Hermann Raupach. Etwas Russisches darf sich der Hörer also von Cecilia Bartolis neuer CD nicht erwarten. Read More →
Für diese Solo-CD hat der 22-jährige britische Pianist Benjamin Grosvenor ein attraktives und facettenreiches Pogramm zusammengestellt. In der Vierten Bach-Partita bricht er mit modernen, vor allem auf Fluss und architektonische Klarheit zielenden Interpretationen und überrascht mit einem überaus verspielten, aber auch gefühlvoll nuancierten Musizieren. Read More →
WENIGER WÄRE MEHR GEWESEN
Das ‘Cuarteto Casals’ spielt Mozarts Streichquartette KV 428, 465 und 387, die Joseph Haydn gewidmet sind. Die Interpretationen sind ungewöhnlich, weil die vier Musiker in ihrer Dezidiertheit, die Musik so lebendig wie möglich werden zu lassen, etwas zu viel tun, zu viele Akzente setzen, so viele dynamische Wechsel praktizieren und die Musik auf diese Weise leicht unruhig werden lassen. Wohlgemerkt, das Spiel des Quartetts ist brillant und niveauvoll, aber in diesem Fall sage ich: weniger wäre mehr gewesen! (Harmonia Mundi HMC 902186). Read More →
Das ‘Ensemble Correspondances’ singt eine Auswahl von Kompositionen des Franzosen Etienne Moulinié (1599-1776). Es sind geistliche Werke, die für die Kapelle von Gaston de France, dem Bruder Ludwig XIII. geschrieben wurden.
Moulinié komponierte sehr nahe am Text, dessen Gefühlsausdruck sich unmittelbar in seinen Werken wiederfindet. Das gibt der Musik einen besonders reizvollen Charakter. Read More →
In seinen späten Orgelsymphonien verdichtet Louis Vierne das Tonmaterial zusehends mit verwegenen Harmonien und Klangfolgen, die an die Grenzen der Tonalität stoßen. Hans-Eberhard Roß gelingt es, dieses komplexe Geflecht von sich auflösenden Harmonien und chromatischem Gewebe musikalisch zu durchdringen, es feinfühlig zu strukturieren, ohne, dass die Musik zerfasert und in ihre Elementarteilchen zerfällt.
Sensitive and transparent performances, well structured, so that the overall architecture can be totally experienced.
Freunde iberischer Klänge kommen bei dieser Produktion auf ihre Kosten. Virtuoses von de Sarasate und Neo-klassizistisches von Shchedrin stehen neben Klassikern wie Albeniz, Granados, Turina, Ginastera und Cassado. Den vier Interpreten gelingt insgesamt eine ausgewogene Mischung aus rhythmischer Ausgelassenheit und einer stets latent vorhandenen Melancholie.
Spanish tunes in a perfect mix of catching rhythms and touching melancholy.
In zwei bereits zu oft eingespielten Konzerten will der 1990 in Tashkent, Usbekistan, geborene Behzod Abduraimov wohl zeigen, was er kann. Und das ist nicht wenig. Hoch rechne ich ihm an, dass er Prokofievs 3. Konzert nicht zum Showspielen missbraucht und zusammen mit Valcuha auch auf Zwischentöne und Feingefühle achtet. Sein Spiel ist akkurat mit dem des von den Tontechnikern etwas mulmig eingefangenen Orchesters abgestimmt, extrem fein ziseliert, gestochen scharf und wirkt selbst in motorischeren Passagen nie brutal und harsch, sondern immer noch elegant. Read More →
Die junge italienische Pianistin Alessandra Ammara stellt uns einen weitgehend unbekannten Landsmann vor: Roffredo Caetani, Prinz von Bassiano und letzter Herzog von Sermoneta. Caetani war ein Patenkind von Franz Liszt, ein Freund von Johannes Brahms und Richard Wagner und selbst ein begnadeter Klavierspieler. Read More →
Claudio Abbado hat bereits etliche Mozart-Konzerte mit dem Orchestra Mozart aufgenommen. Diese letzte Produktion enthält neben dem Oboenkonzert KV 314 noch Haydns Sinfonia Concertante Hob.I/105. Alle Solisten sind Musiker des ‘Orchestra Mozart’, und das bestimmt auch die Interpretationen. Hier sind es nicht Starsolisten, die mit einem Orchester agieren, die Soloparts werden also nicht übermäßig herausgestellt, sondern in einem wunderbaren Miteinander mit dem Orchester entwickelt. Read More →
Dieses Album des weitgehend autodidaktisch ausgebildeten norwegischen Komponisten Flint Juventino Beppe – er wurde mit Tourette-Syndrom und Asperger-Syndrom diagnostiziert – enthält eine sehr effektvolle Musik, die sich für Surroundaufnahmen geradezu anbietet. Read More →