Krzysztof Penderecki feiert am 23. November seinen achtzigsten Geburtstag. In Warschau findet in der Woche vom 17. bis zum 23. ein Penderecki Festival statt, über das wir ausführlich in unseren News berichten werden. Gegenstand dieses Beitrags ist die Gesamtaufnahme der Symphonien Nr. 1-8, sieben an der Zahl, da die Sechste immer noch existiert. Penderecki selber dirigiert, das Orchester ist die ‘Sinfonia Iuventus’, Polens herausragendes nationales Jugendorchester. Read More →
Yannick Nézet-Séguin inszeniert Stravinskys ‘Sacre du Printemps’ als brillantes Klangspektakel. Kraft und Fulminanz interessiert ihn, die Rhythmik auch, der er manch ungewohnten Aspekt abgewinnt, und weniger das Archaische, das andere Dirigenten im ‘Sacre’ herausgearbeitet haben. Bei Nézet-Séguin wird die Komposition zu einem effektvollen und sehr modernen Hochglanzprodukt. Das ist eine wirksame Alternative, und es wäre vermessen, den Dirigenten für diesen Weg zu kritisieren, denn er geht ihn konsequent, durchaus ideenreich und mit wirklich mitreißender Kraft. Read More →
Géza Anda gehört zu jenen Pianisten, die nach dem Zweiten Weltkrieg neue Töne in die Interpretation einbrachten und den Ideen der Generation von Edwin Fischer, Wilhelm Backhaus und Walter Gieseking den Rücken kehrte. Wie Gulda war auch Anda kein Pianist, der den romantisch-breiten Atem oder ein pathetisches Aufführungsideal suchte, vielmehr ging es ihm um Authentizität, Musikalität und Klarheit jenseits aller Effekthascherei. Die beiden hier vorliegenden Einspielungen sind schöne Beispiele von Andas Können und dokumentieren die Integrität dieses Künstlers auf schönste Weise. Read More →
Johannes Brahms: Violinkonzert op. 77, Ungarische Tänze Nr. 1, 2, 6, 11; Béla Bartok: Rhapsodien Nr. 1 & 2 für Violine & Klavier; Leonidas Kavakos, Violine, Peter Nagy, Klavier, Gewandhausorchester Leipzig, Riccardo Chailly; 1 CD Decca 4785342; 5/13 (74'36)
Diese Brahms-Symphonien sind Vollbad-Aufnahmen, und so muss man sie sich anhören, auf einem anständig lauten Soundlevel, um die schiere klangphysikalische Erfahrung der Musik zu machen, die das Gewandhausorchester in die Mikrophone getrieben hat. Dem Tonmeister, das sei gleich gesagt, gilt uneingeschränktes Lob für den perfekt symphonischen Klang. Denn darum geht es hier, um Klang, um die metikulöse und gleichzeitig maximale Umsetzung dessen, was in der Partitur steht. Read More →
Es ist eine programmatisch ebenso gewagte wie interessante und durchaus nicht unlogische Kopplung, die dieses Album anbietet: die Brahms-Symphonien Nr. 2 und 4 sowie 10 Lieder von Clara Schumann. John Axelrod und das ‘Orchestra Sinfonica di Milano Giuseppe Verdi’ stellen so musikalisch (zum Teil mit einigen zeitlichen Kunstgriffen) die Beziehung zwischen Johannes Brahms und Clara Schumann her, die der herzlichen Zuneigung entspricht, die beide für einander hegten. Read More →
Nach der Edition der Bach-Kantaten unter der Leitung von Karl Ristenpart veröffentlicht Audite jetzt die Aufnahme des ‘Weihnachtsoratoriums’ in vollständiger Fassung. Ristenpart hat sie in nur zwei Tagen im Dezember 1950 gemacht. Read More →
Die größtenteils 1853 entstandene Klaviersonate f-moll op. 5 ist der letzte Beitrag des damals zwanzigjährigen Johannes Brahms zu einer Gattung, die für ihn, wie auch die der Symphonie, vom ‘Riesen’ Beethoven überschattet war. Diese dritte Sonate ist ein ganz besonderes Musikdrama. Dem britischen Pianisten Jonathan Plowright gelingt es besonders gut, dieses Drama hörbar zu machen. Read More →
Das Wagner-Jahr geht mit einem richtigen Highlight zu Ende, und das kommt aus Paris! Auf den zwei CDs nehmen das ‘Rheingold’ und die ‘Götterdämmerung’ den meisten Raum ein. Aus dem ‘Rheingold’ erklingen nicht einfach ein paar Auszüge, sondern eine fein gestrickte Paraphrase, die ganz auf musikalische Wirkung aus ist. Wer dieses raffiniert gemachte Patchwork zusammenkomponiert hat, wird nirgends erwähnt. Read More →
Wenn von Stepan (Stenka) Razin die Rede ist, dann denken wohl viele Leute zunächst an das bekannte russische Volkslied ‘Stenka Razin’, das der Chor der Donkosaken weltberühmt gemacht hat. Der 1671 im Alter von 41 Jahren hingerichtete Stepan Razin war ein Ataman der Donkosaken und der Anführer eines Aufstandes gegen das russische Zarenreich. Dmitri Shostakovich schrieb 1964 eine kantatenähnliche Tondichtung mit dem Titel ‘Die Hinrichtung des Stenka Razin’ für Baritonsolo, Orchester und gemischten Chor. Die Tondichtung wurde lange vernachlässigt, aber es gibt mittlerweile ein halbes Dutzend Einspielungen davon. Read More →
Wer der Auffassung ist, Musik sollte schön sein, ist gut beraten, die Ohren von dieser CD zu lassen. Gleich in Bela Bartoks Viertem Streichquartett fliegen uns die Töne mit einer Gewalt um die Ohren, wie ich sie in dieser Komposition noch nicht vernommen habe. Das Armida Quartett (Martin Funda & Johanna Stemmler, Violine, Teresa Schwamm, Viola, Peter-Philipp Staemmler, Cello) reizt Bartoks Klangmittel in diesem Opus schonungslos aus, um aufzuzeigen, wie radikal der Ungare damals komponierte, um sich von der Vorzeit abzugrenzen. Die Aufnahme der Armidas ist von elementarer Wirkung. Read More →