Pierre-Alexandre Monsigny: Le Roi et le fermier; Thomas M. Allen (Le Roi), William Sharp (Richard, le fermier), Dominique Labelle (Jenny), Thomas Dolié (Rustaut), Jefgfrey Thompson (Lurewel), Yulia Van Doren (Betsy), Opera Lafayette, Ryan Brown; 1 CD Naxos 8.660 322; 1/12 (72'12) - Rezension von Remy Franck

Der französische Opernkomponist Pierre-Alexandre Monsigny  (1729-1817) kam als junger Landadeliger nach Paris, wo er Haushofmeister beim Herzog von Orléans wurde. Er studierte Komposition und schrieb dann – freilich nur bis 1777 – eine Reihe komischer Opern. Die Französische Revolution brachte ihn um Amt und Vermögen. Er lebte später von einer Pension der ‘Opéra-Comique’ und wurde 1815 Mitglied der ‘Académie des Beaux-Arts’. Read More →

Robert Schumann: Sonaten für Violine & Klavier Nr. 1-3; Christian Tetzlaff, Lars Vogt; 1 CD Ondine ODE 1205-2; 2013 (70'13) – Rezension von Remy Franck

Dass ist vielleicht eine Überraschung! Nicht die höchste Leidenschaftlichkeit oder expansive Dynamik sind es, die die Interpretationen von Christian Tetzlaff und Lars Vogt charakterisieren, sondern eine wirklich erstaunliche Sensibilität der klanglichen Nuancierung und der interpretativen Beherrschung. Die Musik, wie sie hier in den drei Violinsonaten erklingt, ist die eines Träumers, eines Schwärmers und Poeten. Gewiss, es gibt schon auch explosivere Ausbrüche, aber vieles, was sonst schärfer, dramatischer und lauter formuliert wird, bekommt bei diesen Musikern einen Dämpfer, und die drei Sonaten gehen daraus wie verwandelt hervor. Read More →

The Wigmore Recital – Werke von Schubert, Mendelssohn, Brahms & Bach; Antonio Meneses, Cello, Maria Joao Pires, Klavier; 1 CD Deutsche Grammophon 4790965; Live 1/12 (76’35) – Rezension von Alain Steffen

Schöner geht’s wirklich nicht! Antonio Meneses und Maria Joao Pires musizieren in vollkommener Harmonie und lassen sich auf den Wogen der Musik treiben. Es ist immer wieder erstaunlich, wie beide die Musik zum Singen bringen, sei es nun Schuberts Arpeggione-Sonate oder Johannes Brahms’ 1. Cellosonate. Auch die 3 Intermezzi für Klavier von Brahms überzeugen durch ihre schlichte und ehrliche Schönheit. Und gerade diese omnipräsente Schönheit kostet diese CD die Supersonic-Auszeichnung, denn bei 76 Minuten Musik hätte man sich doch etwas Innenspannung und manchmal etwas markantere Töne erwarten können. Read More →

Benjamin Britten: String Quartet No. 1 Op. 25 & No. 3, Op. 94, Alla Marcia; Emperor Quartet; 1 SACD BIS 1570; 5/05 (55'40) – Rezension von Remy Franck

Nach dem Belcea-Quartett Britten-Quartette aufzunehmen, ist gewagt. Nun ist diese Produktion bereits 2005 entstanden, also in dem Jahr, als die Belceas die Kritiker weltweit begeisterten. BIS hat 2010 das erste Volume veröffentlicht, als die Begeisterung für Belcea abgeflaut war, und kommt nun,  zu Brittens 100. Geburtstag, mit der zweiten CD. Read More →

Dimitrij Kitajenko
Photo: Gerd Mothes

Ein Beitrag von Remy Franck über die Gesamtaufnahmen des russischen Dirigenten

Dimitrij Kitajenko ist nicht nur einer der besten Dirigenten unserer Zeit, er ist auch einer, der seine Arbeit auf Tonträgern vorzüglich dokumentiert hat. Über 130 Schallplatten hat er aufgenommen, und daraus ragen einige Blöcke ganz besonders heraus: die Gesamtaufnahmen der Symphonien von Shostakovich, Prokofiev, Scriabin, Rachmaninov und – diese Integrale ist im Entstehen – Piotr Tchaikovsky. Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 2; Miah Persson, Sopran, Sarah Connolly, Mezzosopran, Philharmonia Chorus & Orchestra, Benjamin Zander; 2 SACDs Linn Records CKD 452; 1/12 (90') – Rezension von Remy Franck

