Dmitri Shostakovich: Michelangelo-Suite op.145a, 6 Romanzen nach Versen von Raleigh, Burns & Shakespeare, Schottische Ballade Anne Laurie; Gerald Finley, Bass-Bariton, Helsinki Philharmonic Orchestra, Thomas Sanderling; 1 CD Ondine ODE 1235-2; 10/13 (62’00) – Rezension von Alain Steffen

Es ist wegen einer Aufnahme wie dieser, warum wir Rezensenten uns immer und immer wieder neue Aufnahmen anhören. Wie schon in seinen beiden Shostakovich-Einspielungen für Deutsche Grammphon (mit dem ‘Russian Philharmonic Orchestra’) erweist sich Thomas Sanderling als begnadeter Shostakovich-Interpret, der es versteht, in die seelischen Abgründe dieser Musik einzutauchen. Sanderling ist ein Dirigent, der ohne Effekte auskommt und es nicht nötig hat, durch spektakuläre Klanginszenierungen aufzufallen. Vielmehr ist er ein Meister der leisen Töne. Und diese lässt er mit einer Intensität erklingen, dass man eine Gänsehaut bekommt. Read More →

ORATORIUM VON JOHN ADAMS
Deutsche Grammophon präsentiert die Welt-Ersteinspielung des beeindruckenden Oratoriums ‘The Gospel According to the Other Mary’ von John Adams mit dem ‘Los Angeles Philharmonic Orchestra’ und der ‘Master Chorale’ sowie einem hervorragenden Solistenensemble mit Kelley O’Connor, Tamara Mumford und Russell Thomas, unter der Leitung von Gustavo Dudamel. Diese Passion, die die Leidensgeschichte Jesu aus der Sicht von Maria, Martha und Lazarus erzählt, ist musikalisch spürbar von Johann Sebastian Bach inspiriert. Read More →

Gottfried August Homilius: Habe deine Lust an dem Herrn; Sirventes Berlin, Stefan Schuck; 1 CD Carus 83 266, 11/13 (54’06)
Gottfried August Homilius: Warum toben die Heiden; Handel’s Company Choir, Handel’s Company, Rainer Johannes Homburg; 1 CD Carus 83.267; 7/13 (71’10) – Rezension von Guy Engels

Während die Musikwelt den 300. Geburtstag von Carl Philipp Emmanuel Bach groß feiert, verschweigt sie fast verschämt das gleiche Jubiläum eines anderen Meisters, der zu Lebzeiten als einer der bedeutendsten Komponisten verehrt wurde: Gottfried August Homilius. Read More →

Frédéric Chopin: Klavierkonzerte Nr. 1 & 2; Ingrid Fliter, Scottish Chamber Orchestra, Jun Märkl; 1 SACD Linn CKD 455; 6/13 (73'21) – Rezension von Remy Franck

In Chopins Klavierkonzerten Kraft mit Poesie zu verbinden, gelingt nicht jedem Interpreten, aber die aus Argentinien stammende Pianistin Ingrid Fliter kann es. Ihr Spiel ist bar jeden Sentimentalismus’, es ist klangvoll, sehr biegsam, reich an Akzenten und Farben. So erlangen beide Konzerte eine große Ausdruckskraft, nicht zuletzt weil auch Jun Märkl für einen kräftig konturierten, farbfrischen, unmittelbar ansprechenden Orchesterpart sorgt. Read More →

Johann Sebastian Bach: Johannes-Passion BWV 245; James Gilchrist, Matthew Rose, Ashley Riches, Elizabeth Watts, Sarah Connolly, Andrew Kennedy, Christopher Purves, Choir of the Academy of Ancient Music, Academy of Ancient Music, Richard Egarr; 2 CDs AMM 02; 5/13 (104'37) - Rezension von Remy Franck

Richard Egarr dirigiert die selten aufgeführte Originalversion der Johannes-Passion aus dem Jahre 1724 und nutzt die Dramatik der Partitur für eine Darstellung von großer Intensität. Seine Tempi sind zügig, was die Musik sehr flüssig werden lässt. Das wichtigste Merkmal seiner Leitung aber ist wohl die Art und Weise, wie es ihm gelingt, sein Ensemble zusammenzuschweißen und dem Werk eine innere Geschlossenheit zu geben. Read More →

Sergei Tanejev: Klavierquintett op. 30, Klaviertrio d-moll op. 22, Klavierquartett E-Dur op. 20; Anna Zassimova, Albrecht Breuninger, Stefan Krznaric, Julien Heichelbech, Bernhard Lörcher; 2 CDs cpo 777793-2; 3/11 (119'52) – Rezension von Remy Franck

