Gustav Mahler: Das Lied von der Erde; Sarah Connolly, Mezzosopran, Toby Spence, Tenor, London Philharmonic Orchestra; Yannick Nézet-Séguin; 1 CD LPO-0073; Live 2/11 (64'05) – Rezension von Remy Franck

Wenn diese CD Interesse verdient, dann nur wegen Nézet-Séguin und der detailreichen Transparenz des Orchesterklangs, die er erreicht. Dieser ist so klar und so raffiniert ausbalanciert, dass man ständig versucht ist, hinter die sehr nach vorne gezogenen Stimmen zu hören, um auch nichts von der Juwelierarbeit zu verpassen, die der kanadische Dirigent verrichtet. Leichte und delikate Streicher, wundervoll agile Holzbläser, prächtiges Blech: die ganze Klangstruktur ist in optimaler Weise durchleuchtet. Read More →

Andrzej Dobber: Arias; Verdi: Son io, mio Carlo... Io morro (Don Carlo), Perfidi!…Pietà, rispetto, amore (Macbeth), Di Provenza il mar (La Traviata), Cortigiani, vil razza dannata (Rigoletto), Son pur queste mie membra? Ah! fra le selve…Dio di Guida! (Nabucco); Borodin: Ni sna, ni otdikha izmuchennoi dushe (Fürst Igor); Moniuszko: Kto z mych dziewek serce ktorej (Straszny Dwor); Mussorgsky: Oy, dušno, dušno! - Prošcay, moy sïn (Boris Godunov); Tchaikovsky: Vy mne pisali…Kogda by zhizn domashnim krugom (Eugene Onegin); Wagner: Wehe. Wehe mir der Qual! (Parsifal); Andrzej Dobber, Bariton, Warsaw Philharmonic Orchestra, Antoni Wit; 1 CD Dux 0959; 5/13 (o.A.) – Rezension von Remy Franck

Der polnische Bariton Andrzej Dobber sang zuerst Basspartien, später das dramatische Baritonfach. 1990 wurde er ins Ensemble des Frankfurter Opernhauses berufen, 1994 wechselte er ins Ensemble der Komischen Oper Berlin. Heute ist Andrzej Dobber einer der führenden Verdi-Interpreten in seinem Fach und auf den großen Bühnen der Welt zu Gast, an der ‘Metropolitan Opera’, dem ‘Teatro alla Scala’, der ‘Opéra Bastille’, der ‘Staatsoper Berlin’… Read More →

Joseph Haydn: Messe Hob. XXII:13 (Schöpfungmesse); Johann Christian Bach: Sinfonia B-Dur op. 21/1; Ute Selbig, Sopran, Rahel Haar, Alt, Eric Stokloßa, Tenor, Andreas Scheibner, Bass, Kammerchor der Frauenkirche Dresden, Reussisches Kammerorchester, Matthias Grünert; 1 CD Rondeau ROP 6083; 4/13 (54’42) – Rezension von Guy Engels

Joseph Haydn machte sich mit seiner ‘Schöpfungsmesse’ nicht beliebt bei Kaiserin Maria Theresia. Ihr missfielen weniger die Zitate aus dem Oratorium ‘Die Schöpfung’, die der Messe letztlich den Namen gaben, sondern sie war eher über die ungemäße Vertonung mancher Textstellen verstimmt, was Haydn jedoch unberührt ließ. Read More →

Wolgang Amadeus Mozart: Klaviersonaten KV 282, 310, 330 & 570; William Youn, Klavier; 1 CD Oehms Classics OC 880; 3/13 (76'30) – Rezension von Remy Franck

Im Interview sagt William Youn, er habe die Sonate KV 282 an den Beginn seiner Mozart-Einspielungen gesetzt, weil sie in München komponiert wurde, der Stadt, die zur Wahlheimat des Koreaners geworden ist. Ich bin überzeugt, dass er sie auch deswegen an den Beginn gesetzt hat, weil sie mit einem Adagio beginnt. Dieses Adagio ist nämlich in gewisser Weise ein Portrait Youns, das Porträt eines ruhigen, sensiblen und romantischen Menschen, als den ihn auch sein feiner und singender Anschlag, das wohl beste Mittel, seine Persönlichkeit musikalisch zu beschreiben, deutlich ausweist. Read More →

Schauspiel. Werke von Ludwig van Beethoven, Enrico Carrapatoso, György Ligeti, Stephen Montague, Antonio Rosetti, Jacques François Antoine Ibert, Eduardo Di Capua; Ensemble Carion; 1 SACD Ars Produktion 38143; 5/13 (65’57) – Rezension von Guy Engels

