Giuseppe Verdi: Messa da Requiem; Anja Harteros, Elina Garanca, Jonas Kaufmann, René Pape, Orchestra e Coro del Teatro alla Scala, Daniel Barenboim; 2 CDs Decca 4785245; Live 8/12 (85'59) – Rezension von Remy Franck

Es war wirklich an der Zeit, dass Daniel Barenboim Verdis ‘Messa da Requiem’ neu aufnahm, denn seit seiner Einspielung von 1993 mit dem Chicago Symphony hat sich seine Auffassung von dieser Komposition doch sehr verändert. Barenboim dirigiert heute viel emphatischer, dramatischer, kostrastreicher, leidenschaftlicher und mit einem satten Pathos. Read More →

Johan Svendsen & Max Bruch: String Octets; Tharice Virtuosi; 1 CD Claves 50-1207; 8/11 (67’38) – Rezension von Guy Engels

Ein Oktett ist ein schwieriges Unterfangen: für den Komponisten, der nicht einfach ein banales, doppeltes Streichquartett schreiben möchte, und auch für die Interpreten, die in kleiner Orchesterbesetzung auftreten. Über den Zugang zum Notentext hinaus, muss die Kommunikation unter den acht Musikern stimmen. Unter der Leitung des Konzertmeisters vom Concertgebouw Orchester aus Amsterdam, haben die ‘Tharice Virtuosi’ keine Kommunikationsprobleme, weder untereinander noch mit dem Zuhörer. Read More →

F. Schubert: Impromptus D. 899; Ungarische Melodie D. 817; Adagio G-Dur D. 178; 'Wanderer-Fantasie' D. 760 + DVD: Schubert: Ungarische Melodie D. 817; Interview: Liszt / Bellini: Reminiscences de Norma; Dora Deliyska, Klavier; 1 CD + 1 DVD Gramola 96969; 2012/13 (66'16 + 29'33) – Rezension von Guy Wagner

Selten bin ich beim ersten Anhören einer CD so freudig überrascht, da derart berührt gewesen, wie bei dieser Gramola-Einspielung mit der bulgarisch-wienerischen Pianistin Dora Deliyska (*1980), die teils sehr bekannte, teils weniger oft gespielte Schubert-Werke interpretiert. Diese echte Musikerin hat aber auch rein gar nichts mit jenen sogenannten ‘Klavierlöwen’ zu tun, die die Industrie uns als das ‘nec plus ultra’ verkauft  und die nur um ihr eigenes Ego drehen, statt sich mit der herunter gehämmerten Musik auseinanderzusetzen. Read More →

Amato Belcanto, Arien von Bellini, Rossini, Donizetti, Spontini; Viviana Araiza Staffini, Plovdiv Symphonic Orchestra, Stellario Fagone; 1 CD Solo Musica 188; 9/12 ( 67'53) - Rezension von Remy Franck

Ob die Verantwortlichen des Labels Solo Musica wohl Ohrstöpsel trugen, als sie die CD mit Viviana Araiza Staffini ins Programm nahmen? Das würde entschuldigen, was ich schon fast als Frechheit ansehe, nämlich einem Rezensenten eine CD wie diese hier zum Anhören zuzuschicken. Read More →

Engelbert Humperdinck: Königskinder; Daniel Behle (Königssohn),Amanda Majeski (Gänsemagd), Nikolay Borchev (Spielmann), Julia Juon, Hexe, Magnús Baldvinsson, Holzhacker, Martin Mitterrutzner, Besenbinder, Chiara Bäuml, Töchterchen, Franz Mayer, Ratsälteste, Dietrich Volle, Wirt, Nina Tarandek, Wirtstochter, Beau Gibson, Schneider, Katharina Magiera, Stallmagd, Frankfurter Opern- und Museumsorchester, Chor der Oper Frankfurt, Sebastian Weigle; 3 CDs Oehms Classics OC 943; Live 10/12 (166') - Rezension von Remy Franck

Die 1910 an der ‘Metropolitan Opera’ in New York uraufgeführte Märchenoper ‘Königskinder’ von Engelbert Humperdinck ist eine musikalisch anspruchsvolle Komposition und verlangt von den Sängern wie auch vom Dirigenten und dem Orchester Konzentration und Hingabe. Read More →

Andreas Romberg: Ouvertüre zu Don Mendoza op. 36, Violinkonzert Nr. 3, Violinsonate Nr. 3; Bernhard Romberg: Konzertouvertüre op. 34, Cellokonzert Nr. 2/3, Divertimento über österreichische Volkslieder op. 46; Yury Revich, Violine, Lionel Cottet, Cello, Hofer Symphoniker, Luca Bizzozero; 2 CDs Sony Classical 88765472352; 2012/13 (84') – Rezension von Remy Franck