Im Werkkatalog von Sergei Tanejev (1856-1913) sind die Kammermusikstücke, sieht man von den Liedern ab, numerisch am stärksten vertreten. Dieses Album präsentiert drei Stücke für Klavier und Streicher. Sie stammen aus der Spätphase von Tanejevs Schaffen und fallen durch ihre architektonische Form sowie ein besonders reichhaltiges, melodisch-rhythmisches Material auf. Zunächst erklingt das leidenschaftliche und virtuose, fast 45 Minuten lange Klavierquintett, danach das E-Dur-Klavierquartett aus dem Jahre 1906, rhythmisch markant in den Ecksätzen, kantabel im zentralen Adagio. Read More →

Antonin Dvorak: The Cello Works (Vier romantische Stücke op. 75, Konzert h-Moll op. 104 für Violoncello und Orchester, Aus dem Böhmerwald op. 68 Nr. 5 B 133, Rondo g-Moll op. 94 für Violoncello und Klavier, Slawischer Tanz g-Moll op. 46 Nr. 8, Als die alte Mutter mich noch lehrte singen op. 55 Nr. 4); Daniel Müller-Schott, Violoncello, Robert Kulek, Klavier, NDR Symphonieorchester, Michael Sanderling; 1 CD Orfeo C 855 141 A; 7/11 (79') - Rezension von Remy Franck

Neben Antonin Dvoraks bekanntem Cellokonzert hat Daniel Müller-Schott auf dieser CD noch andere Stücke aufgenommen, einige davon in Arrangements. Das Rondo g-Moll op. 94, das Dvorak 1892 für eine Kammermusik-Tournee komponierte, hat er selber später für Cello und Orchester arrangiert. ‘Waldesruh’ op. 68/5 ist Teil von ‘Aus Böhmischen Wäldern’, einem Zyklus für Klavier vierhändig. Dieses fünfte Stück aus dem Zyklus hat der Komponist zunächst für Klavier und Cello und dann auch für Cello und Orchester arrangiert. Diese letzte Fassung erklingt auf der vorliegenden CD. Read More →

Carl Philipp Emanuel Bach: Die letzten Leiden des Erlösers, Passionskantate Wq 233; Christiane Oelze, Christina Landshamer, Anke Vondung, Maximilian Schmitt, Roman Trekel, RIAS Kammerchor & Kammerorchester Carl Philipp Emanuel Bach, Hartmut Haenchen; 2 CDs Berlin Classics 0300575BC; 8/14 (94'03) – Rezension von Remy Franck

Dass Carl Philipp Emanuel Bach ein wichtiger Vertreter der musikalischen Empfindsamkeit ist, belegt die Passions-Kantate ‘Die letzten Leiden des Erlösers’ überaus deutlich. Bach hat nicht die Texte nach Matthäus oder Johannes vertont, sondern ein Libretto von Anna Louisa Karsch, das es dem Komponisten erlaubt, das « Herz in Bewegung » zu setzen, wie er sich ausdrückte. Alles zielt hier auf das Gefühl, das Sentiment ab. Text und Musik sollen den Hörer rühren. Das Leiden und Sterben Christi wird so zur lyrisch-poetischen Betrachtung eines fühlenden und mitfühlenden Herzens. Read More →

Dmitri Shostakovich: Symphonie Nr. 14 op. 135; Gal James, Sopran, Alexander Vinogradov, Bariton, Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, Vasily Petrenko; 1 CD Naxos 8.573132; 5/13 (49'36) – Rezension von Remy Franck

Shostakovich sagte von seiner 14. Symphonie (1969), als Liederzyklus sei sie als ein Kampf für die Befreiung der Menschheit anzusehen, als Protest auch gegen den Tod und als Aufruf, das Leben ehrlich, dezent und nobel zu leben. Insbesondere die Obsession des Todes war damals bereits für den Komponisten ein wesentliches Gestaltungselement geworden. Read More →

Johannes Brahms: Violinsonaten Nr. 1-3 op. 78, 100, 108, Scherzo in c-Moll, Wiegenlied op.49/4; Leonidas Kavakos, Violine, Yuja Wang, Klavier; 1 CD Decca 4786442; 2013 (76')
Johannes Brahms: Violinsonaten Nr. 1-3 op. 78, 100, 108; Corey Cerovsek, Violine, Paavali Jumppanen, Klavier; 1 CD Milanollo; 3/13 (63') – Rezension von Remy Franck

Gleich zwei Neuaufnahmen der Violinsonaten von Johannes Brahms liegen uns vor, zwei sehr unterschiedliche Interpretationen, und beide können begeistern. Read More →

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