Vor kurzem habe ich in einer Rezension Evgeny Mravinsky den Vorwurf gemacht, mit zu schnellen Tempi am Sujet der Sechsten Symphonie von Serge Prokofiev vorbeizurasen. Marin Alsop geht, was die Tempi anbelangt, sehr bedächtig mit der Materie um. Verglichen mit der schon bei Mravinsky herangezogenen Aufnahme von Dmitrij Kitajenko kommt allerdings nicht mehr Bedeutsamkeit zustande. Das Klangliche wird nicht ausgereizt und die Klangformung kratzt nur an der Oberfläche der Musik. Read More →
Mozarts ‘La Clemenza di Tito’ erklingt hier nicht im Original, sondern in der Fassung des Wiener Hoftheaters am Kärntnertor aus dem Jahre 1804 mit einer neuen Arie und einem neuen Duett von Joseph Weigl (1766–1846) und einer neuen Arie von Johann Simon Mayr (1763–1845). Read More →
Der von Brahms selber empfundene Druck, den der, wie er es sah, hinter ihm marschierende Riese Beethoven auf ihn ausübte, wurde dadurch, dass Robert Schumann in ihm dessen Nachfolger sah, nur noch größer. Das hatte zur Folge, dass Brahms auf den Gebieten der Symphonie und des Streichquartetts, den beiden Formen, in denen Beethovens Vorbild und Meisterschaft besonders eminent sind, lange mit sich selber zauderte und wohl unzählige Entwürfe nicht weiter führte. Ein Quartett, das Schumann bereits einem Verleger empfohlen hatte, vernichtete er sogar wieder. Read More →
Neos hat sich der Verbreitung der Werke zeitgenössischer Komponisten verschrieben und legt dabei besonderen Wert auf hochrangige Interpreten. Diesmal stellt uns das Label zwei sehr unterschiedliche, aber recht aufregende Klavierkonzerte des Schweden Bengt Hambraeus (1928-2000) und des Luxemburgers Claude Lenners (*1956) vor. Read More →
Dies ist ein typisch amerikanischer Mahler, sehr klangorientiert, manchmal etwas übertrieben schön und spieltechnisch perfekt. Thomas Dausgaard hätte wohl noch einige Proben mehr gebraucht, um das Orchester so zu trimmen, dass es dem Gehalt des Werkes in allen Punkten hätte gerecht werden können. Read More →
Der zweite Teil der Mravinsky-Edition beginnt mit einer attraktiven Suite aus dem Nussknacker-Ballett, aus dem Mravinsky mehr spielt als sonst in Suiten zu hören ist, u.a. den Marsch, die Christbaumszene und die Schlacht der Mäuse und Pfefferkuchen-Soldaten. Read More →
Erinnerung an ein Hassverbrechen
Matthew Shepard war ein junger schwuler Student an der ‘University of Wyoming’, der 1998 angegriffen, gefoltert und schwer verletzt in einem Feld liegen gelassen wurde. Er erlag einige Tage später seinen schweren Verletzungen. Mit seiner ersten abendfüllenden Komposition ‘Considering Matthew Shepard’, erinnert Craig Hella Johnson an das tragische Ereignis, das zu dem von Barack Obama angeregten ‘Hate Crime’-Erlass führte, der Shepards Namen trägt. Das Stück ist musikalisch sehr abwechslungsreich, eine perfekt passende Mischung von klassischer geistlicher Musik, Gospel, Country & Western. Read More →
Es gibt ja sehr unterschiedliche Formen von Energie. Laut und schnell sind die Formen, die heute oft beim breiten Publikum ankommen. Und dann gibt es unter anderem auch die Kraft der Rhetorik, die Energie des Ausdrucks, die Wirkung durch Bedeutsamkeit, mit denen Kristian Bezuidenhout und Gottfried von der Goltz den drei Klavierkonzerten begegnen, die Mozart im Herbst 1782 komponierte, als er 26 Jahre alt war. Read More →
Neben einer Tarantella und einem Albumblatt hat Max Reger drei Sonaten für Klarinette und Klavier sowie das Quintett für Klarinette und Streichquartett komponiert. Read More →
Nein es ist keine Spielerei. Zwar hieß auch dieser Schubert einmal Franz (Anton) Schubert (wie sein Vater). Mit dem berühmten Franz Schubert ist er jedoch weder verwandt noch verschwägert. Deswegen nahm er während seiner Zeit in Paris den neuen Vornamen François an. Ähnlich hielt es Friedrich August Kummer. Read More →