Andreas Romberg (1767 – 1821) und Bernhard Romberg (1767 – 1841) waren Vettern und stammten aus Musikerfamilien. Unter dem falschen Titel ‘Die jungen Brüder Romberg’ unternahmen sie schon in ihrer Jugend gemeinsam Konzertreisen durch Europa. Beide waren mit Ludwig van Beethoven und Louis Spohr bekannt. Andreas war Geiger und Bernhard Cellist, und beide komponierten hauptsächlich für ihre eigenen Instrumente. Read More →

Erich W. Korngold: Much Ado about Nothing, op. 11. Complete Incidental Music; University of North Carolina School of the Arts Drama Soloists, actors; University of North Carolina School of the Arts Symphony Orchestra, John Mauceri; 1 CD Toccata Classics TOCC 0160; 2012-13 (69'05) – Rezension von Guy Wagner

Der Musikfreund, der diese CD in den Händen hält, wird sich verdutzt fragen: Nanu, was heißt denn das jetzt? Vor wenigen Monaten ist doch erst eine CD auf dem Markt erscchienen mit dem Helsinki Philharmonic Orchestra unter der Leitung von John Storgårds (cf. Pizzicato-Druckausgabe Januar 2013), die von sich behauptet, sie sei die erste, die Korngolds vollständige Bühnenmusik zu ‘Viel Lärm um Nichts’ beinhaltet. Storgårds Einspielung kommt auf eine Dauer von 43’38, die Neue unter John Mauceri aber zeigt 69’05 an. Diese Angabe ist allerdings falsch. Read More →

Giuseppe Verdi: Quattro Pezzi Sacri, Ave Maria, Libera me, Domine from 'Messa per Rossini'; Donika Matajj, Sopran, Maria Agresta, Sopran, Orchestra e Coro dell’Accademia Nazionale di Santa Cecilia, Antonio Pappano; 1 CD Warner Classics 9845242; 9/12+5/13 (ca 57') - Rezension von Remy Franck

Mit der römischen Eliteformation Santa Cecilia Verdis geistliche Werke aufzunehmen, war eine gute Idee. Gleich im ersten der beiden ‘Ave Maria’-Kompositionen, die auf der CD zu hören sind, jenem aus den ‘Quattro Pezzi’, nimmt der Chor den Hörer gefangen mit einem sorgfältigst und filigran geformten, betörend schönen Gesang, so wie er auch in den ‘Laudi alle Vergine Maria’ begeistert. Read More →

Gustav Mahler: Symphonie Nr. 6; Bamberger Symphoniker, Jonathan Nott; 1 SACD Tudor 7191; 10/08 (80'34)

Das hat ja ganz schön lange gedauert zwischen Aufnahme und Veröffentlichung! Ob Nott deswegen so zügig dirigiert, um die verlorene Zeit aufzuholen? Spaß beiseite, die Angelegenheit ist ja eher ernst, ja sogar tragisch, wie der Beiname der Sechsten sagt. Und Notts Tempi sind beleibe nicht so schnell wie jene Gergievs. Read More →

Richard Wagner: Die Walküre; Tomasz Konieczny (Wotan), Iris Vermillion (Fricka), Robert Dean Smith (Siegmund), Melanie Diener (Sieglinde), Timo Riihonen (Hunding), Petra Lang (Brünnhilde), Anja Fidelia Ulrich (Gerhilde), Fionnuala McCarthy (Ortlinde), Heike Wessels (Waltraute), Kismara Pessatti (Schwertleite), Carola Höhn (Helmwige), Wilke te Brummelstroete (Siegrune), Nicole Piccolomini (Grimgerde), Renate Spingler (Rossweisse), Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, Marek Janowski; 4 SACDs PentaTone Classics PTC 5186 407; Live 11/12 (3.36'29)

Nach einer sehr guten Aufnahme vom ‘Rheingold’ setzt Marek Janowski seinen Ring-Zyklus mit einer kaum weniger guten Aufführung der ‘Walküre’ fort. Und wieder einmal ist es vor allem Janowskis Arbeit als Orchesterleiter, die herausragt. Das Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin spielt mit einem derart dramatischen Impetus, dass Musikfluss, Orchesterrhetorik und Spannung während der dreieinhalbe Stunden, die die Oper dauert, ständig erhalten bleiben. Read More →

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