Der Titel dieser neuen Produktion macht eigentlich nur Sinn, wenn man das dänisch-lettische Bläserquintett auch in Aktion sieht. Es lohnt also ein Konzertbesuch oder ein Mausklick zu einem Internetvideo. Das Ensemble ‘Carion’ bietet keinen klassischen Konzertauftritt – fünf Musiker im Halbkreis, die ihr Programm spielen. ‘Carion’ ist immer in Bewegung, spielt Musik und spielt mit der Musik – eben ein Spiel zum Anschauen. Nichtsdestotrotz macht auch die rein akustische Fassung, das Klang-Schauspiel pure Freude, dank eines Quintetts, das gleichermaßen kommunikativ und virtuos musiziert. Read More →

Richard Wagner: Wesendonck-Lieder, Siegfried-Idyll, Ouvertüren; Nina Stemme, Sopran, Swedish Chamber Orchestera, Thomas Dausgaard; 1 SACD BIS 2022; 8/12 ( 68’04) - Rezension von Alain Steffen

Nein, in Sachen CD wurde der Wagner-Freund in diesem Jubiläumsjahr wahrlich nicht verwöhnt. Der Wiener ‘Ring’ unter Thielemann entpuppte sich als eine desolate Produktion und auch bei anderen Veröffentlichungen wurde man kaum hellhörig. Umso erfreuter ist man als Rezensent, diese BIS-SACD zu hören. Thomas Dausgaard und sein exzellentes ‘Swedish Chamber Orchestra’ spielen ihr Wagner-Programm mit einem unwahrscheinlichen Engagement und hinterfragen immer wieder die alten Traditionen. Herausgekommen sind durchwegs frische, abenteuerlustige und enorm spannende Interpretationen diverser Werke. Read More →

Gustav Mahler: Lieder eines fahrenden Gesellen, Kindertotenlieder; Rückert-Lieder, Christian Gerhaher, Orchestre symphonique de Montréal, Kent Nagano; 1 CD Sony Classical 868883701332; 1/12 (ca 65') - Rezension von Remy Franck

Wenn Sie zu Christian Gerhaher sagen, er singe dramatisch, wird er präzisieren: « …aber nicht im Sinne des Geschichtenerzählens, einer Handlungsabfolge. Dieses Diktum, dass Lieder Kleinstopern sind, finde ich absolut abscheulich. ». Und diese neue CD ist ein Beweis dafür, dass Gerhaher das Lied als etwas Ganzheitliches ansieht, als « Synthese des zugrundeliegenden Textes » und dem Hörer empfiehlt, « diesen Klang so zu rezipieren wie absolute Musik, wie eine Instrumentalmusik! ». Read More →

Erich Wolfgang Korngold: Sextett op. 10, Suite op. 23; Aron Quartett (Ludwig Müller, Barna Kobori, Georg Hamann, Christophe Pantillon) und Henri Sigfridsson, Klavier, Thomas Selditz, Viola, Marius Diaz, Cello; 1 CD cpo 777 600-2; 2013 (68'11) – Rezension von Guy Wagner

Das Wiener Aron Quartett hat bereits erfolgreich die drei Streichquartette von Erich Wolfgang Korngold und sein herrliches Klavierquintett E-Dur, op.15 als Doppel-CD beim Label CPO veröffentlicht (Excellentia, Pizzicato März 2010). Nun folgen die für Streichquartett und andere Instrumente noch fehlenden Musikschöpfungen des Komponisten, das ‘Streichsextett’ D-Dur op. 10 von 1914-15 und die ‘Suite für 2 Violinen, Cello und Klavier (linke Hand)’, op. 23 von 1930. Read More →

Camille Saint-Saëns: Violinkonzert Nr. 3, La Muse et le Poète, Cellokonzert Nr. 1; Renaud Capuçon, Violine, Gautier Capuçon, Cello, Orchestre Philharmonique de Radio France, Lionel Bringuier; 1 CD Erato 5099993413428; 1/13 (65'48) - Rezension von Remy Franck

Es ist eine Zeit her, dass Renaud und Gautier Capuçon etwas zusammen aufgenommen haben. Auf dieser CD sind sie zumindest eine gute Viertelstunde lang zusammen zu hören, in Camille Saint-Saëns’ selten aufgeführter späten Komposition ‘La Muse et le poète’ (1909), die sie unter Lionel Bringuiers sensibler Leitung sehr poetisch gestalten. Read More →

Dmitri Kabalevsky: Cellokonzerte Nr.1 & 2, Colas Breugnon-Suite op. 24A; Torleif Thedéen, Cello, NDR Radiophilharmonie Hannover, Eiji Oue, Adrian Prabava; 1 CD cpo 777 668-2; 2013 (68'53) - Rezension von Remy Franck

Dmitri Kabalevsky (1904-1987) war ein Traditionalist und ein Mitläufer der Kommunisten. Vor allem aber schrieb er gute Musik. Sein Sinn für einprägsame Melodik, für klare Strukturen, in einem Wort für publikumswirksame Musik ist deutlich auf dieser CD festzustellen, die die beiden reizvollen, von prachtvollen Melodien überquellenden Cellokonzerte und die ‘Colas Breugnon’-Suite enthält. Read More →

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