Es ist vor allem Renaud Capuçons sensuelle Geige, die auf dieser CD für glutvolle Interpretationen sorgt. Wenn der erste Satz der Franck-Sonate auch noch relativ ruhig erklingt, so brodelt es im zweiten ganz gewaltig. Es bestätigt sich aber auch der Eindruck, dass es Capuçon ist, der führt, der prägt, der die Gangart und den Ausdruck vorgibt. Read More →
Wenn der Hörer die Bewegungskraft einer Musik physisch spürt, wenn im Körper Bewegungsschwingungen festgestellt werden, dann hat der Interpret einen wichtigen und möglicherweise sogar richtigen Nerv getroffen. Robin Ticciatis Schumann ist ein Bewegungs-Schumann, ein Schumann, der fließt, hüpft und tanzt. Ticciati treibt aber nicht stur voran, sondern belebt die Musik auch mit subtilem Rubato und raffinierten Phrasierungen, die immer sehr frei und spontan klingen. Read More →
Die Bratsche von Julia Rebekka Adler passt wunderbar zum Tango-Repertoire. Mit einem etwas rauchigen, immer sensuellen und schon fast lasziven, aber auch hoch virtuosen Spiel gibt sie der Musik Herz und Seele. Über das Musikalische hinaus erfreut sich das Ohr an einer sehr raffinierten Klanggestaltung, einer breiten Farbpalette und einem ausgeprägten Sinn für eine spontan wirkende Rhythmik. Die packende Ausdruckskraft verbindet die Solistin mit einer souveränen Technik und einem wohl dosiertem Geschmack. Read More →
‘Giovanna d’Arco’ gehört zu den anspruchvollsten, aber auch zu den eher schlecht dokumentierten Opern des jungen Verdi. Bei dieser Aufnahme haben wir es mit den umjubelten Gala-Aufführungen im Rahmen der Salzburger Festspiele aus dem Jahre 2013 zu tun. Die drei hochkarätigen Solisten Netrebko, Domingo und Meli sollten eigentlich ein Garant für Qualität sein, aber leider ist das nicht der Fall. Read More →
Anfang der Neunzigerjahre gründete die Violinistin und Produzentin Renate Eggebrecht das Label Troubadisc, um seltene, unbekannte und vergessene Werke zu veröffentlichen. Parallel dazu hat sie die Serie ‘Violin Solo’ mit ihr selbst als Solistin eingeführt, die nun bei Vol. 7 und den Sonaten und Partiten BWV 1001-1006 von Johann Sebastian Bach angelangt ist. Read More →
Die 1877 in Amsterdam geborene Elisabeth Kuyper wurde an der Hochschule für Musik in Berlin und danach von Max Bruch ausgebildet. 1905 wurde ihr als erster Frau der Mendelssohn-Preis verliehen. 1908 wurde sie ebenfalls als erste Frau Professorin für Komposition an der Berliner Musikhochschule. Read More →
Die junge deutsche Sopranistin Sophia Brommer widmet sich auf ihrer neuen CD ‘Promessa’ Arien italienischer und französischer Opern. Mit ihrer charakteristischen, etwas herb grundierten, aber immer gut fokussierten und auch strahlend leuchtenden Stimme kann sie ein breites Repertoire singen, so wie es auf dieser Platte zu hören ist. Read More →
Blochs ‘Israel Symphony’ gehört zu den am wenigsten bekannten Werken des Komponisten. Das mag sich dadurch erklären, dass im letzten Satz gleich fünf Singstimmen zu besetzen sind. So was schreckt Intendanten ab. Wie alle Kompositionen mit jüdischem Bezug, gibt es auch hier keine typisch jüdische Musik. Bloch war ja an einer solchen ‘Archäologie’, wie er es nannte, gar nicht interessiert, sondern wollte seine eigene Musik mit ‘jüdischer Seele’ schreiben. Read More →
Nach seiner Berliner Zeit trat C.P.E Bach in Hamburg die Nachfolge seines Taufpaten Georg Philipp Telemann an und blühte dort regelrecht auf. Das äußert sich z.B. in den sogenannten 6 Hamburger Sinfonien, über die Dirigent Riccardo Minasi im CD-Booklet schreibt: « Die sechs Sinfonien, die Bach für van Swieten komponiert hat, sind absolut verrückt. Man kann förmlich in jedem Takt Bachs Absicht spüren, sich als ‘enfant terrible’, als rebellischer Sohn (filio rebel) zu gerieren. Er versucht, sich selbst auf die exzentrischste Art und Weise zu präsentieren. Er hat große Mühe darauf verwendet, jeden möglichen musikalischen Affekt zu zeigen. » Read More →
BRATSCHENFEST
Acte Préalable widmet der Musik des 1945 geborenen amerikanischen Komponisten Michael Kimber eine weitere Produktion. Es geht, wie könnte es anders sein bei diesem Viola-Adepten, um Musik für eine oder mehrere Bratschen. Die neo-klassischen Miniaturen sind kantabel und tänzerisch und werden von Marcin Murawski und seinen Bratscher-Kollegen mit viel Spiellust und Temperament gespielt. Für Freunde von Viola-Musik ein Must (APO 332)! Read More →