Beim amerikanischen Label Telarc hatte Benjamin Zander ab 2001 die Mahler-Symphonien 1, 3, 4, 5 und 6 herausgebracht, die im Pizzicato ganz begeistert besprochen wurden. Danach stoppte das amerikanische Label diese Veröffentlichungen. Nachdem Zander dann vom ‘New England Conservatory’ wegen der Einstellung eines Videofilmers, der eine Haftstrafe wegen sexuellen Vergehens an Kindern hinter sich hatte, entlassen worden war, schien es, als würde der Mahler-Zyklus des Dirigenten nie vollendet werden. Read More →

John Corigliano: Conjurer, Vocalise; Evelyn Glennie, Schlagzeug, Hila Plitmann, Sopran, Albany Symphony, David Alan Miller; 1 CD Naxos 8.559757; 2013 (57'43) – Rezension von Remy Franck

John Corigliano, einer der renommiertesten und erfolgreichsten zeitgenössischen Komponisten, schrieb mit ‘Conjurer’ ein erstaunlich vielschichtiges Werk. Mit dem ihm eigenen Ordnungssinn teilte er das Werk in drei, Holz, Metall und Fell. Und es gelang ihm, für die Schlagzeuginstrumente etwas fast Unmögliches zu realisieren: Die Solistin, das war sein Wunsch, sollte ‘melodisch’ spielen. Dabei glaubte Corigliano anfangs, als Evelyn Glennie, ihn bat, ein Werk für Schlagzeug zu schreiben, er würde das nicht schaffen: « Meine einzige Reaktion war Entsetzen. Ich sah nur Probleme … aber irgendetwas an dieser Herausforderung hat mich auch fasziniert. » Read More →

Eric Zeisl: Little Symphony After Pictures of Roswitha Bitterlich, November: Six Sketches for Chamber Orchestra, Concerto Grosso for Cello and Orchestra; Antonio Lysy, Cello, UCLA Philharmonia, Neal Stulberg; 1 CD Yarlung Records 16968-2; 11/12 (74') – Rezension von Remy Franck

Und noch einer der Geächteten, die sich zwar vor den Nazis ins Exil retten konnten, deren durch die Barbarei zerbrochene Karriere aber nie wieder ihrem Talent entsprechend weitergeführt werden konnte. Eric Zeisl wurde 1905 im antisemitischen Brutkasten Wien geboren. Er war der Sohn eines jüdischen Kaffeehausbesitzers. Mit 14 Jahren begann er gegen den Widerstand seiner Eltern am Wiener Konservatorium zu studieren, zwei Jahre später wurden drei seiner Lieder bereits veröffentlicht. Der ‘Anschluss’ Österreichs 1938 bereitete der Karriere des Komponisten ein jähes Ende. Read More →

Tikhon Khrennikov: Symphonien Nr. 1-3, Violinkonzerte Nr. 1-2, Cellokonzerte Nr. 1-2, Klavierkonzerte Nr. 1-4; Tikhon Khrennikov, Klavier, Vadim Repin, Violine, Valentin Feigin & Mikhail Khomitser, Cello, Tikhon Khrennikov & Anatoly Sheludyakov, Klavier, USSR State Academic Orchestra, Moscow Radio Symphony Orchestra, Academic Symphony Orchestra of the Moscow Philharmonic Society, Evgeny Svetlanov, Maxim Shostakovich, Dimitrij Kitajenko; 3 CDs Melodiya 1002086; 1973-1993 (219') – Rezension von Remy Franck

Der russische Komponist und Politiker Tikhon Nikolayevich Khrennikov war menschlich gesehen eine dubiose Figur. Als Generalsekretär des sowjetischen Komponistenverbands, Mitglied der KPdSU und Abgeordneter war er an vielen Aktionen beteiligt, die Komponisten und Musiker unterjochten und zur Verfolgung freigaben. Auf der anderen Seite soll er auch einige andere Musiker beschützt haben. Fakt ist, dass er ein unbelehrbarer Kommunist war, der nach 1991 die Perestroika und die Aufgabe des Kommunismus heftig kritisierte. Read More →

Franz Schubert: Sämtliche Werke für Klavier und Violine; Alina Ibragimova, Cédric Tiberghien; 2 CDs Hyperion CDA 67911/12; 2013 (117'41) – Rezension von Guy Wagner

Man fragt sich, warum die Werke für Violine und Klavier, – eigentlich müsste man für Klavier und Violine schreiben -, die Schubert komponiert hat, nicht stärker ins musikalische Bewusstsein gedrungen sind, zumal sie gespickt sind mit Schönheit. Zudem sind es deren nicht viel: drei Sonaten von März-April 1816, Schubert hatte demnach etwas mehr als 18 Jahre; sie wurden vom späteren Verleger ‘Sonatinen’ getauft, wohl um sie attraktiver für den Käufer zu machen: ‘Sonatine’ das klingt leichter, auch leichter zu spielen, nicht wahr? Read More →

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